1.
Kapitel
Herzlichen Glückwunsch!
Es ist ein Mädchen!
Lieutenant
Jack Singer blinzelte und las die Postkarte noch einmal. Die Karte
zeigte eine alte Plantage, und die Handschrift gehörte seiner
Schwester.
"He,
ich bin Onkel geworden. Ich habe eine Nichte!"
Jacks
SEAL-Kamerad
Reese Logan lächelte. "Toll! Richte Lisa und Brian meine
Glückwünsche aus."
Ein
Mädchen. Jack runzelte die Stirn. Mehr hatte Lisa nicht
geschrieben. Sehr merkwürdig, dass seine Schwester, die eine
Fotonärrin war, keine Fotos geschickt hatte. Und noch
merkwürdiger, dass sie nicht einmal erwähnt hatte, dass sie
schwanger war. Zwar hätte sie ihn auch gar nicht erreichen
können, außer durch sein Postschließfach. Er war
fünfzehn Monate lang auf Sondereinsätzen unterwegs gewesen,
und Kontakt zur Außenwelt war nicht erlaubt gewesen. Das war
das Schwierigste daran, wenn man zu den SEALS,
der Eliteeinheit der Navy, gehörte. Dass man oft für
längere Zeit keine Verbindung zur Außenwelt hatte oder
gezwungen war, sie so einzuschränken, dass einen die Freunde oft
vergaßen.
So
wie Melanie Patterson es offenbar getan hatte.
Er
ging hastig seine Post durch, fand aber leider nicht, was er erhofft
hatte: einen Brief, der ihm gezeigt hätte, dass die Frau, mit
der er nach der Hochzeit seiner Schwester die unglaublichste Nacht
seines Lebens verbracht hatte, ihn nicht völlig aus ihrem Leben
verdrängt hatte. Jack schloss sein Postfach zu und steckte den
Schlüssel ein. Danach ging er zur Kommandozentrale. Er hatte
zwei Monate Urlaub, und er wusste genau, wo er die verbringen würde.
Er würde die Zeit nutzen, um seine Schwester und seine kleine
Nichte zu besuchen – und dann würde er vielleicht auch
Melanie finden und sie fragen, warum sie ihn mit der Präzision
eines Skalpells aus ihrem Leben entfernt hatte.
Plötzlich
traf ihn die Möglichkeit wie ein Schlag, dass sie ihn vielleicht
schlicht und einfach vergessen hatte.
Das
wäre wirklich sehr übel, um es milde auszudrücken,
weil seine Erinnerungen an die Hochzeit seiner Schwester vor allem
mit Melanie verbunden waren. Sie war eine der Brautjungfern gewesen,
Lisas beste Freundin und drei Jahre älter als sie. Und sie
gehörte zu den Frauen, die einen Mann froh sein ließen,
dass er ein Mann war.
Jack
ging zu einer der Telefonzellen und wählte Lisas Nummer. Er
sagte sich, dass er eigentlich viel aufgeregter über seine neue
Nichte sein und nicht ständig daran denken sollte, wie er Lisa
über Melanie Patterson ausfragen konnte. Das war kein gutes
Zeichen – eigentlich sollte er froh darüber sein, dass die
Frau nichts von ihm wollte. Aber er war es nun mal nicht.
Als
er es vor einigen Monaten geschafft hatte, an ein Telefon zu kommen,
hatte er feststellen müssen, dass Melanies Telefon abgestellt
worden war. Es war, als hätte sie nie existiert. Er hatte seine
Schwester befragt, aber auch sie hatte seit Monaten nichts mehr von
Melanie gehört. Er machte sich Sorgen und war gleichzeitig
wütend.
Warum
wollte sie nicht mit ihm sprechen? Sie passten gut zusammen, vor
allem im Bett, aber auch sonst. Jack dachte wohl zum millionsten Mal
an jene Nacht zurück. Schon die Erinnerung daran, wie er mit
Melanie geschlafen hatte, reichte aus, um ihn wahnsinnig zu machen.
"Keine
Post von ihr?"
Jack
schüttelte den Kopf und lauschte dem Klingeln am anderen Ende
der Leitung, während die anderen SEALS
sich die Ausrüstung abnahmen und die teuersten Teile dem
Bedarfsoffizier übergaben.
