Wann hast du dich das erste Mal als Autor/in gefühlt?
Ich bin mir nicht ganz sicher, zu welchem Zeitpunkt ich realisiert habe, dass ich tatsächlich berufsmäßig illustriere (und manchmal auch Bücher schreibe). Irgendwann, als ich schon an vielen Büchern mitgearbeitet hatte, hat es sich dann real angefühlt. Ich bin mir aber immer noch nicht sicher, ob ich mich schon als professionelle Autorin bezeichnen würde!
Was hat dich zum Bilderbuch „Der Weihnachtspulli“ inspiriert?
Die Idee entstand nach einem Gespräch mit einem meiner Lektoren. Er hat mich gefragt, ob ich nicht eine Geschichte schreiben möchte, die von der Sehnsucht und den Düften in der Weihnachtszeit, magischen Lichtern und Wunschzetteln, die so lang wie eine Rolle Toilettenpapier sind, handelt. Davor hatte ich eine Weile über eine Idee rund um einen Pulli nachgedacht, der für Aufruhr sorgt. Als ich meine ursprüngliche Geschichte mit der neuen kombinierte, stellte ich fest, dass ein kalter Weihnachtstag das perfekte Setting für meine Geschichte ist. Rund um die Weihnachtszeit wird einem schmerzhaft bewusst, dass die Magie von Weihnachten für diejenigen reserviert ist, die einen Ort haben, an dem sie in Gesellschaft Weihnachten feiern können. Und von da an begann die Geschichte erste Formen anzunehmen. Eine meiner ersten Inspirationen war ebenfalls Hans Christian Andersens „Das kleine Mädchen mit den Schwefelhölzern“, in dem es um ein Mädchen geht, das auf den Straßen lebt, keine Schuhe hat, und versucht, am Silvesterabend Streichhölzer zu verkaufen. All das hat mich letztendlich zu „Der Weihnachtspulli“ inspiriert.
Hast du normalerweise zuerst den Text oder die Bilder im Kopf oder ist es jedes Mal anders? Wie kommt all das bei dir zusammen?
Häufig beginnt es damit, dass ich Bilder, eine Szene oder ein bestimmtes Setting im Kopf habe. Also ein Thema, das ich gern weiter erforschen möchte. Jedes Mal ist es anders – teilweise erstelle ich zu Beginn des Prozesses eine kleine Version des Buchs, um einen Überblick zu bekommen. Dabei zeichne ich alle Seiten sehr klein auf ein einzelnes Blatt Papier und ergänze grob den Text und erste Skizzen. Dieses „Buch“ überarbeite ich viele Male, bevor ich mich hinsetze und tatsächlich die ersten Bilder in Farbe und mit Details zeichne. Es ist ein Prozess, bei dem sich viele Dinge laufend verändern, während ich daran arbeite – währenddessen entstehen auch neue Ideen.
Wo arbeitest du? Wie würdest du deinen Arbeitsplatz beschreiben?
Ich arbeite von zu Hause aus, mit meinem Hund Mochi zu meinen Füßen. Dort sitze ich an meinem Zeichentisch, male und denke mir Geschichten aus. Ich lebe in einem Haus am Rand eines alten, großen Waldes. Dort gehe ich mit Mochi auch spazieren, wenn ich eine Pause brauche oder neue Inspirationen suche.
Kannst du stricken?
Leider kann ich nicht stricken. Alles führt zu einem Schlamassel! Daher bin ich froh, dass nicht ich diejenige war, die die Wolle von Munkels Pulli auf der Straße gefunden hat.
Hast du eine Katze?
Ich hatte mal eine Katze und vermisse sie sehr. Nun habe ich eine sehr lange Hündin mit kurzen Beinen. Sie heißt Mochi und sieht übrigens super in einem Weihnachtspulli aus!