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Die Glückskeks-Bande, Band 02

hier erhältlich:

Die Zimt-und-Zucker-Bäckerei von Hannahs Mutter ist in der Nachbarschaft inzwischen zum Geheimtipp geworden, und die Stammkunden geben sich die Klinke in die Hand. Endlich kann Hannahs Familie aufatmen, ihr Laden ist ein voller Erfolg. Und in Mia scheint Hannah eine Freundin fürs Leben gefunden zu haben, mit der sie nicht nur die Leidenschaft fürs Backen und für Cupcakes teilt. Die beiden sind einfach füreinander bestimmt, ein unschlagbares Team - zwei wie Zimt und Zucker eben. Doch auf einmal benimmt Mia sich ganz merkwürdig und zieht sich immer mehr zurück. Was ist nur los mit ihr? Hannah setzt alles daran, der Sache auf den Grund zu gehen. Auf keinen Fall will sie ihre beste Freundin verlieren …


  • Erscheinungstag: 02.07.2015
  • Seitenanzahl: 192
  • Altersempfehlung: 8
  • Format: E-Book (ePub)
  • ISBN/Artikelnummer: 9783505135613

Leseprobe

 

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Für Iola, Jess D, Poppy, Anna, Georgia P, Lucy, Jess J, Georgia S, Phoebe S, Ellenoor und Hannah, die samt und sonders die Rezepte ausprobiert und unzählige Fragen beantwortet haben.

 

Danke euch!

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Kennt ihr den Ausdruck „seine Träume wahr machen“? Es ist einer meiner Lieblingsausdrücke. Träume zu haben ist wunderbar, aber noch viel besser ist es, sie auch in die Tat umzusetzen.

Meine Mutter hat jahrelang davon geträumt, eine eigene Bäckerei zu eröffnen – und genau das hat sie jetzt getan. Die Bäckerei heißt „Zimt und Zucker“. Sie hat seit gerade einmal zehn Tagen geöffnet und ist einfach nur perfekt! Sie befindet sich in einem Städtchen namens Ashingham in einem alten Gebäude an einer Seitenstraße, nur ein kleines Stück vom Zentrum entfernt. Wenn man eintritt, klingelt ein Glöckchen über der Ladentür, und die zahlreichen Regale und Auslagen sind voll mit jeglicher Art von Kuchen, Gebäck und Broten, die man sich nur vorstellen kann. Der herrliche Duft von Frischgebackenem lockt einen unweigerlich hinein. Hochoffiziell ist die Bäckerei für mich der liebste Ort auf der ganzen Welt.

Im Moment ist Mama noch ganz allein in der Backstube, aber ab nächster Woche wird sie einen Lehrling haben. Er heißt Dylan, ist achtzehn Jahre alt und will Bäcker werden. Ich kenne ihn noch nicht. Ich selbst versuche, Mama zu helfen, wann immer ich kann. Doch an den meisten Tagen bin ich nun mal (natürlich) in der Schule und in der Regel bloß abends in der Bäckerei, zum Beispiel wenn Mama einen vorbestellten Kuchen für einen besonderen Anlass backt.

Wenn ich in der Bäckerei bin, stehe ich meistens mit Paula hinter der Theke. Ich bin noch nicht alt genug, um richtig zu arbeiten, also mache ich nur so viel, wie ich eben darf. Ich frage die Kunden nach ihren Wünschen und packe die Kuchen und Teilchen für sie ein. Paula ist Mitte fünfzig (schätzt Mama) und sehr, sehr nett. Sie kennt fast alle Einwohner von Ashingham. Wäre sie ein Kuchen oder ein Gebäckstück, dann ein Scone mit Rosinen: klein, rund, warm und freundlich.

Oh, tut mir leid – ich nehme an, das klingt ein bisschen eigenartig, aber ich habe da so einen Tick, Leute, die ich kenne, mit Backwaren zu vergleichen.

Meine Mama ist ein Gewürzkuchen: eine Mischung aus Zimt und Zucker. Sie ist lieb und nett, kann aber auch stur sein und hat ein feuriges Temperament.