"Gib's
auf, Kumpel. Ich habe die Botschaft ganz deutlich verstanden, auch
wenn du dich weigerst, sie zu kapieren."
Jack
sah Reese finster an. "Ich gebe nicht so schnell auf."
"Man
soll auch nicht aufgeben, solange noch eine Chance besteht, aber die
Frau hat ihre Gefühle für dich ganz deutlich gemacht, wenn
du mich fragst."
Jack
schüttelte den Kopf und fragte sich, warum seine Schwester nicht
den Anrufbeantworter angestellt hatte. "Melanie Patterson ist
die Mühe wert."
Reese
grinste. "Greif dir eine Schwimmweste, Lieutenant, denn dein
Schiff ist schon dabei, abzusaufen."
Jack
achtete nicht weiter auf ihn, aber er musste zugeben, dass er
beunruhigt war. Er hätte nie gedacht, dass es ihn so schwer
erwischen könnte. Sicher, er hatte sehr oft an Melanie denken
müssen, und er wollte wieder mit ihr Kontakt aufnehmen. Aber es
war mehr als das. Sie hatten in so vielen Bereichen zueinander
gepasst, nicht nur im Bett, und er wollte sie wiedersehen, um
herauszufinden, ob diese Verbindung echt war oder nur reines
Wunschdenken.
Fünfzehn
Monate vorher
Die
Hochzeit war vorbei.
Anstelle
seines verstorbenen Vaters hatte Jack seine kleine Schwester zum
Altar geführt und sie dem Mann übergeben, den sie liebte,
und sie dann vor ein paar Minuten beide zu der wartenden Limousine
begleitet und sie ihr neues Leben beginnen lassen. Seine Mutter war
mit ihren Freunden abgezogen, und jetzt konnte er sich endlich ganz
auf den Menschen konzentrieren, der ihn seit zwei Wochen keine Ruhe
mehr ließ – die Ehrenbrautjungfer Melanie Patterson.
Schon
ihre Nähe machte es ihm schwer, klar zu denken. Ganz davon zu
schweigen, welche Wirkung sie sonst noch auf ihn hatte, Er kämpfte
schon seit über 336 Stunden gegen seine Leidenschaft an, seit
dem Moment, als er die beste Freundin seiner Schwester zum ersten Mal
gesehen hatte.
Sie
hatte die längsten Beine, die man sich vorstellen konnte, war
eigenwillig und so verdammt sexy, dass er darauf brannte, sie zu
berühren. Wenn er nicht gerade damit beschäftigt war, ein
Problem aus der Welt zu schaffen, das den wichtigsten Tag seiner
kleinen Schwester ruinieren könnte, war er mit Melanie zusammen
und plauderte mit ihr bis spätnachts oder segelte mit ihr auf
dem Fluss, wenn sie dem Chaos der Hochzeitsvorbereitungen für
kurze Zeit entfliehen konnten. Wenn sie nicht bei ihm war, dachte er
an sie und an die Möglichkeit, den schicken Rotschopf irgendwann
an einen Ort zu locken, wo sie völlig ungestört waren. Um
herauszufinden, ob sie so gut küsste, wie sie aussah. Er wettete
einen ganzen Monatslohn, dass sie unvergleichlich war.
Aber
es war nicht nur er, der völlig durcheinander war. Das wusste er
genau, sonst hätte er sich zusammengerissen und sich von ihr
fern gehalten. Die Signale, die er von ihr empfing, die sie ihm
schickte, waren eher ein sehr zarter Wink, aber sie trafen ihn mit
voller Wucht ins Herz und verstärkten sein Verlangen nach ihr.
Während
die Limousine davonfuhr, winkte er seiner Schwester nach und sah
Melanie an. "Melanie?"
Sie
lächelte. "Hi, Lieutenant. Habe ich dir schon gesagt, wie
hinreißend du in deiner weißen Uniform aussiehst?"
"Nein,
aber du darfst gern jetzt damit anfangen."
"Ein
Navy-SEAL
mit einem stark ausgeprägten Selbstwertgefühl", neckte
sie ihn. "Wie selten."
