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All-in für die Liebe

hier erhältlich:

Als Party-Girl in Las Vegas führt Alexa ein aufregendes Leben. Wie gut, dass sie sich nach durchtanzten Nächten auf ihren besten Freund Carter verlassen kann! Er hilft ihr auch, als sie ihren Ruf plötzlich für einen geschäftlichen Deal aufpolieren muss - und spielt auf ihre Bitte hin ihren Verlobten. Und zwar so leidenschaftlich, dass Alexa in seinen Armen förmlich dahinschmilzt! Carter Hayes ist Sex pur! Der Einsatz ist hoch, doch Alexa ist versucht, für ein paar Nächte voller Lust und Hingabe ihre älteste Freundschaft aufs Spiel zu setzen …


  • Erscheinungstag: 30.04.2021
  • Seitenanzahl: 208
  • ISBN/Artikelnummer: 9783745752892
  • E-Book Format: ePub
  • E-Book sofort lieferbar

Leseprobe

1. KAPITEL

Alexa Lawson verließ den gläsernen Fahrstuhl auf der Etage ihres Casinos. Solange ihr Onkel geschäftlich im Ausland unterwegs war, hatte sie das Sagen im Halcyon, dem neuesten Inbegriff der Dekadenz in Las Vegas. In der Stadt war bekannt, dass sie die Verantwortung für alle drei Casinos ihres Onkels trug, aber dieses war ihr das Liebste, weil sie es selbst entworfen hatte.

Das Halcyon war das einzige Casino der Stadt, das unverkennbar eine weibliche Handschrift verriet. Blitzende Lichterketten fielen von der Decke wie lange Ketten glitzernder Perlen, die sich im weißen Marmorboden spiegelten. Goldene Oberflächen glänzten unter Kronleuchtern aus Messing, während üppige Pflanzen mit exotischen weißen und pfirsichfarbenen Blüten von den Wänden herabhingen und den Betrachter daran erinnerten, welche irdischen Vergnügen zu entdecken waren, wenn man alle Hemmungen fallen ließ.

Alexa hatte das Design nach einem Aufenthalt in Athen entworfen, wo sie Gast auf einer Hochzeit gewesen war. Das Casino vereinte romantische Elemente der Alten Welt mit einem Hauch amerikanischer Frivolität.

Sie war jetzt auf dem Weg nach Hause und gönnte sich im Vorübergehen eine in Schokolade getauchte Feige vom Tablett eines der Kellner. Er trug nichts weiter als eine helle Leinenhose und ein Lederarmband mit dem in Gold eingravierten ‚Halcyon‘. Der neue Kellner mit seiner wie gemeißelt wirkenden Bauchmuskulatur war ein Liebling der Besucher.

Auf seinem Namensschild stand ‚Apollo‘, aber sie bezweifelte, dass das sein wahrer Name war.

„Wie ich sehe, nehmen Sie das Motto des Casinos wörtlich“, bemerkte Alexa und spielte damit auf die Wortherkunft von Halcyon – ‚heiter‘ und ‚friedlich‘ – an. Ihr Blick wanderte von dem Namensschild, das ihm an einem Goldkettchen um dem Hals hing, hinauf zu seinem sexy Lächeln.

„Natürlich, Ma’am.“ Apollo zwinkerte ihr zu und brachte sie damit zum Lächeln.

„Flirtest du mit deinen Angestellten?“, ließ sich eine vertraute Stimme hinter ihr vernehmen. Es war eine tiefe Stimme, leicht angeraut – sie erinnerte an einen vollmundigen Cabernet Sauvignon mit feinen Röstaromen. Sie gehörte ihrem besten Freund Carter Hayes, der höchst amüsiert schien.

Alexa dankte dem Kellner, und er verschwand, um das Wunder seiner durchtrainierten Bauchmuskulatur den zahlenden Gästen zu präsentieren.

„Hey, Darling.“ Sie biss in die Feige und fing einen Blick von Carter auf, als sie sich einen Krümel Schokolade mit der Zungenspitze aus dem Mundwinkel leckte. „Welchem Umstand verdanke ich das Vergnügen deines Besuchs?“

Er schüttelte den Kopf über ihre bewusste Provokation. Es machte ihr immer wieder Spaß, ihn hochzunehmen. Er konnte so unglaublich spießig sein. Als seine beste Freundin fühlte sie sich mehr oder weniger verpflichtet, dafür zu sorgen, dass er gelegentlich etwas lockerer wurde.

Er vergrub die Hände in den Taschen seiner alten Chinohose und runzelte die Stirn. „Wir sollten uns woanders unterhalten.“

„Meinst du?“ Sie biss noch einmal in die Feige und ließ ihre Lippen etwas länger an der Frucht als nötig. „Klingt ja wichtig.“

Um seine Mundwinkel zuckte es verdächtig. „Du weißt, dass du mich anturnst, oder? Schließlich bin ich nicht aus Stein.“

Sie lachte. „Glaub mir, das weiß ich.“ Eine ihrer Freundinnen hatte erst vor wenigen Tagen in den blühendsten Farben davon geschwärmt, was für ein toller Mann er war. Alexa hatte Maggie unterbrochen, bevor sie wirklich ins Detail gehen konnte, aber es hatte auch so genügt.

