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Alles, was du willst

Ich habe drei Liebhaber.
Eifersüchtig?
Das brauchst du nicht zu sein.Klar, sie haben Geld (andernfalls würde ich wohl kaum mit ihnen zusammen sein, oder?), und ich bekomme pausenlos Sex. Die Männer behandeln mich gut und überschütten mich mit Geschenken. Aber weißt du was? Es ist verdammt schwer, sie bei Laune zu halten.


  • Erscheinungstag: 01.05.2012
  • Seitenanzahl: 32
  • ISBN/Artikelnummer: 9783862786145
  • E-Book Format: ePub
  • E-Book sofort lieferbar

Leseprobe

Ich habe drei Liebhaber.

Eifersüchtig?

Das brauchst du nicht zu sein. Klar, sie haben Geld (andernfalls würde ich wohl kaum mit ihnen zusammen sein, oder?), und ich bekomme pausenlos Sex. Die Männer behandeln mich gut und überschütten mich mit Geschenken. Aber weißt du was? Es ist verdammt schwer, sie bei Laune zu halten.

Es ist sogar noch schwieriger, sie voreinander geheim zu halten.

Ich habe mein System gut drauf. Seit letztem Jahr sind die Montagabende für Calvin reserviert. Mit achtundzwanzig ist er jünger als ich (obwohl er das nicht weiß!). Er ist groß, sportlich und sehr energiegeladen. Er hat mehr Geld und mehr Macken als irgendjemand sonst, den ich kenne. Man könnte glauben, er ist ein Buchhalter. Haha. Schon mal versucht, einen Hyperaktiven zu vögeln? Du solltest die Unfallspuren auf meinem Rücken sehen.

Der Mittwoch ist für Dennis reserviert, und das ist seit achtzehn Monaten so. Er ist nicht so geil, und er ist auch nicht so reich. Er hat einen zurückweichenden Haaransatz, und langsam bildet sich bei ihm auch ein Bierbauch. Ich habe das starke Gefühl, dass er verheiratet ist – er wirkt auf mich wie ein Pantoffelheld –, aber ich befolge die Regel: nichts fragen, nichts antworten.

Normalerweise würde ich Dennis keine Zeit einräumen, aber es hat schon was, der Höhepunkt seiner Woche zu sein. Verdammt, wem mache ich denn etwas vor? Ich bin das größte Glück, das seinem Leben passieren konnte.

Aber warum tue ich mich nicht gleich auch jeden Donnerstag mit ihm zusammen? Der Kerl hat sich als nützlich erwiesen. Er kann für mich jederzeit einen Gefallen einfordern. Man könnte denken, er hat mal zur Mafia oder so gehört, aber so interessant ist er nun auch wieder nicht.

Und dann ist da George. George ist der Älteste von den dreien. Er stinkt geradezu nach Weltgewandtheit und Erfolg. Ich würde es gerne sehen, wenn etwas davon auf mich abfärben würde, aber nachdem ich ihn seit zwei Jahren jeden Freitagabend sehe, kann ich sicher sagen, dass es bisher nicht passiert ist, und darum wird es auch nicht irgendwann noch geschehen.

George war mein erster Versorger. Er kaufte mir die Eigentumswohnung in Downtown Seattle, und bei besonderen Gelegenheiten schenkt er mir super Schmuck. Nicht, dass ich das auf den ersten Blick erkennen würde, aber ich habe den Tand von einem Typen schätzen lassen, den Dennis kennt. Calvin bezahlt meine Stromrechnungen und mein Essen ebenso wie meine „unvorhergesehenen Ausgaben“.

Ja, du hast schon richtig verstanden. Ich ficke mit ihm für Geld. Ich finde, das ist nicht so viel anders, als mit jemandem essen zu gehen, weil der Kühlschrank leer ist. Bloß dass bei diesem Arrangement unsere Erwartungen deutlich sind und alles im Voraus klar ist. Keine Verwirrung. Keine verletzten Gefühle. Ich bin ein Volltreffer, und mein Essen ist gesichert. Ich mag diesen Handel, und ich habe schon vor langer Zeit entschieden, dass Dates etwas für Amateure sind.

