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Kira, Band 01

hier erhältlich:

Kira ist absoluter Pferdefan! Blöd nur, dass sie bisher kaum je ein echtes Pferd oder Pony zu Gesicht bekommen hat. Stattdessen besitzt sie nur ein Album mit Ponykarten zum Tauschen. Das ändert sich zum Glück, als sie mit einem Mädchen aus ihrer Klasse zum Reitstall fahren darf. Kira ist begeistert von den Ponys dort, besonders von einem - dem grauweißen Connor. Ob sie ihn wohl jemals reiten darf?
Die Pferdereihe für Mädchen ab 8, die schon immer von einem eigenen Pferd geträumt haben


  • Erscheinungstag: 01.03.2018
  • Aus der Serie: Kira
  • Bandnummer: 1
  • Seitenanzahl: 128
  • Altersempfehlung: 8
  • Format: Hardcover
  • ISBN/Artikelnummer: 9783505141553

Leseprobe

Mit Johanna ist das so eine Sache. Manchmal ist sie nett und gibt einem von ihren Süßigkeiten ab und lässt einen sogar in ihr Ponyalbum gucken. Dann tauschen Kira und Johanna Ponypostkarten, und das macht richtig Spaß.

Aber manchmal sagt Johanna, dass Kira sowieso keine Karten hat, die sie haben möchte, und dann darf Kira nicht in ihr hei­liges Album gucken.

Dabei hat Kira auch schon längst selbst ein hei­liges ­Ponyalbum. Von ihrem Taschengeld kauft sie alle Ponypostkarten, die sie finden kann. Die klebt sie dann in ihr Album.

Johanna hat aber trotzdem viel schönere Bilder. Das liegt daran, dass sie nicht nur Postkarten hat, sondern auch echte Fotos. Die tauscht sie natürlich nicht.

Kira hat keine echten Fotos in ihrem Ponyalbum. Weil sie nämlich gar keine eigene Kamera hat. Und mit Mamas Kamera darf Kira noch nicht fotografieren.

Doch selbst wenn Kira einen eigenen Fotoapparat hätte, könnte sie immer noch keine Ponyfotos machen. Denn da, wo Kira wohnt, kann man ­allerhöchstens Fotos von Häusern machen. Oder von Autos. Oder vielleicht von ein paar Katzen, die sich zwischen den Häusern und den Autos herumdrücken.

Johanna könnte in der Stadt natürlich auch keine Fotos von Ponys machen. Aber Johanna fährt dreimal in der Woche mit ihrer großen Schwester zur Reitschule raus an den Stadtrand. Und da gibt es nicht nur große Pferde, sondern auch Abteilungen mit Ponys.

Abteilung nennt man eine Gruppe von Reitern, die in der großen Reithalle mit ihren Pferden oder Ponys von einem Reitlehrer unterrichtet werden. So ungefähr wie eine Schulklasse in der Schule. Das weiß Kira von Johanna.

Johanna reitet dreimal in der Woche in einer Ponyabteilung mit. Und Johannas große Schwester Jule ­reitet an den gleichen Tagen in einer Abteilung für Großpferde. Jule ist schon vierzehn. Und Jule hat schon lange ein eigenes Pferd.

Kira wird aber bestimmt, auch wenn sie vierzehn ist, kein eigenes Pferd haben. Da ist sie sich ganz sicher. Wie sollte sie auch? Wer sollte es ihr kaufen?

Einmal hat Kira Mama und Papa gefragt, ob sie nicht wenigstens ein Pony kriegen könnte. Denn Ponys kosten bestimmt nicht ganz so viel wie große Pferde.

»Ein klitzekleines wenigstens!«, hat Kira gebettelt. Sie hätte auch für die nächsten zehn Jahre auf sämtliche Geburtstagsgeschenke verzichtet! Aber Mama und Papa haben nur gelacht.

»Du bist wohl nicht ganz gescheit, Kira!«, hat Papa gesagt. »Wir können uns ja noch nicht mal neue Wohnzimmermöbel leisten! Und ein neues Auto bräuchten wir auch dringend! Nee, das schlag dir mal aus dem Kopf!«

Doch die Ponys kann sich Kira einfach nicht aus dem Kopf schlagen. Wer könnte das wohl?

»Und Reitunterricht?«, hat Kira gefragt. »Wenn ich schon kein eigenes Pony bekomme, könnte ich dann wenigstens Reitunterricht kriegen?«

Im Reitstall gibt es nämlich auch Pferde, die der Reitschule gehören. Die nennt man Schulpferde.

Und auf denen darf jeder reiten. Hat Johanna gesagt. Auch wenn er kein eigenes Pferd hat. Jeder, der dafür bezahlt. Ja, das ist der kleine Haken an der Sache.

»Wie viel kostet denn das?«, hat Kira gefragt.

»Ungefähr fünfzehn Euro«, hat Johanna geantwortet.

»Fünfzehn Euro im Monat?«, hat sich Kira gefreut. »Das können meine Eltern bestimmt bezahlen!«

»Fünfzehn Euro pro Stunde, du Dummi!«, hat Johanna gegrinst.

