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Hilfe, meine Eltern haben meinen Geburtstag gestrichen!

hier erhältlich:

Tom Bostock ist 10 Jahre alt und fiebert seinem Geburtstag entgegen. Der wird garantiert unvergesslich werden! Es ist nämlich sein Glücksgeburtstag: Am 11. August wird er 11 Jahre und wenn Datum und Alter übereinstimmen, wird bei den Bostocks immer ganz besonders aufwendig gefeiert. Dumm nur, dass außer Tom gerade niemand aus seiner Familie den Kopf freizuhaben scheint, um auch nur einen winzigkleinen Gedanken an die Partyvorbereitungen zu verschwenden. Schlimmer noch, gleich mehrere aufeinanderfolgende Katastrophen, bei denen u.a. ein wortwörtlich geplätteter Chihuahua und der Fluch der Zahnfee eine Rolle spielen, führen dazu, dass Toms Jubeltag von seinen Eltern gestrichen wird. Aber er gibt nicht auf. Mithilfe seiner Freunde, einem Schwein mit Zebrastreifen und einer Schar intelligenter Hühner will Tom seinen Geburtstag trotzdem feiern und zwar auf seine Art!
Was kann da schon schiefgehen?


  • Erscheinungstag: 25.08.2020
  • Seitenanzahl: 272
  • Altersempfehlung: 9
  • Format: Hardcover
  • ISBN/Artikelnummer: 9783505143199

Leseprobe

Weitere Bücher von Jo Simmons sind bei Schneiderbuch in Vorbereitung.












Deutsche Erstausgabe

Copyright © 2020 Schneiderbuch in der HarperCollins Germany GmbH, Hamburg

Alle Rechte für die deutschsprachige Ausgabe vorbehalten.

Die englische Originalausgabe erschien 2019

unter dem Titel »My parents cancelled my birthday!«

bei Bloomsbury

This translation of My parents cancelled my birthday is published by HarperCollins Germany GmbH by arrangement with Bloomsbury Publishing Plc.

Text © 2019 by Joanna Simmons

Illustrations © 2019 by Nathan Reed

Aus dem Englischen von Johanna Wais

Umschlagadaption: Achim Münster, Overath

eBook: PPP Pre Print Partner GmbH & Co. KG, Köln, www.ppp.eu

ISBN 978-3-505-14320-5

www.schneiderbuch.de

KAPITEL EINS

DER STURZ!

Alles fing damit an, dass ein Schwein vom Dach stürzte.

Nicht irgendein Schwein. Unser Schwein Mini.

Mini gehörte meiner Schwester Meg. Mini war ein Zwergschwein, also ein besonders süßes, kleines Schwein. Zumindest hat das der Mann gesagt, bei dem wir sie gekauft haben. »Oh, sie wird auf keinen Fall größer als ein Mops«, sagte er. Aber Mini wuchs weiter.

Sie wurde größer als ein Mops.

Größer als ein Spaniel.

Größer als ein Labrador.

Immer größer und größer, bis sie so groß war wie ein normales Hausschwein. Und die sind erstaunlich GROSS. Und wiegen eine Menge.

Weil sie so riesig war, konnte Mini nicht bei uns im Haus leben, wie Meg es eigentlich geplant hatte, und unser Garten war zu klein. Am Ende beschloss Dad, ihr auf dem Garagendach ein Zuhause herzurichten. Er umzäunte das Dach und baute einen kleinen Schweinestall darauf. Einmal in der Woche stieg er durch das Badezimmerfenster auf das Dach und mistete aus, das heißt, er schaufelte die ganze Schweinekacke und das schmutzige Stroh vom Dach hinunter.

Diese Arbeit machte Dad am wenigsten Spaß. Währenddessen fluchte er immer, wenn auch mit selbst ausgedachten Wörtern. Das ist so sein Ding. Er denkt, wenn er keine normalen Schimpfwörter benutzt, wäre er ein guter Vater. Hätte man im Garten gestanden, hätte man ihn Bumpf! und Zunk! rufen gehört. Aber eigentlich steht man besser nicht im Garten, wenn er ausmistet. Zu gefährlich.

Jedenfalls war es ein Sonntag. Ein ganz normaler Sonntag, dachte ich. Aber ich täuschte mich gewaltig.