Wir sind erst kürzlich nach Ashingham gezogen, und bis letzte Woche fand ich die Vorstellung, eine neue Schule besuchen zu müssen, ganz fürchterlich. Wenn man in Ashingham in die vierte Klasse geht, besucht man eine sogenannte Mittelschule. Sie ist viel größer als eine normale Grundschule, weil sie die Klassenstufen vier, fünf, sechs und sieben umfasst. Ich hatte am Anfang richtig Bammel, dass ich mich dort verlaufen oder keine neuen Freunde finden könnte, weil ich mitten im Schuljahr dazustoßen würde. Aber ich Glückskeks habe kurz vor meinem ersten Schultag Alice, Misha, Lara und Mia kennengelernt, die auch in die vierte Klasse gehen. Am Montag sind wir gemeinsam zur Schule gelaufen – das war vor drei Tagen –, und seitdem habe ich jeden Tag Zeit mit ihnen verbracht.

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Misha ist die Lauteste von uns ­allen: In der Klasse ruft sie ständig dazwischen, aber sie ist so klug, dass die Lehrer es ihr durchgehen lassen. Für mich gleicht sie ei­nem „Schau her, hier bin ich“-Erdbeermarme­laden-Törtchen, das im Handumdrehen jedermanns Aufmerksamkeit erregt. Sie tanzt und singt gern und mag Pferde.

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Alice und Lara sind ebenfalls ganz begeistert von Pferden. Lara ist ein bisschen ruhiger als Misha, eher wie ein Heidelbeer-Muffin: Sie ist beliebt, steht aber nicht so gern im Mittelpunkt wie Misha. Alice ist immer gut gelaunt und freundlich und sehr, sehr hübsch. Sie erinnert mich an ein Cupcake mit Zuckerguss und Zuckerblüten obendrauf – die Sorte, die einfach jeder mag.


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Und dann ist da noch Mia. Sie geht zwar nicht in dieselbe Klasse wie ich und die anderen, trotzdem ist sie meine allerbeste Freundin hier in Ashingham. Wir sind beide absolut verrückt danach zu backen! Mia hat das Backen von ihrer Großmutter gelernt, und sie kommt furchtbar gern in der Bäckerei vorbei. Wenn wir groß sind, wollen wir unsere eigene Bäckerei eröffnen, zusammen in einem Haus wohnen und einen Hund und eine Katze haben. Und diesen Traum will ich WIRKLICH wahr ­machen!

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Bei Mia zu entscheiden, mit welchem Gebäck ich sie vergleichen sollte, hat echt lange gedauert. Doch am Ende habe ich mich für einen Laib von Mamas Graubrot entschieden. Auf den ersten Blick sieht es ziemlich unauffällig aus – und Mia ist sehr zurückhaltend. Aber wenn man sie erst einmal besser kennt, merkt man, dass sie eine der nettesten Personen überhaupt ist – genau wie frisch gebackenes Graubrot zu den besten Broten gehört: innen weich und luftig und außen schön knusprig. Einfach lecker! Mia ist lustig und eine wirklich treue Seele, und wenn ich mit ihr zusammen bin, muss ich mir nie Gedanken darüber machen, ob ich zu viel übers Backen rede. Andererseits ist sie recht schüchtern, und bevor ich hier aufgetaucht bin, hatte sie an der Schule so gut wie keine Freunde, behauptet sie.

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Außerdem hat Tegan McGarrity – ein Mädchen aus der Fünften, das Mia früher immer schikaniert hat – sie in letzter Zeit in Ruhe gelassen, und das ist auch gut so.

Morgen wollen Mia und ich in der Mittagspause den sogenannten Back-Klub besuchen. Hoffentlich wird das spannend. Daumen drücken!

Das ist also mein Leben: die Bäckerei, die Schule, meine Freunde und meine Familie. Willkommen in meiner Welt!

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„Morgen geht ihr also in den Back-Klub?“, fragte Mama, während sie eine Backform aus dem Schrank holte und ich Butter und Mehl, Salz und Puderzucker miteinander verknetete, um daraus einen süßen Mürbeteig zu machen. Als Nachtisch fürs Abendessen sollte es einen Apfel-Zimt-Kuchen geben. In der ersten Woche nach der Eröffnung der Bäckerei war Mama immer zu müde gewesen, um auch noch zu Hause zu backen. Aber am vergangenen Wochenende verkündete sie, dass sie sich fortan mehr Zeit nehmen wollte. Für mich war das eine große Erleichterung – ich liebe es, mit Mama zu backen!