Carter nahm ihr den Rest der Feige ab und steckte sie sich in den Mund, bevor sie ihn noch weiter damit quälen konnte. Er kaute bedächtig, ohne sie dabei aus den Augen zu lassen. Dann schluckte er, und sein Adamsapfel bewegte sich in seinem kräftigen Hals auf und ab.

Er war ihr etwas nerdiger, scheuer Mitschüler gewesen, der sie einmal mit einer Karte zum Ankreuzen von JA oder NEIN um ein Date gebeten hatte. Urplötzlich war er dann zu einem der reichsten Männer von Las Vegas geworden und zu einem der begehrtesten Junggesellen.

„War sie gut?“, fragte sie mit einem Blick auf den Stängel der Feige in seiner Hand.

„Immer.“ Er zwinkerte ihr zu.

Kopfschüttelnd gingen sie zu den Fahrstühlen hinüber. Es war nicht ungewöhnlich, dass Carter in einem ihrer Casinos auftauchte. Er hatte eine Gesichtserkennungssoftware entwickelt, die Fotos der Besucher machte und sie mit den hinterlegten Daten abglich, um sicherzugehen, dass Dealer und Kunden nicht zusammenarbeiteten, um dem Casino das Geld abzuknöpfen. Die Software konnte auch noch einiges andere, aber dies war der Teil, den Alexa verstand. Es war gut zehn Jahre her, dass er als Programmierer gearbeitet hatte, aber auf seinem rechten Arm hatte er eine Reihe von Tattoos mit Binärcodes zur Erinnerung daran, womit er sein Vermögen verdient hatte.

Im Aufzug benutzte sie ihre persönliche Schlüsselkarte, um zu ihrer Büroetage zu gelangen.

„Wie ich sehe, trägst du heute meinen Lieblingshoodie.“ Wenn er mit anderen Frauen verabredet war, trug er stets maßgeschneiderte Dreiteiler, die seine breiten Schultern zur Geltung brachten und mehr als die Anzahlung auf ein Haus kosteten. Aber Alexa war diese Mühe offensichtlich nicht wert.

Er betrachtete sein navyblaues Sweatshirt. „Diesen hier magst du also am liebsten?“

„Natürlich. Dieser bringt deine Augen gut zur Geltung.“

Er lachte. „Ganz wie du meinst, Alexa.“

„Ich achte auf so etwas, Carter. Du traust mir viel zu wenig zu.“

Er verschränkte die kräftigen Arme vor der Brust und zog eine hellbraune Braue empor, sodass sie sich über seine runden mit Schildpatt eingefassten Brillengläser hob. „Du hast nicht auf eine einzige Nachricht reagiert, die ich dir in den letzten drei Wochen geschickt habe. Ich weiß nur aus den sozialen Medien, dass du noch lebst. Die Fotomontage deiner aktuellen Dates ist sogar für deine Verhältnisse beeindruckend.“

„Lass uns nicht streiten, Carter“, bat sie und tätschelte ihm dabei die Schulter. „Es tut mir leid, dass ich auf deine Nachrichten nicht reagiert habe, aber solange Onkel John nicht da ist, leite ich drei Casinos.“

„Und hast nebenher offensichtlich ein intensives Privatleben.“

Alexa zuckte die Schultern. „Wir sind in Vegas. Ich habe einen Ruf zu wahren. Zumindest habe ich nicht mit einem deiner Freunde geschlafen. Das ginge etwas zu weit, findest du nicht?“

Er hatte den Anstand, verlegen zu werden. „Ich habe erst hinterher erfahren, dass du mit Maggie befreundet bist.“

„Für einen Mann, der sich so für meine Accounts in den sozialen Medien interessiert, wäre es doch ein Leichtes gewesen, das herauszufinden.“ Sie sollte den Mund halten. Es ging sie nichts an, mit wem er schlief. Schließlich scrollte sie ja auch nicht durch die Liste seiner Follower, bevor sie mit jemandem schlief.

Der Fahrstuhl hielt auf ihrer Etage. Sie unterbrachen ihr Gespräch, bis sie in ihrem Büro waren – ihrem geliebten chaotischen Rückzugsort. Der Schreibtisch und die Sitzecke waren mit weißen Rosen, pfirsichfarbenen Peonien und blauen Hortensien geschmückt, während helle Samtvorhänge das große Fenster rahmten, das auf den Vegas Strip hinausging.

„Essen?“, fragte sie, während sie ihnen an der Minibar einen Dirty Martini mixte.

„Mexikanisch?“, schlug er vor.

Sie gab ihre Bestellungen über das Telefon an ihre Assistentin weiter und reichte ihm dann seinen Drink.