Wir saßen alle im Garten: ich, Mum, Dad und Meg und meine Oma Maureen mit ihrem winzigen Chihuahua Margherita. Oma hatte sich erst vor Kurzem wieder die Haare gefärbt, diesmal blau mit lila Spitzen. Sie war gerade bei einer Veranstaltung des Wundersamen Walters gewesen. Der Wundersame Walter konnte mit Toten reden. Jemand aus dem Publikum bat ihn, herauszufinden, ob es dem verstorbenen Onkel Bill gut gehe, und er kontaktierte den Onkel und gab eine Nachricht von ihm weiter. »Bill lässt ausrichten, Sie sollen sich keine Sorgen machen, es geht ihm gut, und er trägt seine Lieblingssocken« oder so was in der Art. Dad sagte, für ihn klinge das nach einer Menge Susel­wusel, und ich fand das auch, sagte aber nichts.

Die Erwachsenen tranken Tee, und Meg und ich saßen auf dem Rasen und aßen Omas berühmten veganen Carobkuchen. Dad sagt, man könne damit Autobrücken nach einem Erdbeben reparieren, aber etwas anderes hatten wir nun mal nicht.

Alles war normal. Normal, normal, in Ordnung, in Ordnung, in Ordnung, ein ganz gewöhnlicher Augustsonntag. Meine Oma war bei einem Medium gewesen, Dad macht sich mit ausgedachten Kraftausdrücken über sie lustig – alles ganz super, toll, normal, und dann … knack!

Etwas hatte geknackt.

Und dann … rums!

Etwas hatte gerumst.

Ziemlich heftig. Es war ein echt krasser, fetter Rums.

Wir alle sprangen erschrocken auf. Und Meg rief: »Mini!«

Das war es, was den kolossalen Krach verursacht hatte. Es war das Geräusch eines vom Dach fallenden Schweines gewesen.

Wir rannten zu ihr. Alle riefen durcheinander: »Mini, bist du verletzt?« Alle außer Oma. Sie rief: »Margherita, wo bist du?«

Ich schaute mich um. Margherita war verschwunden.

War sie aus Angst vor dem stürzenden Schwein weggelaufen?

War sie im Haus?

Auf der Straße?

Wo war sie bloß?

Wo war … Und dann kam uns allen gleichzeitig derselbe Gedanke.

Oh nein!

Mum sah Dad an. Ihre Augen waren so groß wie unsere Pizzateller. Dad murmelte Spanoffel, Meg zwirbelte nervös an einer Haarsträhne herum. Dann stand Mini auf. Dad rang nach Luft. Oma schrie.

Und dann … rums!

Ein weiterer Rums, etwas weniger gewaltig als der Fallendes-Schwein-Rums, aber immer noch ziemlich heftig.

Ein Oma-fällt-um-Rums.

Da war Margherita also. Sie war nicht davongelaufen – zu ihrem Pech. Sie war auf der Terrasse gewesen, und Mini war direkt auf sie gestürzt. Wie groß war die Wahrscheinlichkeit, dass das passieren würde? Aber jetzt war keine Zeit, das auszuknobeln. Oma war in Ohnmacht gefallen! Mum lief zu ihr, und ich sah, wie Dad eine große Unterhose von der Wäscheleine nahm und über die Stelle breitete, wo Mini aufgekommen war.

Er wandte sich an mich. »Tom, hol irgendwas, Himmel noch mal«, sagte er. »Irgendwas, das groß genug ist für einen zweidimensionalen Chihuahua.«

»Was?«, gab ich verwirrt zurück.

»Für Margherita!«, sagte er. »Sie ist völlig platt. Ich brauche einen Karton oder so etwas für sie.«

Ich war noch nie gebeten worden, einen Behälter für einen platt gequetschten Hund zu suchen. Es brachte mich ein wenig ins Schleudern, wenn ich ehrlich bin. Rasch durchsuchte ich die Küchenschränke: Eisbecher, Butterbrotdosen … Nichts schien mir passend zu sein.

Verflucht!

Ich rannte in mein Zimmer und leerte mein Lego aus dem alten Schuhkarton, in dem ich es aufbewahrte.

