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Zeitreise auf vier Pfoten, Band 03

hier erhältlich:

Zu den Wikingern ins eisige Island! Dahin führt Curry, Lia und Professor Tempus ihre dritte Reise mit der Zeitmaschine. Ein frecher Rabe muss dringend zurück zu den Wikingern, sonst ist der Lauf der Weltgeschichte in Gefahr! Aber die drei Zeitreisenden müssen schnell feststellen, dass Wikinger ganz schön raue Kerle sein können …
Einmalig witzig illustriertes Zeitreise-Abenteuer, erzählt aus der Hundeperspektive!


  • Erscheinungstag: 03.05.2018
  • Seitenanzahl: 128
  • Altersempfehlung: 8
  • Format: E-Book (ePub)
  • ISBN/Artikelnummer: 9783505139598

Leseprobe

»Was meinst du, Curry?«, fragte Lia und kraulte mich zwischen den Ohren. Immer wenn sie das machte, könnte ich auf der Stelle einschlummern.

»Wohin wird wohl unsere nächste Reise gehen?«, überlegte Lia. »Und welches Tier bringen wir dann zurück?«

Ein neues Zeitreiseziel? Lia konnte es wie ich kaum abwarten, obwohl wir gerade erst zurückgekommen waren. Unser Abenteuer bei den Rittern war ganz schön aufregend gewesen! Wer hätte gedacht, dass es so knifflig und gefährlich sein würde, ein Pony zurück zu Prinz Richard Löwenherz zu bringen? Mitten hinein ins Mittelalter. Aber gemeinsam hatten wir es geschafft: Professor Tempus, Lia und ich.

Als nächstes Reiseziel war mir eigentlich alles recht. Hauptsache, wir würden bei unserem Ausflug in die Vergangenheit endlich mal ausreichend Proviant mitnehmen. Es genügte völlig, dass die Zeitmaschine des Professors so schrecklichen Lärm machte. Da musste nicht noch zusätzlich mein Hundemagen knurren.

Ach ja, ich bin übrigens Curry. Eigentlich hat mein Professor mich nach der berühmten Wissenschaftlerin Madame Curie benannt. Aber Lia konnte diesen schwierigen Namen nicht aussprechen, als sie kleiner war. Also hatte sie mich einfach nur Curry genannt. Kurz und knapp. Und dabei ist es geblieben. Der Name passt auch viel besser zu einem cleveren Hund mit großen Schlappohren, wie ich es bin. Mit meinem Namen hab ich richtig Glück gehabt. Der Hund vom Nachbarhof heißt »Runtervomsofa«.

Also, Sachen gibt’s!

Lia ist die Enkelin von meinem Professor Theodorus Tempus und sie ist meine beste Freundin. Natürlich ist sie immer dabei, wenn wir zu dritt zu unserer Mission aufbrechen.

Ohne Lia hätten wir so manches nicht geschafft. Wenn ich nur an den Zweikampf denke, bei dem sie als Ritter Liagos verkleidet gegen den Schwarzen Ritter angetreten ist! Nicht zu vergessen ihr genialer Taschenlampen-Trick am Hofe der Pharaonin Kleopatra!

Ja, wir hatten schon so einiges zusammen erlebt. Die Weltgeschichte wieder in Ordnung zu bringen, ist nämlich ein ganz schön großes Abenteuer! Und es war noch lange nicht zu Ende, denn wir mussten noch einige Tiere zurück in die Vergangenheit bringen …

Aber der Reihe nach: Alles hatte eines Abends mit einem kleinen Malheur begonnen. Mein Professor hatte vergessen, den Sicherheitshebel der Zeitreise-Maschine umzulegen, und sie machte sich plötzlich selbstständig. Die Maschine hatte einen ganzen Haufen Tiere aus der Vergangenheit ins Jetzt transportiert, mitten auf unseren kleinen Bauernhof: Ein Papagei, ein kleiner Dino, ein weißer Löwe, ein Bär und viele andere Tiere tummelten sich jetzt auf unserer Wiese. Aber sie mussten natürlich alle zurück in ihre Zeit, denn sonst geriet die Weltgeschichte aus den Fugen.

»Jedes Tier spielt eine wichtige Rolle in seiner Zeit«, hatte der Professor gesagt. »Auch wenn es noch so klein ist. Gar nicht auszudenken, was passiert, wenn nur eines fehlt. Dann gerät die Ordnung auf der Zeitachse völlig durcheinander!«

Und so hatte unsere Mission begonnen. Die Zeit bei den Rittern war so aufregend gewesen, dass ich manchmal sogar meinen knurrenden Magen vergessen hatte. Und das will bei mir etwas heißen.

»Ich würde zu gern wissen, ob Caspar ein großer, berühmter Ritter geworden ist. Vielleicht als Beschützer der Armen und Entrechteten«, sagte Lia nachdenklich.

Ach ja, Caspar! Der hatte uns geholfen, den Schwarzen Ritter zu überlisten, und wurde zur Belohnung von Richard Löwenherz zu einem edlen Ritter ausgebildet. Das hört sich jetzt im Nach­hinein einfach an, war aber ein hartes Stück Arbeit.

Jetzt saßen wir also in der gemütlichen Küche unseres Bauernhofs. Draußen wurde es schon dunkel, und im Kamin flackerte ein Feuer, als es plötzlich gegen die Scheibe klopfte. Außer einem dunklen Schatten war nichts zu erkennen. Und riechen konnte ich auch nichts. Kein Wunder, denn das Fenster war fest geschlossen. Durch das Glas erschnupperte noch nicht mal ich mit meiner Super-Spürnase etwas.