Sie nahm neben ihm auf dem mit weißem Samt bezogenen Sofa Platz. „Wie ich sehe, hast du mir kein Geschenk mitgebracht. Das lässt ja vielleicht den Schluss zu, dass die Neuigkeiten, die du für mich hast, nicht zu schlimm sind.“

Er zog ein kleines Päckchen aus der Tasche seines Sweatshirts. Sie schluckte. Es war ein so guter Tag gewesen, da wollte sie jetzt keine schlechten Nachrichten.

„Es gibt zwei Dinge, aber ich erzähle dir das vorwiegend Gute zuerst. Wir eröffnen ein zweites Büro in San Francisco. Es sieht also so aus, als würde ich für eine Weile fort sein.“

Alexa starrte ihn an. Ihr Magen verkrampfte sich nervös. „Du verlässt Las Vegas?“

„Nicht auf Dauer, aber wahrscheinlich für mindestens ein Jahr.“

„Ein ganzes Jahr!“, entfuhr es ihr. „Ist das dein Ernst?“

Er nickte. Sie versuchte, die Bombe zu verdauen, aber es fiel ihr schwer, einen klaren Gedanken zu fassen. Ohne etwas zu sehen starrte sie auf den Tisch vor sich auf das Schreiben eines berühmten Sängers und Tänzers, der in einem Monat Halcyons erster Künstler des Hauses werden sollte. Sie hatte Tag und Nacht dafür gearbeitet, diesen Vertrag unter Dach und Fach zu bekommen und den Künstler dazu zu bewegen, zu ihr zu kommen statt zu einem der bereits etablierten Casinos. Der Erfolg fühlte sich jetzt nur wie Staub in ihrem Mund an.

Carter war ihr bester Freund, ihr Fels in der Brandung und so etwas wie ihr Bruder – alles zusammen der wichtigste Mensch in ihrem Leben. Sie waren seit der Grundschule hier in derselben Stadt gewesen. Sie hatte keinen Zweifel an der Stärke ihrer Freundschaft, aber in einem Jahr konnte viel passieren. Sie würden so viel vom Leben des anderen verpassen – die kleinen Dinge des Alltags, die nächtlichen Drinks und die gemeinsamen Mittagessen, die ihre Freundschaft ausmachten. Aber er hatte natürlich recht gehabt – sie hatte ihn auch so in den vergangenen Monaten kaum gesehen.

„Aber es ist noch nicht entschieden?“, fragte sie hoffnungsvoll.

„Die endgültigen Pläne für das Büro müssen noch vom Aufsichtsrat abgesegnet werden, es kann also noch einen Monat oder so dauern, bis wir anfangen können, Leute einzustellen, aber grundsätzlich ist die Entscheidung gefallen.“

„Glückwunsch zur Expansion!“ Ihre Stimme klang unnatürlich munter. Damit versuchte sie, den plötzlichen Drang zu weinen zu überspielen. „Unter den Umständen hättest du mir wirklich Pralinen mitbringen können.“

Er reichte ihr eine kleine Schachtel, die in Silberpapier eingeschlagen und mit einer kleinen Schleife verziert war. Sie öffnete sie und fand acht kleine, aber feine Pralinen. „Ich weiß, dass die nicht von hier sind“, sagte sie.

„Ich bin Anfang der Woche aus Paris zurückgekommen.“

„Pariser Trüffel!“ Sie war hingerissen davon, dass er an sie gedacht hatte. „Ein Mann mit Geschmack – wie immer.“ Sie schloss die Schachtel und verstaute sie in ihrer Tasche. „Hattest du vor, die einer anderen Frau zu schenken, bevor du herausgefunden hast, dass du die Stadt verlässt?“

In seinen Augen blitzte ein amüsiertes Lächeln. „Du bist die einzige Frau, der ich Trüffel schenke, Alexa.“

Das mochte so sein, denn den anderen Frauen machte er größere Geschenke. Nach der Nacht mit Maggie hatte er der einen Schal von Hermès geschickt. Natürlich war es das Letzte, was Maggie von ihm hörte, aber dennoch – ein Schal von Hermès war nicht zu verachten.

„Wie schön zu wissen, dass ich etwas Besonderes bin“, bemerkte sie.

Ihre Blicke trafen sich. Er schien etwas sagen zu wollen, überlegte es sich dann aber anders. „Leider habe ich noch mehr schlechte Nachrichten. Chris Miller bestiehlt dich.“

„Chris Miller?“, wiederholte sie verblüfft. „Mein bester leitender Manager? Der Chris Miller?“

Er nickte stumm. Widerwillig akzeptierte sie die unangenehme Wahrheit. Sie vertraute Carter mehr als irgendeinem anderen Menschen auf der Welt. Wenn er so etwas behauptete, konnte sie davon ausgehen, dass es stimmte. Sie musste die bittere Wahrheit akzeptieren.