Um
sie herum begann der Partyservice mit dem Aufräumen. Die Band
spielte noch ein letztes Lied, und während die letzten Gäste
sich zerstreuten, nahm Jack Melanie in die Arme und zog sie auf die
Tanzfläche.
"Du
hast heute Morgen wunderschön ausgesehen."
"Aber
jetzt nicht mehr?"
Er
lächelte. Sie hielt ihn auf Trab, das musste er ihr lassen. "Du
warst die Ballkönigin, das weißt du doch, oder?"
"Vielen
Dank. Ich bin auch so nett und verrate deiner Schwester nicht, dass
du das gesagt hast."
Er
zog sie dichter an sich, und ihr Körper so dicht an seinem
entfachte ein heftiges Feuer in ihm.
Sie
atmete tief ein. "Jack." Sie versuchte sich seinem festen
Griff zu entziehen.
"Pscht",
machte er und fing an, mit ihr auf der Tanzfläche
herumzuwirbeln. "Du fühlst es doch auch, oder?"
"Oh
ja", flüsterte sie und legte den Kopf an seine breite
Schulter.
Er
liebte es, sie so nah bei sich zu haben. Sie passte perfekt in seine
Arme. Und er wusste, dass sie auch in jeder anderen Hinsicht perfekt
zu ihm passen würde. "Gut. Ich hatte gehofft, dass ich
nicht allein diese Qualen durchstehen muss."
"Nein."
Sie strich ihm sanft über den Rücken.
Er
wünschte nur, er würde ihre Hände direkt auf seiner
Haut spüren und dass sie beide nackt in seinem Bett lägen.
"Du bringst mich langsam, aber sicher um den Verstand, weißt
du das?" flüsterte er dicht an ihrem Ohr.
Sie
erschauerte. "Davon habe ich nichts gemerkt."
"Es
wäre ja auch nicht das Beste gewesen, wenn ich der
Ehrenbrautjungfer nachsteige, während Lisa wegen der Blumen
einen Nervenzusammenbruch hat, oder?"
"Dann
muss ich Sie wirklich zu Ihrer Zurückhaltung beglückwünschen,
Lieutenant."
"Nein,
bei den Gedanken, die mir durch den Kopf gingen, hätte man mich
besser vor ein Kriegsgericht stellen sollen."
Melanie
hob den Kopf von seiner Schulter und betrachtete sein attraktives
Gesicht. Sie sah Leidenschaft und Verlangen in seinen Augen, genau
dieselbe Botschaft, die sie schon seit vierzehn Tagen darin las.
Jack
Singer war in Lisas Wohnzimmer gekommen, das vollgestopft war mit
Metern von Tüllund Satinstoff, und ein einziger Blick von ihm
hatte Melanie bis ins Innerste getroffen. Es lag gar nicht so sehr
daran, dass er gut aussah – er sah sogar sehr gut aus –
und auch nicht daran, dass seine Uniform wie angegossen saß und
jede Frau bei seinem Anblick weiche Knie bekam. Es waren vielmehr
seine Augen, die es ihr sofort angetan hatten, Augen, die so viel von
seinen Gefühlen verrieten.
Sie
erinnerte sich an die Art, wie er Lisa heute Morgen in ihrem
Hochzeitskleid angesehen hatte. Seine dunkelblauen Augen hatten sich
mit Tränen der Rührung gefüllt. Wer hätte
gedacht, dass ein so starker Mann mit einem so gefährlichen
Beruf dahinschmelzen würde beim Anblick einer Braut? Aber dann
erinnerte sie sich auch an den Blick, den er dem Blumenhändler
zugeworfen hatte, der fast den großen Tag seiner Schwester
verdorben hätte. Wenn Blicke töten könnten …
"Was
waren das denn für Gedanken?" fragte sie ihn plötzlich.
"Das
ist ein gefährliches Terrain", warnte er sie und ließ
genießerisch den Blick über sie wandern.
"Ich
lebe gern gefährlich."
"Mit
mir? Jetzt?"
Sie
legte ihm die Arme um die Schultern und eine Hand in den Nacken, um
seinen Kopf zu sich herunterzuziehen. Es kam ihr vor, als hätte
sie es schon unzählige Male vorher getan, als würde sie ihn
seit Tausenden von Jahren kennen.