»Geht der?«, fragte ich Dad und gab ihm den Karton. Er probierte, die flache Margherita in den Karton zu bekommen. Ich sah nicht hin, aber ich merkte, dass er Schwierigkeiten hatte. Er fluchte leise und schwitzte.

»Zumblum!«, sagte er. »Zu klein. Wir brauchen etwas Breiteres. Der Hund ist flach wie ein Pfannkuchen. Kaum zu glauben, dass ein Chihuahua sich derart breitmachen kann.«

Ich lief wieder ins Haus und durchwühlte den Recyclingmüll. Perfekt – ein Pizzakarton.

»Perfekt«, sagte Dad. »Ein Pizzakarton.«

Als Dad den Hund hineinlegte, fiel mir auf, dass in dem Karton tatsächlich eine Pizza Margherita gewesen war. Und nun lag Margherita, der Hund, da drin. Das nennt man Ironie. Ich sagte nichts.

Dad gab mir den Karton.

»Sieh zu, dass du den loswirst«, sagte er.

Das hatte ich auch noch nie machen müssen, einen zerquetschten Hund loswerden. Im Garten gab es keine Stelle, wo ich einen Karton in der Größe vergraben konnte – zum einen war der Garten zu klein, zum anderen bestand er hauptsächlich aus Terrasse.

Ich lief auf die Straße. Und hatte eine Idee. Am Ende der Straße gab es einen Kindergarten. Er war wegen der Sommerferien geschlossen. Super. Ich sprang über den Zaun und vergrub den Karton im Sandkasten. Schön tief. Wenn die Kinder im September wieder dort spielten, würde längst alles verrottet sein.

Ich rannte zurück nach Hause. Davor stand ein Krankenwagen. Die Sanitäter halfen Oma hinein. Sie wandte sich an mich. »Mein Baby!«

So hatte Oma mich nun wirklich noch nie genannt. Vielleicht hatte sie sich beim Sturz den Kopf gestoßen.

»Ja, ja, ich bin dein Baby«, sagte ich und versuchte, nett und beruhigend zu klingen.

»Wo ist mein Baby?«, jammerte sie.

Da begriff ich. Sie meinte Margherita. Ich wusste nicht, was ich antworten sollte. Die Wahrheit konnte ich ihr unmöglich sagen – Margherita befindet sich in einem Pizzakarton im Sandkasten des »Strahlende Zukunft«-Kindergartens. Das würde sie auf jeden Fall aufregen.

Also sagte ich nichts. Die Türen des Krankenwagens wurden geschlossen. Das Blaulicht ging an, und er fuhr davon.

Dann bemerkte ich, dass etwas Kleines neben mir stand. Meine Schwester Meg.

»Guck mal«, sagte sie und hielt ein winziges weißes Ding hoch. »Ich habe einen Zahn verloren.«

KAPITEL ZWEI

THEATER MIT DEM TOTEN HUND

Das war also der Sonntag. Ein Tag voller Drama und Desaster und ausgedachter Schimpfwörter von Dad.

Zum Glück fing der Montag besser an. Mum ging zur Arbeit. Dad schloss sich im Esszimmer ein. Wobei wir es nicht Esszimmer, sondern Arbeitszimmer nennen mussten und es nicht betreten durften, wenn das

BITTE NICHT STÖREN,

AUTOR BEI DER ARBEIT

Schild an der Tür hing. Dad schrieb an seinem Buch.

Dad schrieb schon seit geraumer Zeit an seinem Buch. Seit Jahren. Er sagte aber, er sei fast fertig. Darüber freuten sich alle, besonders Mum. Sie hoffte, Dads Buch würde ein Bestseller, damit sie aufhören könnte, so hart zu arbeiten, um unsere Rechnungen zu bezahlen, während Dad an seinem Buch saß und überhaupt nichts verdiente.

Im Haus war es ruhig und friedlich, und das passte mir gut. Ich hatte etwas Bestimmtes zu erledigen. Etwas lag vor mir, etwas Wichtiges war nur noch fünf Tage entfernt. Etwas wirklich sehr, sehr Wichtiges:

MEIN GEBURTSTAG!