„Wie? Wie lange schon? Und wie viel?“

„Er arbeitet mit einem der neuen Poker-Croupiers zusammen, der immer einen ihrer Freunde gewinnen lässt. Die drei teilen sich den Gewinn. Wahrscheinlich läuft es seit zwei Tagen, und bisher dürften es gut einhunderttausend Dollar sein.“

Alexa lachte. Weil es so absurd war, dass Chris wegen einer solchen vergleichsweise kleinen Summe seinen Job riskierte. Sein Jahresgehalt betrug das Dreifache dieser Summe. „Er muss irgendwie in Schwierigkeiten stecken“, vermutete sie.

Carter zuckte die Schultern. „Du musst ihn entlassen. Und den Croupier auch.“

Es schmeckte ihr nicht. Natürlich würde sie die beiden entlassen, aber Carter musste ihr das nicht extra sagen!

„Willst du mir auch gleich sagen, wie ich den Rest meines Jobs machen soll?“

Er rollte die Augen. „Du weißt schon, wie ich das meine. Er könnte jetzt unten im Saal sein und eine weitere Serie laufen lassen.“

„Ich feure ihn nach dem Essen“, versicherte sie ihm und nippte an ihrem Glas. Sie mochte Chris. Er war ein guter Manager gewesen, aber sie hatte gelernt, solche Dinge nicht persönlich zu nehmen. Die Verlockungen des Geldes waren für manche Angestellten einfach unwiderstehlich. Vorsichtshalber bat sie den Manager, der gerade Dienst hatte, den fraglichen Poker-Croupier in die Pause zu schicken.

„Es tut mir leid“, sagte Carter. „Ich dachte, du erfährst es lieber von mir als von einem deiner Leute, die das Ganze überwachen.“

„Das ist nett von dir, aber so etwas passiert nun einmal.“

Viel mehr als der Diebstahl irritierte es sie, dass ihr bester Freund so weit wegziehen wollte – quasi Lichtjahre entfernt –, obwohl er San Francisco und die ganze Silicon-Valley-Szene hasste. Gerade einmal vor zwei Monaten nach dem besonders unangenehmen Treffen mit einem Kunden hatte er die ganze Stadt verteufelt – einschließlich des unschuldigen und eigentlich sogar ganz leckeren typischen Sauerteigbrots.

Carter tippte eine Nachricht in sein Handy. Das tat er eigentlich pausenlos, wenn sie zusammen waren. So etwas wie seine ungeteilte Aufmerksamkeit kannte Alexa kaum. Sie ging davon aus, dass das Texten etwas mit dem Job zu tun hatte, aber als sie hinüberblickte, sah sie, dass eine süße blonde junge Frau ihm quasi ein Nacktfoto von sich geschickt hatte. Rasch wandte sie den Blick ab, weil es sie nichts anging, aber das Foto brannte sich ihr ein.

Statt verlegen zu reagieren wie sie, sah Carter so aus, als sei es für ihn etwas ganz Normales, solche Fotos zu bekommen. Sie selbst erhielt ja auch jede Menge anzüglicher Mails, aber im Gegensatz zu Carter reagierte sie grundsätzlich nicht darauf.

„Eine nette Begrüßung!“, witzelte sie.

„Ja, und sehr einprägsam.“

Sie lachte, aber die Möglichkeit, dass Carter ein Date mit dieser Frau hatte, weckte etwas ganze Neues – Erschreckendes – in ihr: Eifersucht. Schlicht und ergreifend. Vielleicht hatte sie gerade eine hormonelle Störung oder so etwas, denn bisher war es ihr immer einerlei gewesen, mit welcher Frau Carter sich traf. Aber bisher hatte er auch noch nie angekündigt, die Stadt verlassen zu wollen.

Glücklicherweise klopfte es in diesem Moment, und Carter nahm dem Boten das Essen ab, das sie bestellt hatten. Dadurch kam sie nicht dazu, ihren emotionalen Zustand weiter zu analysieren.

Während Carter alles auspackte, informierte sie ihren Onkel über den Betrug des Managers. Er sollte wissen, dass sie alles unter Kontrolle hatte.

„Hast du heute Abend ein heißes Date?“, erkundigte Carter sich mit einem Blick auf ihr Tippen.

Sie schüttelte den Kopf und legte das Smartphone beiseite, um sich ein paar Tacos auf ihren Teller zu legen. „Nein, erst morgen.“

„Das heißt also, ich habe Alexa Lawson einen ganzen Abend für mich. Ich weiß nicht, wann ich dieses Vergnügen das letzte Mal hatte.“

Sie schnaubte verächtlich. „Das war erst im letzten Monat!“

„An einem Dienstag.“ Er nickte. „Wir haben zusammen Kaffee getrunken.“

„Ich glaube, wir können beide zugeben, dass wir in letzter Zeit ziemlich viel gearbeitet haben“, räumte sie ein. „Wieso gehen wir nicht zu mir und sehen uns zusammen einen Film an? Wir hatten doch angefangen mit dieser neuen Dokumentarserie. Ich fand es schade, dass wir das nicht weiter verfolgt haben.“

Schon als Jugendliche hatten sie sich gern Dokumentarfilme zusammen angesehen, und das war immer so geblieben.