Moment. War das die Türglocke? Oh-oh … Welcher Tag ist heute?

Mist! Ich habe keine Ahnung. Mein Magen verdreht sich. Ich lege meine Arme um den Unterleib und starre auf die Wohnungstür. Ich hasse es, wenn so etwas passiert. Das ist der Nachteil, wenn man eine Mätresse mit mehreren Arbeitgebern ist.

Ist heute Mittwoch? Ich runzle die Stirn, während ich versuche, mich zu erinnern. Nein, ich glaube, ich habe Dennis diese Woche schon gesehen. Es ist so schwer, sich zu erinnern. Wir machen jedes verdammte Mal dieselben Dinge. Dennis ist nicht der einzige Grund, warum ich immer wieder glaube, etwas noch mal zu erleben. Da ich nicht außerhalb meiner Eigentumswohnung arbeiten muss, zerfließen die Tage ineinander. Ich will mich darüber ja nicht beklagen! Diese Augenblicke der Panik sind noch besser als all die Jahre in ausweglosen, mies bezahlten Jobs.

Ich eile zum Eingang und zwinge ein einladendes Lächeln auf mein Gesicht, als ich nach dem Türknauf greife. Mein Herz hämmert in der Brust. Manchmal habe ich bizarre Träume, in denen alle drei Kerle gleichzeitig bei mir auftauchen. Nicht dass so etwas je passieren wird; dafür habe ich gesorgt. Aber die Möglichkeit, wie unwahrscheinlich sie auch ist, bringt mein Blut noch immer in Wallung.

Schwungvoll öffne ich die Tür. Mein erster Gedanke ist, dass nur ein einziger Mann vor der Tür steht. Puh..Ich zögere und verknüpfe den Namen mit dem Liebhaber.

Ich bin sehr stolz auf mich, weil ich noch nie den falschen Namen gesagt habe. Okay, ich muss zugeben, dass ich für alle drei denselben Kosenamen benutze. So ist es sicherer, besonders dann, wenn meine Gedanken beim Sex auf Wanderschaft gehen.

„Hallo, Liebster!“ Mein Lächeln wird breiter, und es ist vor Erleichterung etwas zittrig, als ich George sehe. Ich beuge mich vor, lasse meine vollen Brüste den Ärmel seines kostbaren Kaschmirmantels streifen. Dann küsse ich ihn zärtlich auf die Lippen und lasse meine Zunge schüchtern in seinen Mund schlüpfen. Ich schmecke Zigarrenrauch, und kurz darauf führe ich ihn in die Wohnung. „Ich habe dich vermisst.“

Gut, das entspricht nicht ganz der Wahrheit. Na und? Das wollen sie schließlich hören, und mein Job besteht darin, ihre Fantasie zu erfüllen. Es ist ja nicht so, dass ich es nicht ertrage, mit George zusammen zu sein. Ich mag ihn. Ich mag es, mit ihm Sex zu haben und mag es, dafür bezahlt zu werden, mit ihm Sex zu haben.

Vermutlich sollte ich nichts von alledem laut aussprechen, keinem der drei Männer gegenüber. Vor allem nicht den letzten Punkt! Aber es stimmt. Würde ich meine Freitagabende mit ihm verbringen, wenn es nicht ums Geld ginge? Ich habe keine Ahnung.

„Ich weiß, ich bin zu spät“, sagte George in seinem üblichen, knappen Tonfall. Er betritt meine Wohnung und zieht den Mantel aus.

„Möchtest du etwas trinken?“, frage ich und schließe die Tür hinter ihm. Er mag gerne Rotwein, aber habe ich gerade eine Flasche offen? Nein. Ich werde improvisieren müssen.

„Nein, danke, Baby. Ich kann nicht über Nacht bleiben.“

Ich ziehe einen Schmollmund und blicke durch meine dichten Wimpern zu ihm auf.

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