"Ich
habe mich schon gefragt, wann du endlich in die Gänge kommst",
sagte sie leise.
Im
nächsten Moment presste er wild den Mund auf ihre Lippen und
drückte sie dicht an sich. Es war geradezu umwerfend, genau wie
er es sich vorgestellt hatte. Viel zu heiß und intim, um in
aller Öffentlichkeit weiterzumachen. Jack war hart geworden und
wusste nicht mehr, wo ihm jetzt der Kopf stand.
"Wow,
Singer!" hörte er jemanden aus einiger Entfernung sagen und
löste sich widerwillig von Melanie. Sein Atem kam unregelmäßig.
"Halt
die Klappe, Reese", sagte er zu seinem Freund, ohne den Blick
von Melanies Gesicht zu nehmen.
"Jawohl,
Sir", gab Reese amüsiert zurück.
"Lass
uns von hier verschwinden, Melanie."
Sie
atmete tief ein und fuhr sich mit der Zunge über die Lippen.
"Was tun wir dann noch hier?"
Er
lächelte und wartete, während sie ihre Tasche holte. Mit
einer Geschwindigkeit, als wäre der Teufel hinter ihnen her,
verließen sie den schicken Club, wo die Hochzeitsfeier
stattgefunden hatte. Während der Taxifahrt zum Hotel berührte
Jack Melanie nicht und küsste sie auch nicht, weil er sich nicht
zutraute, die Grenzen des Anstands nicht zu überschreiten, wenn
er erst mal damit anfing. Er hielt nur ihre Hand, und es kam ihm wie
das Erotischste vor, das er je getan hatte. Ihre Finger waren
miteinander verflochen, die Handflächen lagen dicht aneinander.
Er fand das intimer als so manche Nacht, die er mit anderen Frauen
verbracht hatte.
Vor
dem Hotel stieg er aus dem Taxi, bezahlte den Fahrer und nahm wieder
Melanies Hand, als sie in die Rezeptionshalle gingen und dann den
Aufzug betraten. Er sah Melanie nicht an, aber er spürte immer
noch ihren Körper dicht an seinem, fühlte ihre Wärme
und ihren Duft. Und er hielt sich nur mit größter
Anstrengung zurück.
Die
Menschen lächelten und nickten. Ein Mann erwähnte, dass er
auch bei der Marine gewesen war, und Jack hoffte, dass er eine
passende, respektvolle Antwort gab, aber er erinnerte sich später
nicht mehr daran. Menschen stiegen ein und aus, und der Aufzug
bewegte sich stetig, aber viel zu langsam weiter. Und dann waren sie
endlich allein, die Einzigen, die zu den obersten Stockwerken des
Hotels wollten. Jack hielt es nicht länger aus. Er drehte sich
abrupt zu Melanie um.
Sie
lächelte und streckte ihm die Arme entgegen. Er drängte sie
gegen die Wand und küsste sie wie ein Verhungernder. Und sie
erwiderte seinen Kuss mit derselben Verzweiflung.
Jack
verlor jede Selbstbeherrschung. Als Melanie seine Hand nahm und sie
sich auf den Schenkel legte, genau unter den hohen Seitenschlitz
ihres Abendkleides, stöhnte er auf und fuhr begierig höher,
zuerst zum Spitzenrand ihres halterlosen Seidenstrumpfs und dann zu
ihrer zarten, warmen Haut. Er packte ihren festen Po und zog sie
dichter an sich. Sie stieß kleine erstickte Laute der Lust aus,
aber er wollte noch viel mehr von ihr hören – ihren
Aufschrei, wenn er sie zum Gipfel der Leidenschaft brachte.
Er
schlüpfte mit der Hand zwischen ihre Schenkel und begann sie zu
streicheln. Melanie schnappte erregt nach Luft und krallte die Finger
in seine Schultern, während seine Finger sie liebkosten.
Sie
unterbrach den Kuss. "Was wir tun, ist sehr gewagt."
Jack
lächelte. "Ja, ich weiß. Ich werde es nie vergessen."
Und dann schob er die Hand unter ihren Seidenslip und drang mit einem
Finger tief ein.
"Oh,
Jack", brachte sie atemlos hervor und bog sich ihm unwillkürlich
entgegen.