„Klingt nicht schlecht.“ Er nickte zustimmend.

2. KAPITEL

Das Essen, das sie sich von ihrem Lieblings-Mexikaner hatten kommen lassen, war fantastisch wie immer. Sie genossen es schweigend, wobei Carter sich fragte, ob Alexa noch mehr zu seinem Umzug nach San Francisco sagen würde. Sie schien aufgebracht, aber da sie sich grundsätzlich nie dazu bekannte, Emotionen zu haben, war es typisch für sie, so zu tun, als sei alles in Ordnung.

Ihre gemeinsame Geschichte war kompliziert. Die Tatsache, dass er vor Jahren ein Programm für ihre Casinos geschrieben hatte, damit er immer Teil ihres Lebens war, hätte ihr verraten sollen, dass er mehr sein wollte als nur ihr Freund, aber sie hatte es bewusst ignoriert. Nach dem College hatte er ihr offen seine Liebe gestanden – sie hatte es nicht ernst genommen. Das war der Weckruf, den er gebraucht hatte.

Sie war an dem pausbäckigen Nerd, der er damals gewesen war, nicht interessiert, also wurde er Mitglied in einem Fitness-Studio und startete seine Firma in dem kleinen Apartment, das er am Strip gemietet hatte. Der Rest war Geschichte. Er war schnell vorangekommen, und alle Fantasien, die er einmal über Alexa gehabt hatte, wanderten in den Müll zusammen mit dem Gros seiner XXL-Hoodies. Sein Ruf bei den Frauen war legendär, was einiges heißen wollte in einer Stadt mit der größten Dichte von männlichen Singles im Lande.

Er und Alexa gehörten zu den notorischen Playern von Vegas, aber während der vergangenen Monate hatte er immer wieder erwogen, seine Karten offenzulegen. Er hatte seine Ziele erreicht, und nun war er bereit für neue Herausforderungen, bevor es langweilig wurde. Er wollte nicht eines Tages der peinliche alte Sack sein, der noch immer auf der Jagd nach jungen Frauen war.

Falls es eine Herausforderung für ihn gab, dann war es Alexa Lawson. Im Moment verkörperte sie alle seine Jugendfantasien in einem engen schwarzen Rock und einem Oberteil aus roter Seide.

„Ich will mich nur schnell um das andere kleine Problem kümmern, und dann können wir los.“ Sie erhob sich und streifte ihre Kostümjacke über – das Signal, dass sie wieder im Geschäftsmodus war. In diesem Modus war sie nicht weniger sexy, als wenn sie entspannt war. Was seinen Schwanz betraf, so gab es keinen Zustand, in dem der sie nicht höllisch sexy fand.

Carter installierte ein paar Updates auf dem PC ihrer Assistentin, während Alexa sich um Jason und Chris kümmerte. Beide Männer protestierten wütend, und er musste den Drang bezwingen, hinüberzurennen und sie zu beschützen. Doch Alexa brauchte ihn nicht. Sehr schnell wurde es nebenan still. Offenbar hatte sie die Beweise gezeigt. Seine Software deckte Chris’ Freundschaft mit dem Kunden auf, der immer gewann. Weitere Sequenzen zeigten die beiden im Gespräch und dabei, wie sie sich den Gewinn teilten. Es war mehr als eindeutig.

Es beeindruckte ihn, dass Alexa nicht ein einziges Mal die Stimme hob. Sie zog einfach ihr Ding durch. Das Auftauchen der Cops bewies dann allerdings den Ernst der Lage. Die CEOs von Softwarefirmen wie er hatten selten mit der Polizei zu tun, auch wenn seine Software dazu diente, Diebe zu fangen. Zuzusehen, wie die Uniformierten Chris und Jason in Handschellen abführten, war mehr als unangenehm, zumal Chris ihn höhnisch angrinste. Jeder wusste, was seine Software konnte. Nominell war es Alexa, die die Kündigungen aussprach, aber technisch betrachtet war er derjenige, der Chris ins Gefängnis brachte.

Als sie fort waren, kehrte Carter in ihr Büro zurück. Sie schenkte sich gerade einen weiteren Drink ein.

„Du hast gar nicht erwähnt, dass du die Polizei eingeschaltet hast.“ Carter kratzte sich den Hinterkopf.

„Das sind Diebe“, konstatierte sie nüchtern, während sie sich zu ihm auf das Sofa setzte. „Diebe gehören hinter Gitter.“

Ihr Telefon klingelte, und das Gesicht ihres Onkels erschien auf dem Display.

