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Übersinnlicher Sex

Heute wurde mir ein Stift durch die Zunge gestochen. Ich mag diese gespannte Erwartung, wenn man ein Piercing bekommt. Es hat auch nicht so sehr wehgetan, wie man glaubt. Wenn überhaupt, hat es mir einen gewissen Nervenkitzel verschafft, denn seitdem überlege ich, bei wem ich mein Zungenpiercing das erste Mal einsetzen könnte.


  • Erscheinungstag: 01.05.2012
  • Seitenanzahl: 19
  • ISBN/Artikelnummer: 9783862786244
  • E-Book Format: ePub
  • E-Book sofort lieferbar

Leseprobe

Heute wurde mir ein Stift durch die Zunge gestochen. Ich mag diese gespannte Erwartung, wenn man ein Piercing bekommt. Es hat auch nicht so sehr wehgetan, wie man glaubt. Wenn überhaupt, hat es mir einen gewissen Nervenkitzel verschafft, denn seitdem überlege ich, bei wem ich mein Zungenpiercing das erste Mal einsetzen könnte. Ich will wissen, ob die Kombination aus warmem Fleisch und Metall das sexuelle Empfinden verstärkt, wenn ich einen Mann verwöhne.

Ich arbeite in einem Fitnessstudio am Bondi Beach im sonnigen Sydney. Hier gibt’s eine Menge heißer Typen, aber als Personal Trainer ist es mir leider verboten, mit meinen Kunden Sex zu haben.

Als würde ich mich von ein paar Regeln davon abhalten lassen!

Aber trotzdem muss ich vorsichtig vorgehen. Ich wurde bereits einmal von meiner Vorgesetzten verwarnt. Sie ist eine hochnäsige Schlampe, die so aussieht, als würde sie nie einer flachlegen.

Jeder im Fitnessstudio hat mein neues Piercing kommentiert. Ironischerweise hat ausgerechnet der Fremde – mein auserwählter Hengst – nichts bemerkt, der sich heute für eine Einzelsitzung angemeldet hat. Mein Fremder heißt Tom. Nach seinem Nachnamen habe ich ihn nicht gefragt. Ich will ihn nicht wissen. Das würde mich meiner Fantasie berauben.

Eine Einzeltrainerstunde bei mir ist eine ziemlich intensive Angelegenheit, weil ich es mag, einen Mann auf Herz und Nieren zu prüfen. Ich will ihn schwitzen sehen. Und während mein Kunde trainiert, kann ich mich voll darauf konzentrieren, die Formen seines Körpers zu bewundern. Wie seine Muskeln sich anspannen, nicht zu vergessen die Größe der Beule in seiner Hose. Am Besten ist es noch, mir vorzustellen wie er aussieht, wenn ich Sex mit ihm habe, und er sich abrackert, um mich zu befriedigen.

Darum habe ich unsere Sitzung mit ein bisschen Laufbandtraining begonnen. Ich bin zurückgetreten und bewundere Tom. Man möchte, dass ich mit meinen Kunden spreche, damit sie bei Laune bleiben. Aber ehrlich gesagt ist mir das egal. Ich bin nicht an Männern interessiert, mit denen man sich gut unterhalten kann. Dafür habe ich meine Freundinnen.

Obwohl ich sie nicht dazu ermutige, sprechen meine wohlhabenden Kunden über ihre Investments, die sie auf Sydneys sündhaft teurem Immobilienmarkt tätigen, über Autos und Fußball. Meine armen Kunden reden vor allem darüber, dass sie es sich nicht leisten können, eine Eigentumswohnung zu kaufen. Und über Autos. Und Fußball. Langweilig!

Ehrlich gesagt verstehe ich nicht, warum ein Mann glaubt, ein Auto sei überhaupt irgendwie interessant, solange es sich nicht um einen schnittigen Porsche oder Ferrari handelt.

Was mein Interesse auf jeden Fall fesselt, ist ein Mann, der über Sex redet und all die kleinen, herrlichen Sachen aufzählt, die er mit mir im Bett machen will. Das machen die meisten Männer, sobald ich mal mit ihnen im Bett gewesen bin. Aber gewöhnlich gibt es mit mir kein zweites Mal. Ich liebe nun mal Sex mit Fremden.

Im Moment läuft Tom auf dem Laufband, und er versucht, eine Unterhaltung mit mir zu beginnen. Irgendwas über das neue Auto, das er sich gekauft hat. Oh, bitte nicht! Ich stelle das Tempo höher, damit er schneller läuft und die Klappe hält. Dann muss ich mir kein Gelaber über Autos anhören.

Ich liebe es, Macht über einen Mann zu besitzen. Eine Stunde lang gehört er nur mir, und wenn ich mit ihm fertig bin, wird er schwitzen und sich mir vollständig unterworfen haben. Ich habe nämlich gewisse Pläne mit ihm.

Meine Nippel werden hart, während ich Toms herrlichen Körper bewundere.

In dem Augenblick, als ich ihn vorne am Empfangsschalter traf, habe ich ein erregendes Kribbeln zwischen meinen Beinen gespürt. Wenn ich dieses Kribbeln spüre, weiß ich ziemlich genau, was ich mit meinem Kunden machen möchte.

Autor