Jack
liebkoste ihre empfindlichste Stelle. Melanie warf schwer atmend den
Kopf nach hinten und schrie leise auf, als er mit einem zweiten
Finger eindrang.
"Oh,
du meine Güte!"
"Oh,
ja", flüsterte er und küsste ihren Hals. Es war so
schon, sie zu streicheln und ihre heftige Reaktion zu spüren.
Dann klingelte der Aufzug, und die Tür öffnete sich.
Melanie und Jack stöhnten frustriert auf und lösten sich
voneinander. Jack nahm sofort Melanies Hand und ging eilig den Flur
zu seinem Zimmer hinunter. Glücklicherweise war der Flur leer,
und so waren sie unbeobachtet.
Jack
fummelte mit der Chipkarte an der Tür herum. Melanie riss ihm
die Karte aus der Hand und steckte sie in den Schlitz, ohne Jack aus
den Augen zu lassen. Die Tür sprang auf, und Jack zerrte Melanie
hinein, stieß die Tür zu und drängte Melanie gegen
sie.
Sie
lachte über seine Ungeduld, und er küsste sie tief und
wild. Mit zitternden Fingern knöpfte Melanie sein Hemd auf und
schleuderte ihre Sandaletten von sich. Auch Jack befreite sich von
seinen Schuhen, dann folgte seine Uniformjacke. Melanie drehte sich
um, die Hände auf die Tür gestützt, damit Jack den
Reißverschluss in ihrem Rücken öffnen konnte. Er
atmete tief ein, als er den fliederfarbenen BH
und den dazu passenden Slip sah. Er verteilte heiße Küsse
entlang ihrer Wirbelsäule und schob sanft das Kleid von ihren
Schultern, sodass es auf den Boden glitt. Dann drehte er Melanie zu
sich herum und musterte sie.
"Bist
du schön!" brachte er nur hervor.
Sie
hob neckend die Augenbrauen und öffnete den Verschluss ihres
BHs.
Jacks Puls beschleunigte sich. Hastig streifte er sein Unterhemd ab.
Melanie
legte seine Hände auf ihre Brüste, aber Jack brauchte keine
Ermunterung. Er war jetzt mehr als bereit für sie. Das war er
schon seit zwei Wochen. Jedes Mal wenn sie beide sich zufällig
berührt hatten, hatte er das Gefühl gehabt, einen
elektrischen Schlag zu bekommen. Jedes Mal wenn sie gelacht oder
gelächelt hatte, hatte er sich lebendiger und glücklicher
gefühlt.
Er
streichelte ihre Brüste, spürte, wie die rosigen Spitzen
sich aufrichteten, und konnte es kaum erwarten, sie mit dem Mund zu
liebkosen. Und genau das tat er dann voller Gier, schloss den Mund um
eine Knospe und saugte hingebungsvoll an ihr.
Melanie
hob ein Bein und schlang es um seinen Schenkel. In ihrem Kopf schien
sich alles zu drehen, so berauschend war das Lustgefühl, das
Jack in ihr weckte. Ihr Puls raste, während er sie weiterhin mit
der Zunge liebkoste, zuerst ihre Brust, dann ihre Rippen, ihren
Bauch.
Er
schlüpfte mit den Daumen unter den Bund ihres Spitzenslips und
zog ihn herunter, während er vor ihr in die Knie ging. Er
berührte und küsste ihre Schenkel, ihre Knie, ihre Waden.
Dann hob er eins ihrer schlanken Beine und legte es sich über
die Schulter. Er hielt inne und sah zu ihr auf. Sie lächelte und
fuhr ihm mit einem Finger über die Lippen.
Und
dann drückte er den Mund auf ihren empfindlichsten Punkt, und
Melanie fühlte sich, als würde in ihr ein Feuerwerk der
Lust explodieren.
"Jack",
stöhnte sie auf.
Seine
Zunge drang gierig vor, und Melanie schrie leise auf. Sie wollte viel
mehr von ihm. Sie war hungrig nach diesem Mann, nach allem, was er
ihr geben konnte. Aber sie wusste, dass er sie verlassen würde,
weil sein Job sein Leben war. Es gab nur das Jetzt für sie, und
sie wollte es bis zur Neige auskosten, wollte alles genießen,
was er ihr geben konnte.