Sie stellte das Gerät auf Laut, und John Lawsons joviale Stimme erfüllte den Raum. „Alexa, Liebes, vielen Dank, dass du eine weitere Schlange beseitigt hast.“

Sie grinste Carter zu, und er erwiderte es. Alexas Onkel hatte ein großes Ego, aber er war auch ein Mann großer Integrität. Das war in Vegas eher selten. Genau wie Alexa bewunderte Carter ihn solange er denken konnte.

„Ich weiß, du wirst dich jetzt aufregen, Liebes, aber wie ich schon gesagt habe, möchte ich mich zur Ruhe setzen. Ich finde, wir sollten die Casinos verkaufen.“ Johns offene Worte schockierten nicht nur Alexa, sondern auch Carter.

„Was?“ Alexa schien wie benommen. „Ich habe das für einen Witz gehalten, Onkel John. Du bist doch in Frankreich, um Standorte für neue Casinos zu sondieren.“

Sie sprang auf und begann, hin und her zu gehen. Ihre innere Spannung stieg erkennbar. Sie drückte den Lautsprecher weg und hielt sich das Telefon ans Ohr. Carter widerstand der Versuchung, sie zu trösten, weil er wusste, dass sie das nicht geduldet hätte.

„Ja, natürlich, Onkel John. Der nächste Artikel, den du über mich in der Presse findest, wird davon handeln, wie ich mit heroischem Einsatz einen Hund rette oder einer älteren Witwe helfe, die Liebe neu zu entdecken.“

Sie ließ sich auf die Sofakante sinken und beendete das Gespräch.

„Was zum Teufel war das denn?“ Carter hielt sich davon ab, das Haar beiseite zu streichen, das an ihrem Lippenstift kleben geblieben war.

Alexa schüttelte fassungslos den Kopf. „Du hast es ja selbst gehört: Er will die Casinos verkaufen und sich zur Ruhe setzen, aber angeblich verschreckt mein Ruf potenzielle Käufer. Wenn ich ihn in Ordnung bringe und er das Wild Nights und das Hard Eight verkaufen kann, überschreibt er mir das Halcyon.“

Carter füllte ihr Glas mit dem Rest Martini aus dem Shaker. Auch wenn es ein guter Deal für sie wäre, was das Halcyon betraf, wusste er, dass sie lieber sterben als die beiden anderen Casinos verlieren würde. Las Vegas und diese Casinos – das war ihr Leben. Sie kannte nichts anderes. Als Kinder waren sie durch die Etagen des Wild Nights und des Hard Eights getobt, so wie andere Kinder im Hinterhof spielten. Als Teenager hatten sie alle möglichen Aushilfsjobs dort übernommen, und als Erwachsene genossen sie die Spiele, die in den Casinos angeboten wurden. Aber Alexa würde tun, was ihr Onkel verlangte, ganz gleich, wie sehr es sie auch schmerzen mochte.

„Was steht konkret an?“, fragte er, während er ihr das Glas reichte. Er hatte oft das Gefühl, nur zu leben, um Alexa zu dienen. Was auch immer sie brauchte – er machte es. Es war eine beidseitige Abhängigkeit, die funktionierte, solange er sie nicht bedrängte, über Gefühle zu sprechen. Seit dem Tod ihrer Eltern ließ sie nichts mehr wirklich an sich heran.

„Ich weiß nicht.“ Sie klang ein wenig verloren. „Ich nehme an, ich muss etwas für meinen Ruf tun.“

„Und wie? Ich kann die Medienseite übernehmen und dafür sorgen, dass alle deine guten Taten in den sozialen Medien verbreitet werden.“

Sie nickte. „Das ist gut, aber es muss mehr sein. Vielleicht sollte ich einen Keuschheitsgürtel tragen und enthaltsam leben.“

Er lachte laut auf bei der Vorstellung. Sie versetzte ihm einen Schlag auf den Arm, ganz eindeutig nicht amüsiert.

Alexa ließ sich in die Kissen des Sofas sinken, und er legte einen Arm um ihre Schultern. Dabei stieg ihm der leichte Apfelduft ihres Shampoos in die Nase. Sie benutzte es bereits seit Highschool-Zeiten, und es turnte ihn an wie eh und je.

„Ich bin sicher, dir fällt etwas ein“, bemerkte Carter, während er sich von ihr löste, um sich an seinem Martini zu stärken.

Sie hielt inne. Musterte ihn nachdenklich.

„Dein Blick gefällt mir nicht“, bemerkte er.

„Ich brauche einen Fake-Verlobten.“ Sie klatschte in die Hände. „Das wäre doch die Lösung!“

„Inwiefern wäre damit irgendetwas gelöst?“ Das war doch wirklich zu dumm. Ausgerechnet, als er im Begriff stand, die Stadt für ein Jahr zu verlassen, beschloss sie, mit irgendeinem Loser aus Vegas eine gefakte Verlobung einzugehen!