Da hat sich Kira nicht mehr gefreut. Und gar nicht mehr gewagt zusammenzurechnen, was das dann im Monat kosten würde. Aber mit Sicherheit wäre das so viel, dass ihre Eltern das nicht bezahlen könnten.

Gefragt hat sie vorsichtshalber aber doch mal.

»Kira«, hat Mama da gesagt, »ich kann ja verstehen, dass du gerne reiten möchtest. Nur können wir uns solche Dinge einfach nicht leisten! Das musst du doch einsehen!«

Und als Mama gemerkt hat, wie traurig Kira war, hat sie noch schnell hinzugefügt: »Vielleicht kann ich Papa überreden, dir einen Hamster zum nächsten Geburtstag zu schenken, hm?«

Aber wie viel Ähnlichkeit hat ein Hamster schon mit einem Pony? Kann man auf einem Hamster reiten? Wiehert ein Hamster so, dass es einen im Bauch pikst, wenn man es hört?

Nein.

Nein, ein Hamster kann Kira nicht trösten. Das ist ja klar.

»Du kannst ja mal mitkommen, wenn ich mit Jule zum Reitstall fahre!«, sagt Johanna eines Tages in der Schule zu Kira.

Da hat Johanna allerdings einen ihrer guten Tage. Und mit Johanna ist das, wie gesagt, so eine Sache. Also freut sich Kira lieber erst mal nur ganz vorsichtig. Nur ein klitzekleines bisschen. Weil man ja nicht weiß, wie Johannas Laune in den nächsten Tagen so ist, und ob sie einen dann tatsächlich mitnimmt.

Außerdem hat Johanna mal gesagt. »Du kannst ja mal mitkommen.« Und mal bedeutet irgendwann. Nicht unbedingt morgen. Auch nicht nächste Woche. Eben irgendwann mal.

Zu blöd, dass ausgerechnet Johanna immer reiten geht. Wäre es Marthe von nebenan oder auch Marlen aus ihrer Klasse, dann wäre Kira bestimmt schon hundertmal im Reitstall gewesen. Und Marthe oder Marlen hätten Kira auch ganz bestimmt auf ihren Ponys reiten lassen.

Aber dummerweise ist es nicht Marthe, die ein Pony hat, und auch nicht Marlen. Nein, dummerweise ist es eben Johanna.

Am nächsten Tag kaut Kira in der Schulpause an ihren Zöpfen herum und beobachtet Johanna.

Johanna steht sehr wichtig mitten auf dem Schulhof und zeigt Leonie und Marlen ihr Ponyalbum.

»Uii«, sagt Leonie und zeigt auf ein hellbraunes Pony mit heller Mähne, »der ist ja hübsch!«

»Das ist Amaretto«, erklärt Johanna, »den reite ich immer. Und vielleicht kauft ihn mir mein Papa zu meinem nächsten Geburtstag. Aber vielleicht finden wir auch noch ein besseres Pony.«

»Oh«, staunen Leonie und Marlen. Denn Leonie und Marlen kriegen vermutlich genauso wenig wie Kira Ponys zum Geburtstag.

»Und das hier ist Paulchen«, erzählt Johanna weiter und deutet auf ein Bild mit einem schwarzen Pony, »aber der ist nicht so gut. Da reiten eigentlich nur Anfänger drauf.«

»Aber süß sieht er aus!«, sagt Marlen und guckt sehnsüchtig.

Marlen möchte bestimmt auch gerne reiten lernen. Und ganz bestimmt wäre sie auch sehr glücklich, auf Paulchen reiten zu dürfen. Auch wenn Johanna ihn nicht so gut findet.

»Können wir mal mitkommen, wenn du reiten gehst?«, fragen Leonie und Marlen jetzt.

Da geht Kira lieber auch schnell mal rüber zu den Mädchen. Und stellt sich dick neben Johanna hin. Sonst vergisst Johanna am Ende noch, dass sie doch zuerst Kira versprochen hat, sie mitzu­nehmen.

»Können wir?«, fragt Leonie.

»Klar«, sagt Johanna.

»Wann?«, fragt Marlen.

Johanna überlegt. Und Kira kriegt allmählich schlechte Laune. Johanna hat anscheinend tatsächlich völlig vergessen, was sie Kira versprochen hat.

»Nächste Woche oder so«, sagt Johanna schließlich. »Diese Woche kommt Kira mit.«

Hatte Kira gerade schlechte Laune? Nicht die Spur!

Diese Woche, hat Johanna gesagt! Das ist nicht so wie mal mitnehmen. Das ist ganz bald. Eben mindestens noch diese Woche!

»Kannst du am Freitag?«, fragt Johanna, als sie wieder zurück in die Klasse müssen.

»Natürlich!«, sagt Kira.

Natürlich kann sie am Freitag. Sie könnte auch am Donnerstag oder am Mittwoch oder am Samstag oder irgendwann. Wenn man in einen Reitstall mitgenommen wird, dann kann man doch wohl immer!

»Also dann Freitag«, sagt Johanna.

,,Mama!«, schreit Kira, als sie nach der Schule nach Hause kommt.

Sie schmeißt ihre Schultasche auf den Boden und rennt in die Küche. Mama steht am Herd und brutzelt.

»Was ist denn los?«, fragt Mama und lächelt erwartungsvoll.

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