Und
er gab ihr alles. Er liebkoste und reizte jede empfindliche Stelle
ihres Körpers mit einer Meisterschaft, die Melanie in Flammen
aufgehen ließ. Jack spürte die Schauer, die sie
durchzuckten, das Anspannen ihrer Muskeln, das Verlangen. Er spreizte
ihre Beine noch mehr und drang mit zwei Fingern ein. Melanie keuchte
auf und klammerte sich an ihn, um nicht zu fallen.
"Jack!"
rief sie.
Er
wollte ihr noch mehr Lustschreie entlocken, er wollte der einzige
Mann sein, bei dem sie die Kontrolle über sich verlor, ja, er
wollte der einzige Mann in ihrem Leben sein. Aber er durfte nicht an
so etwas denken, wenn er schon in wenigen Stunden Tausende von Meilen
von ihr entfernt sein konnte. Also genoss er nur den Augenblick, wie
er es schon seit Jahren tat und wie er es auch noch die nächsten
zehn Jahre tun würde.
Er
richtete sich auf, und sie lehnte sich erschöpft an ihn, aber
nur einen Moment lang. Dann legte sie die Arme um ihn, küsste
ihn feurig und schlüpfte mit der Hand zwischen sie beide, um
seinen Gürtel zu öffnen und den Reißverschluss
aufzuziehen. Jack stützte sich an der Tür hinter sich ab
und unterdrückte mühsam ein Aufstöhnen, als sie die
Hand in seine Hose schob.
"Jetzt
bist du an der Reihe", flüsterte sie.
"Oh
nein."
"Was
ist los, Lieutenant? Geht dir schon die Puste aus?"
"Nein,
aber ich fürchte, es könnte vorbei sein, ehe es begonnen
hat."
Sie
lachte und verstärkte den Druck ihrer Finger um ihn, streichelte
ihn aufreizend langsam und schob seine Hose nach unten. Jack befreite
sich hastig ganz von der Hose und zog Melanie an sich. Der Aufprall
von nackter Haut auf nackter Haut nahm beiden den Atem.
Jack
streichelte Melanie begierig, wollte jeden Zentimeter ihres Körpers
erkunden. Aber auch Melanie blieb nicht untätig. Ihre
Liebkosungen machten ihn wahnsinnig. Noch nie war er so hart gewesen
vor Verlangen. Schnell nahm er sie auf die Arme und ging mit langen
Schritten auf sein Bett zu. Er setzte sie in der Mitte ab, und sie
zog ihn zu sich herunter.
Wieder
umschlang Jack sie mit seinen muskulösen Armen, und Melanie
dachte nur, dass es noch nie in ihrem Leben für sie so aufregend
mit einem Mann gewesen war. Als er etwas aus der Schublade neben dem
Bett holte, nahm Melanie es ihm geschickt weg.
Er
hob fragend die Augenbrauen.
Sie
lächelte, stieß ihn zurück, sodass er auf dem Rücken
landete, und setzte sich rittlings auf seine Schenkel. Jack setzte
sich auf. Sie öffnete die Folie und brachte Jack fast um den
Verstand, als sie ihm das Kondom ganz langsam überstreifte.
"Melanie,
hab Erbarmen!"
"Kommt
nicht infrage", erwiderte sie und rutschte etwas höher.
Er
lachte leise, umfasste ihre Brüste und richtete sich leicht auf,
um eine Brustspitze in den Mund zu nehmen. Melanie schloss
sekundenlang die Augen. Sie liebte es, wenn er das tat. "Oh,
Jack, das machst du so gut."
"Es
ist mir ein Vergnügen, Ma'am."
Sie
lächelte, küsste ihn und erhob sich leicht. "Mein
Held."
Er
brachte sich in die richtige Stellung, und Melanie hielt sich an
seinen Schultern fest, als sie sich langsam auf ihn senkte, den Blick
in seinen getaucht. Und dann füllte er sie groß und hart
aus. Jack glaubte, so viel mehr zu fühlen als nur ihren Körper.
Aber er konnte nicht verstehen, was es war. Er warf aufkeuchend den
Kopf zurück, und sie strich ihm das feuchte Haar aus der Stirn.