„Denk doch mal nach!“, beharrte sie und kniete sich ihm zugewandt auf die Couch. Das Haar fiel ihr in dichten kastanienbraunen Wellen über die Schultern, als sie sich bewegte. „Angenommen, wir würden uns verloben, wären damit doch alle meine Probleme gelöst. Wir brauchen uns keine Geschichte einfallen zu lassen, weil sowieso schon alle wissen, dass wir uns nahstehen. Es würde uns nicht stressen, mehr Zeit miteinander zu verbringen, weil wir uns mögen. Das wäre doch die schnellste Möglichkeit, alle glauben zu lassen, dass ich sesshaft geworden bin.“

„Moment mal – du willst, dass ich deinen Fake-Verlobten spiele? Vergiss es!“

„Aber wieso nicht?“ Sie legte den Kopf ein wenig auf die Seite, wie sie es immer tat, wenn sie neugierig war. „Falls du dir Sorgen machst wegen San Francisco – ich glaube, ein Monat ist mehr als genug Zeit, um den Leuten klarzumachen, dass ich eine geläuterte Frau bin.“

Er grübelte. Wieso war es keine gute Idee, so zu tun, als seien sie verlobt? Vielleicht, weil ihre Freundschaft zu einem Spiel geworden war, um zu testen, wie lange er es in ihrer Gegenwart aushielt, ohne sie auf den nächsten Boden zu werfen und sie durchzuficken, bis sie beide nicht mehr wussten, wie sie hießen? Ja, das war vielleicht der Grund.

„Ich glaube nicht, dass ich die Zeit habe. Es gibt noch viel zu erledigen vor dem Umzug.“

Sie war sichtlich enttäuscht, aber eine gefakte Verlobung war wirklich zu viel verlangt.

„Du könntest einfach eine Weile nicht daten“, schlug er vor. „Damit erreichst du dasselbe.“

„Vielleicht“, stimmte sie zu, „aber es dauert länger.“

„Ja, aber das ist doch kein Nachteil“, argumentierte er. „Im Grunde willst du ja gar nicht, dass dein Onkel die Casinos verkauft. In der Zwischenzeit fällt dir vielleicht etwas ein, womit du ihn umstimmen könntest.“

Die Möglichkeit schien sie zu beschäftigen. „Ich bin zu angespannt, um das jetzt zu entscheiden. Lass uns gehen.“

Er nickte und folgte ihr aus dem Büro, erleichtert darüber, das Thema der Fake-Verlobung vom Tisch zu haben.

Sie verließen den Fahrstuhl im Erdgeschoss. Der Geräuschpegel, der ihnen entgegenschlug, war unvorstellbar. Es war Freitagabend, und der Saal mit den einarmigen Banditen war gut besucht. Elektronisches Piepen, das Geräusch von Münzen, die klirrend ausgeschüttet wurden, dazu ein durchdringendes Stimmengewirr. Es war genug, um jeden noch so vernünftigen Menschen um den Verstand zu bringen. Die Anonymität ließ viele Schranken fallen.

Endlich traten sie hinaus in das bunte Lichtermeer von Vegas. Er spürte, dass Alexa Dampf ablassen musste. Es überraschte ihn nicht, als sie seinen Arm packte.

„Komm!“, drängte sie und zog ihn mit sich über die Straße Richtung Elysium. „Lass uns spielen und schlechte Entscheidungen fällen.“

„So viel zum Thema: wie rette ich meinen Ruf!“, bemerkte er.

„Morgen fange ich damit an“, versprach sie und zwinkerte ihm zu, während sie die Tür zum Casino aufstieß.

3. KAPITEL

Alexa spielte ein paar Partien Blackjack. Sie wusste, Carter würde auf sie warten, obwohl er das Spiel hasste. Die letzte Partie gewann sie mit einer Einundzwanzig. Sie wandte sich um, um mit Carter zu feiern, aber er war nicht da.

Sie strich ihren Gewinn ein und verließ den Tisch. Endlich entdeckte sie ihn in der großen Lobby. Er sprach in sein Handy. Zwischen seinen Brauen hatte sich eine tiefe Falte gebildet, während er sich erregt mit der Hand durch das bereits zerzauste Haar fuhr. Er nahm die Frauen um sich herum gar nicht wahr, die bis auf einen Striptease alle Register zogen, um seine Aufmerksamkeit zu erregen.

Alexa schob sich durch die Menge. Sie wollte sich bei ihm entschuldigen, weil sie ihn ignoriert hatte, aber als sie ihn erreichte, nahm er auch sie nicht wahr.

Es war wirklich demoralisierend, denn sie stand ihm im wahrsten Sinne direkt vor Augen. Sie waren beide mit ihren Jobs verheiratet, aber zumindest hätte er ihre Existenz registrieren können. Alexa legte einen Arm um seine Taille, einfach nur um zu sehen, ob sie seine Aufmerksamkeit von der Arbeit ablenken konnte, aber er beachtete sie kaum. Stattdessen löste er sich von ihr und brüllte etwas von ‚Gewinnspanne‘ in den Hörer.