„Kennt ihr denn schon jemanden, der auch dorthin geht?“

„Nein.“ Allmählich verwandelten sich das Mehl und die Butter zwischen meinen Fingern zu Streuseln. „Mia ist früher nie dort gewesen, weil sie nicht allein gehen wollte, und Misha, Alice und Lara finden so etwas langweilig.“

Mama warf mir einen flüchtigen Seitenblick zu. Auf ihrer Wange prangte ein Mehlfleck. Ihr blondes Haar – es hat die gleiche Farbe wie meins – hatte sie zu einem unordentlichen Knoten zusammengesteckt. „Aber ihr wollt trotzdem hin?“

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„Natürlich!“ Ich weiß, manchen Leuten fällt es schwer, Dinge zu tun, für die andere sie auslachen. Mir nicht. Und ich war immer der Ansicht, dass Freunde erst dann auch wirklich Freunde sind, wenn sie einen mit allen Eigenarten mögen.

Mama warf mir ein Küsschen zu. „Du bist spitze! Tu, was immer du für richtig hältst, und nicht, was andere von dir erwarten. Ich hätte die Bäckerei niemals eröffnet, wenn ich auf all diejenigen gehört hätte, die meinten, ich wäre ja verrückt. Du und Mark, ihr wart die Einzigen, die an mich geglaubt haben.“

Mark ist mein Stiefvater. Mama und mein leiblicher Vater haben sich getrennt, als ich zwei war, und mein Vater ist nach Amerika ausgewandert. Seit über einem Jahr habe ich ihn nicht mehr getroffen. Manchmal skypen wir, und natürlich denkt er an meinen Geburtstag und erinnert sich an wichtige Ereignisse. Aber Mark ist nun mal derjenige, der jetzt immer da ist. Ich mag ihn. Er ist wie ein frisch gebackenes Vollkornbrot: kräftig, solide und wohltuend.

Er und Mama haben vor ein paar Wochen geheiratet, und dann sind wir alle zusammengezogen: ich, Mama, Mark sowie Molly und Ella, Marks vierjährige Zwillingstöchter. Es ist schon merkwürdig, plötzlich kleine Schwestern zu haben, nachdem Mama und ich so lang allein gelebt haben. Doch allmählich gewöhne ich mich daran. Die beiden können wirklich süß sein, aber ich wünschte mir sehr, sie würden nicht jeden Tag um sechs Uhr morgens zu mir ins Bett springen!

Mama fügte ein paar aufgeschlagene Eier zu meiner Butter-Mehl-Mischung hinzu, arbeitete sie ganz vorsichtig mit einem Messer ein und formte daraus dann mit beiden Händen eine Kugel, die sie anschließend platt drückte. Dann stäubte sie ein wenig Mehl darüber, wickelte das Ganze in Frischhaltefolie und legte es zum Ruhen in den Kühlschrank.

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Meine tipps für Mürbeteig:

  1. 1. Puderzucker statt Kristallzucker ­verwenden.
  2. 2. Die Hände kurz unter kaltes Wasser halten, damit sie kühl sind, wenn man die Butter mit dem Mehl und dem ­Puderzucker verknetet.
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  3. 3. Den Teig so wenig wie möglich mit den Händen berühren. Ein kaltes Messer verwenden, um die Eier einzuarbeiten, dann alles zu einer Kugel formen.
  4. 4. Den Teig in Frischhaltefolie wickeln und für mindestens 20 Minuten in den Kühlschrank legen, ehe er ausgerollt wird.
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Süßes Gebäck herzustellen, finde ich einfach toll. Kuchen und Teilchen zu backen, gehört zu meinen Lieb­lings­-beschäftigungen.

„Ist es nicht komisch, dass so viele verschiedene Gebäcksorten aus ein und denselben Zutaten hergestellt werden, aber am Ende kommen ganz unterschiedliche Dinge dabei heraus?“, sagte ich zu Mama. „Ich meine, Mürbeteig und Brandteig bestehen fast aus den gleichen Zutaten, aber wenn sie gebacken werden, ist das Ergebnis komplett verschieden. Blätterteig besteht ebenfalls aus den gleichen Zutaten, sieht aber am Ende auch ganz anders aus.“

„Ein Teig ist eben etwas Magisches“, bestätigte Mama. „Und was am besten ist: Für jedes Backwerk gibt es den perfekten Teig. Ein Obstkuchen beispielsweise würde mit Brandteig nicht funktionieren, und aus Mürbeteig lassen sich keine Profiteroles herstellen.“

„Weißt du, was ich wirklich gern lernen würde zu backen?“, sagte ich. „Plunderteilchen.“

„Wir haben doch schon Plunder gebacken?“, wunderte sich Mama.