Superaufregend! Mehr als aufregend! Ich weiß, ich weiß, alle freuen sich auf ihren Geburtstag, aber meiner ist echt etwas ganz Besonderes. Hier die Fakten:

  1. Er liegt ganz am Ende der Sommerferien. Das bedeutet, ich bin der Jüngste in meinem Jahrgang an der Schule. Und das bedeutet auch, dass ich auf meinen Geburtstag warten und warten und warten muss, während all meine Freunde ihren schon feiern. Pah!
  2. Manche haben sogar im September Geburtstag, gleich am Anfang des Schuljahres. Also sind sie als Erste dran mit dem ganzen Geburtstagstrara, und niemand ist verreist und verdirbt ihnen damit alles, so wie bei mir im August.
  3. Zu diesen Septemberleuten gehört Karl Käsemann. Er ist der Älteste aus unserem Jahrgang. Zugegebenermaßen hat er letztes Jahr an seinem elften Geburtstag eine Wahnsinnsparty gefeiert. Es gab Feuerwerk, einen Mietkoch, der alles zubereitet hat, was man sich gewünscht hat (ich habe ein Eis-Donut-Sandwich gegessen und Harry, alias der Hulk, weil er unfassbar groß ist für sein Alter, Pudding und Pommes). Am Ende haben wir alle eine Drohne bekommen. Kein in Küchenrolle eingewickeltes Stück Kuchen. Eine Drohne! Ich gebe es wirklich nur ungern zu, aber die Party war echt der Hammer. Ärgerlicherweise war sie derart der Hammer, dass fast ein Jahr später immer noch alle darüber redeten! Und am letzten Tag des Schuljahres, bevor wir nach Hause in die Sommerferien gingen, sprach Karl schon von seinem nächsten Geburtstag – dabei war meiner noch gar nicht gewesen!

Aber endlich war es August. Endlich war ich dran mit Geburtstaghaben. Endlich würde ich elf werden. Es kam mir vor, als hätte ich EWIG darauf gewartet.

Ich wollte, dass meine Geburtstagsparty die beste und aufregendste würde, die es je gegeben hatte.

Besser als die von Karl Käsemann.

Ich wollte, dass die Leute länger als ein Jahr nach meiner Feier über sie redeten – zwei Jahre oder sogar drei! Ich wollte, dass sie sagten: »Karls elfter Geburtstag war ganz cool, aber denk mal an Toms! Das war wirklich ein unglaublicher Tag. So feiert man Geburtstag!«

Wie es der Zufall wollte, war dieses Jahr außerdem mein GLÜCKSGEBURTSTAG. Das ist eine Familientradition bei uns. Einen Glücksgeburtstag hat man, wenn Alter und Geburtsdatum dieselbe Zahl haben. Ich habe am 11. August Geburtstag und werde dieses Jahr elf. Mein Glücksgeburtstag! Meg hatte ihren schon. Sie war damals erst vier und ich sechs. Wir erinnern uns nicht mehr genau an alles, weil wir noch so klein waren, aber es war definitiv eine große Sache, mit Extrageschenken, tonnenweise Essen, Deko und Spaß ohne Ende. Und jetzt war ich endlich dran. Ich wusste einfach, dass es eine phänomenale Feier werden würde. Ich konnte an nichts anderes mehr denken!

»Es gab Wimpel, oder?«, fragte Meg.

Ich schrieb Geburtstagseinladungen in Megs Zimmer. Manchmal hing ich bei ihr ab. Ihr Zimmer ist größer als meins. Meg bemalte den Zahn, der ihr am Sonntag ausgefallen war, mit einem grünen Stift. Anscheinend war die Zahnfee letzte Nacht nicht gekommen, und jetzt versuchte sie, den Zahn auffälliger zu machen. Wir überlegten gerade, was alles zu einem Glücksgeburtstag gehörte.

»Ja, aber dann hat Harry versucht, sich daran zu hängen, und hat sie alle runtergerissen«, sagte ich.

Meg lachte.

»Es gab auch einen großen Kuchen, in den jemand reingefallen ist, glaube ich«, sagte ich. »Ich will einen richtig großen an meinem Glücksgeburtstag. Der von Karl Käsemann war dreistöckig, und wenn man hineingeschnitten hat, quollen lauter Süßigkeiten heraus.«

Ich gab mir sehr viel Mühe mit den Einladungen. Ich war den ganzen Vormittag damit beschäftigt.

Sie mussten gut werden.

Alles musste richtig gut werden.

Autor