Verwirrt sah Alexa ihm nach, bevor sie ihre Aufmerksamkeit der Lobby zuwandte.

Ihr Blick blieb an der Glaskunst-Installation hängen. Es war eine Explosion von Farben und Licht, die sich über die ganze Decke der Lobby ergoss, berückend in ihrer Intensität. Die Besucher hielten ihre Handys hoch, um einen Eindruck der bunten Pracht einzufangen. Die Fotos konnten allerdings nicht die Bedeutung der Glasskulptur einfangen, die feinen Farbnuancen in den einzelnen Teilen oder das kunstvolle Arrangement der Glasblüten, das die Wirkung des Lichts noch verstärkte. Das ließ sich einfach mit einem Foto nicht festhalten.

Ihre Eltern waren mit ihr zur Eröffnung des Casinos hier gewesen. Sie war damals noch ein Teenager gewesen. Es war eines der letzten Dinge, die sie zusammen als Familie unternommen hatten, bevor ihre Eltern gestorben waren.

Sie sah zurück zu Carter, aber er telefonierte immer noch.

Alexa ging um die Skulptur herum und fand das Teil, das sie suchte. Die leuchtendrote Blüte mit einem dunkelroten Mittelpunkt verlief an ihren Enden zu zarten Tönen von Pink. Dies war die Lieblingsblüte ihrer Mutter gewesen. Sie war immer Alexas beste Freundin gewesen. Sie hatte über alles mit ihr reden können: über ihre Periode, über ihre erste Liebe – Perry Knightly saß inzwischen im Stadtrat von Las Vegas City –, und all die vielen kleinen Dinge, die ihr Leben bestimmten. Seit dem Tod ihrer Eltern hatte sie Mühe, sich jemandem zu öffnen. Sie brachte es nicht über sich, mit diesem Verlust abzuschließen, um wieder glücklich werden zu können.

Frustriert atmete sie tief durch und warf einen letzten Blick auf die Blüte. Sie war immer noch wunderschön, aber statt sie wie gewohnt zu erden, machte die Erinnerung an ihrer Eltern sie heute nur nervös. Sie würde nie aufhören, sie zu vermissen, aber sie liebte ihr Leben und war dankbar für alles, was sie noch hatte. Ihr Onkel hatte sie gezwungen, wirklich jeden Job einmal zu machen, den es im Casino gab – bis hin zum Säubern der Toiletten. Das war nun wirklich kein hübscher Anblick in einem Casino, das den Alkohol kostenfrei ausschenkte. Sie hatte hart gearbeitet und war jetzt eine anerkannte Größe in Vegas. Ihr Leben war gut.

Aber nun wollte Carter die Stadt verlassen, ihr Onkel wollte sich zur Ruhe setzen – falls es denn sein Ernst war –, und sogar das Halcyon konnte sie verlieren, wenn sie sich nicht zusammenriss. Was blieb ihr? Allein in Las Vegas ohne ihren besten Freund und ihren letzten noch lebenden Verwandten? Eine schreckliche Vorstellung!

Ein Mann in verblichenen, eingerissenen Jeans blieb neben ihr stehen, um die Skulptur zu betrachten. Seine Arme waren bedeckt mit bunten Tattoos mexikanischer Zuckerschädel und leuchtenden Flammen. Das enge schwarze T-Shirt verriet einen beeindruckenden Bizeps und Muskeln, die förmlich danach schrien, berührt zu werden. Genau der Typ Mann, mit dem sie gern ein paar nette Stunden verbrachte.

„Beeindruckend, nicht?“, fragte sie, während sie seinem Blick nach oben folgte.

Er sah zu ihr herüber. Musterte sie von den nackten Beinen bis hin zu dem üppigen Ausschnitt. In seinen dunkelbraunen Augen blitzte ein anerkennendes Lächeln.

„Kann man so sagen.“ Seine Stimme war ebenso rau wie sein Outfit.

Sie lächelte ihn an. Genoss die Chance, mit jemandem zu flirten. Es war so einfach. Männer waren so einfach.

„Heißer Ofen?“ Sie deutete auf die Kette an seiner Hose und die schwarzen Motorradstiefel.

Er nickte. „Haben Sie auch einen?“

Sie legte den Kopf leicht zur Seite und lächelte vielsagend. „Natürlich. Aber gewöhnlich nicht gleich beim ersten Date.“

„Das habe ich provoziert, oder?“ Er trat grinsend einen Schritt auf sie zu.

Ihr stieg der Geruch von Leder und Öl in die Nase. Vage dachte sie daran, dass ihr der frische, würzige Duft von Carter lieber war. Nicht, dass der Biker nicht auch seinen Appeal gehabt hätte, allein schon durch seine schiere Muskelmasse.

„Das haben Sie“, bestätigte sie und sah zu ihm auf. „Sind Sie hier, um zu spielen, oder wollen Sie sich nur die Kunst ansehen?“

„Würden Sie mir glauben, wenn ich sagte, nur, um die Kunst anzusehen?“

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