"Melanie
…"
"Pscht",
sagte sie. "Nicht jetzt." Auch sie spürte, dass ihre
Verbindung sehr viel mehr war als Sex. Die wilde, hastige Begierde
war jetzt vergessen. Das hitzige Drängen hatte einer süßen
Intensität Platz gemacht. Es war fast, als hätte das
Schicksal sie zusammengeführt, weil jeder in dem anderen das
gefunden hatte, was ihm fehlte.
Melanie
bewegte sich langsam auf ihn, ließ ihn fast ganz aus sich
herausgleiten und nahm ihn wieder tief in sich auf, als könnte
sie so einen Mann für sich beanspruchen, der nie wirklich ihr
gehören konnte. Er war wie ein wilder Mustang, frei und edel.
Und sie würde es nie wagen, ihn festzubinden oder ihn zu bitten,
bei ihr zu bleiben. Obwohl sie den Gedanken nicht ertragen konnte,
ihn zu verlieren, wo sie ihn doch gerade erst gefunden hatte. Zwei
Wochen waren nicht genug.
Jack
packte ihre Hüften, den Blick immer noch mit ihrem verschmolzen.
Geschickt drehte er sich zur Seite, ohne sich von ihr zu lösen,
und nun lag Melanie unter ihm. Sie schlang die Beine um ihn, als
wollte sie ihn gefangen nehmen, und er ging nur zu gern darauf ein.
Ihr
Herz klopfte wild, und bei jedem seiner Stöße bäumte
sie sich voller Verlangen auf, um ihn willkommen zu heißen. Und
Jack wusste, dass er diese Nacht niemals vergessen würde, dass
er sie unzählige Male wieder durchleben und sich wünschen
würde, sie hätte nie geendet.
Immer
unkontrollierter, immer kraftvoller bewegte er sich. Melanie schrie
auf vor Erregung. Jack steigerte sein Tempo, und schließlich
wurden sie beide von einer Welle heißer Lust gepackt. Ein
letztes Mal drang Jack in ihre feuchte Tiefe vor, und er sah Melanie
vor Glück lächeln. Und als sie ihn in ihrer Ekstase ganz
fest umarmte, wurde er von einer Wärme erfasst, die das Innerste
seines Herzens erreichte.
Melanie
flüsterte ihm mit kehliger Stimme seinen Namen ins Ohr und
küsste ihn dann mit einer Hingabe, wie er sie noch nie erlebt
hatte. Und da wusste er, dass er nie aufhören würde, sie zu
begehren. Nur gut, dass die Nacht noch nicht zu Ende war …
Das
Telefon klingelte um sechs Uhr früh, und es dauerte ein paar
Momente, bevor Jack zum Hörer griff.
"Ich
hoffe, du hast eine gute Ausrede, Reese." Sonst würde sein
guter Freund sich auf ein blaues Auge gefasst machen müssen.
"Lieutenant
Singer? Hier spricht Colonel Walsh."
Jack
war sofort hellwach und setzte sich auf. "Ja, Sir."
"Es
gibt neue Pläne. Melden Sie sich so schnell wie möglich
zurück."
"Ja,
Sir."
"Wie
war die Hochzeit, mein Sohn?"
Jacks
Blick wanderte zu dem schmalen nackten Rücken der Frau, die sich
an ihn schmiegte. "Unvergesslich, Sir."
"Hervorragend.
Ich sehe Sie dann also in ein paar Stunden." Der Colonel legte
auf.
Stunden?
Verdammt!
Melanie
drehte den Kopf zu ihm um. "Du musst gehen, nicht wahr?"
Er
nickte, legte sich wieder hin und nahm Melanie in die Arme. Sie
rollte sich auf ihn und legte die Arme auf seine Brust.
"Ich
wusste, dass das passieren würde", sagte sie, und Tränen
stiegen ihr in die Augen. Er würde ihr so sehr fehlen. "Ich
hatte nur gehofft, dass wir wenigstens ein paar Tage zusammen haben
würden."
Er
strich ihr über den Rücken. "Ich auch."
Sie
küsste ihn. "Bitte mich nicht, auf dich zu warten, Jack.
Ich glaube nicht, dass ich es ertragen könnte, nicht zu wissen,
wann oder ob du wieder zurückkommst."
"I