Erneutes Klopfen. Lia ging zum Fenster und öffnete es. Augenblicklich flatterte ein aufgeregt krächzender Rabe herein und landete auf einer Stuhllehne. Auch ihn hatte die Zeitmaschine aus der Vergangenheit auf unseren Bauernhof geschafft. Weggeflogen war der Rabe bisher nicht. Er schien zahm zu sein und suchte die Nähe der anderen Tiere.

»Seltsam«, sagte Lia. »Vielleicht will er uns etwas sagen?«

Oder hatte er es etwa auf die leckeren Kekse auf dem Küchentisch abgesehen? Raben sind schlau und er wollte sicher einen stibitzen. Aber die waren doch eigentlich für mich reserviert!

»Da sagen wir lieber Opa Bescheid«, schlug Lia vor und stand auf.

Gute Idee! Aber die Kekse würde ich dem Raben nicht einfach so überlassen. Als Lia aus der Tür ­gegangen war, stellte ich meine Vorderbeine auf den Tisch und angelte mir mit der Schnauze zwei Schokokekse, bevor der Rabe alles verputzte. Hmmm … lecker! Dann lief ich schnell Lia hinterher zur Scheune.

Dort schraubte der Professor gerade an seiner Zeitmaschine und baute – endlich! – einen kleinen Kühlschrank ein. Ja, auf meinen Professor kann ich mich wirklich verlassen.

»Ich muss mich unbedingt um den Computer kümmern«, murmelte er jetzt. »Nicht auszudenken, wenn der uns in eine falsche Zeit steuert. Solch ein Zeitdurcheinander kann dann selbst ich nicht mehr auseinanderknoten.«

Stimmt, der Computer war widerspenstig. Manchmal kam es mir so vor, als wollte er uns extra nicht verstehen. Wollte er uns ärgern?

»Der Rabe ist ungeduldig«, sagte Lia und blickte sich neugierig auf dem Steuerungspult der Zeitmaschine um.

Professor Tempus verstand sofort und kramte in der Tasche seines Kittels. Heraus zog er das mittlerweile ganz schön zerknitterte Zeitreise-Protokoll.

»Schwarzer Rabe …«, murmelte er vor sich hin.

»Da!«, rief Lia und zeigte auf das Protokoll.

»›985, Husavik, Island: Schwarzer Rabe mit weißer Feder ermöglicht den Wikingern eine wichtige Entdeckung.‹«, las der Professor vor.

»Am Ende des Eintrags ist ein Sternchen«, sagte Lia. »Was könnte das bedeuten?«

»Vielleicht eine wichtige ­Information?«, überlegte der Professor und wandte sich an den Computer. »Informationen zum Raben.« Er sprach langsam und deutlich. »Bitte.«

»Rabe wurde nicht transportiert«, kam blitzschnell die Antwort.

»Himmeldonnerwetter, aber er steht doch im Protokoll.«

»Rabe . . . negativ«, schnarrte der Computer.

Der Professor kratzte sich am Hinterkopf.

»Schon wieder eine Fehlfunktion. Ich muss ein paar Teile austauschen …«

»Schwarzer Rabe mit weißer Feder positiv. Jahr 985«, antwortete prompt der Computer. Hatte der etwa Angst, dass mein Professor ihn auseinanderschrauben könnte?

»Ja, ja«, stöhnte der Professor, »drucke sofort das . . .«

Weiter kam er nicht, denn der Computer sagte »Zusatzinformation« und schon ratterte der Drucker los.

Mit einem Taschentuch tupfte der Professor die Schweißperlen von seiner Stirn.

»Was soll denn ›Bote Gottes‹ bedeuten?«, wun­derte sich Lia.

»Das weiß ich auch nicht genau, aber wir müssen sofort starten«, sagte er aufgeregt. »Der Rabe hat offenbar eine besonders wichtige Aufgabe.« Er hielt inne und schien nachzudenken. »Die Wikinger sollen ganz schön raue Kerle sein …«

Ich stupste gegen die Hand des Professors.

»Curry«, sagte er. »Da musst du uns mal wieder aus der Patsche helfen. Ja, wir alle müssen uns ordentlich ins Zeug legen. Der Rabe gehört also zu den Wikingern.«

»Wenn dort Winter ist, bereiten wir uns besser vor«, schlug Lia vor.

»Hmmm«, machte der Professor in Gedanken. »Bote Gottes … und warum im Winter?«, murmelte er vor sich hin und tippte dabei etwas in die Tastatur des Bordcomputers.

Lia und ich liefen gemeinsam zurück zum Haus. An die Wand im Wohnzimmer hatte der Professor erst gestern eine große Weltkarte gehängt, damit wir alle unsere Reiseziele kennzeichnen konnten. Bisher hatten wir schon Ägypten und London mit einer kleinen Fahne markiert. Jetzt streckte Lia den Arm aus und zeigte auf eine Insel weit oben im Norden.

»Das ist Island, Curry, da müssen wir hin«, erklärte sie. »Dafür brauchen wir dringend warme Kleidung.«

Eilig sammelte sie aus den Kleiderschränken Strickjacken, einen verschlissenen Mantel, Pullover, Handschuhe und dicke Schals zusammen.

»Hoffentlich passt das alles in den kleinen Stauraum«, sagte sie.

Ja, und wo blieb da der Reiseproviant? Wozu hatten wir nun einen Kühlschrank? Sollte ich etwa hungrig durch den Schnee stapfen?

Nein, noch eine Zeitreise ohne Futter käme für mich nicht in Frage! Kurz entschlossen schlich ich in die Speisekammer. Dort hing eigentlich immer eine Salami zum Trocknen.

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