„Ich weiß, aber da hattest du immer schon im Vorfeld den Teig zubereitet. Ich wüsste gern von Anfang an, wie das geht.“

„Na, das sollte doch zu machen sein“, antwortete Mama. „Der Teig muss zwar ziemlich lang gehen, aber wir könnten ihn am Samstagabend vorbereiten. Ich muss am Sonntagmorgen ohnehin in die Bäckerei, um eine Hochzeitstorte fertig zu machen, und anschließend könnten wir Plunderteilchen backen.“

„Das wäre spitze!“, rief ich. „Darf Mia auch mitmachen?“

„Natürlich. Aber erst einmal …“ Sie sah zu der Kuchenfüllung hinüber, die auf dem Herd stand und auskühlte. „Erst einmal machen wir diesen Kuchen hier fertig.“

Wir rollten den Teig aus und betteten ihn in die Kuchenform, pinselten ein bisschen Eiweiß über den Boden und bestäubten ihn mit Weizengrieß, damit er von der flüssigen Füllung beim Backen nicht durchweichen würde.

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„War denn heute wieder viel los in der Bäckerei?“, fragte ich, während Mama die Füllung über den Teigboden löffelte.

„Und wie!“ Sie klang richtig fröhlich. „Das Brot war ausverkauft und die Frühstücksteilchen ebenfalls. Wenn Dylan erst mal anfängt, wird er davon tagsüber regelmäßig Nachschub machen müssen. Scheinbar haben wir uns inzwischen herumgesprochen.“

Ich war wirklich erleichtert. Als Mama die Bäckerei gerade erst neu eröffnet hatte, war es dort sehr, sehr ruhig gewesen, und in der ersten Woche hatten wir uns große Sorgen gemacht, dass wir die Sache in den Sand setzen würden. Dann war ich auf die Idee gekommen, Probierhäppchen auf dem örtlichen Bauernmarkt zu ver-
teilen. Und wir bestückten einen Kuchenstand bei einer Wohltätigkeitsveranstaltung, bei der für Paulas schwer kranken Neffen Tom Geld gesammelt wurde, um die dringend nötige Operation in Amerika zu finanzieren. Seither sind täglich mehr Kunden zu Mama in die Bäckerei gekommen.

„Jetzt wünsche ich mir nur noch mehr Bestellungen von Geburtstagstorten und Kuchen für andere besondere Anlässe“, sagte Mama. „Die machen am meisten Spaß.“

Mamas besondere Kuchen sind einfach spitze. Mit viel Begeisterung dekoriert sie sie und kriegt es immer perfekt hin, sodass jeder Kuchen wirklich einzigartig und speziell aussieht.

„Gestern war Sarah da, um einen Kuchen zu bestellen – du weißt schon, die Frau, die immer mit ihrem Sohn in die Bäckerei kommt. Er spielt Tennis.“

Natürlich wusste ich, wen sie meinte. Die beiden kamen verhältnismäßig häufig in der Bäckerei vorbei, entweder vor oder nach dem Tennistraining. Ich mochte den Jungen nicht besonders. Ich schätzte ihn auf elf oder zwölf Jahre, und er hatte einfach immer schlechte Laune. Ein paarmal hatte ich Hallo zu ihm gesagt, aber er hatte mich jedes Mal vollkommen ignoriert. Er machte einen richtig unhöflichen Eindruck.

„Heißt er nicht George?“

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„Richtig – George King. Anscheinend hat er gerade irgendein wichtiges Nachwuchs-Tennisturnier gewonnen, und Sarah braucht einen Kuchen für die Feier am Samstag. Ich habe noch nie einen Tenniskuchen gebacken!“

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Ein neuer Kuchen! Wie aufregend! „Du könntest ihn wie einen Tennisschläger formen. Oder wie einen Tennisball! Oder wie einen Tennisplatz mit Netz und einem Tennisspieler, der einen Pokal in der Hand hält! Oder einen mehrstöckigen Kuchen mit Tennisbällen obendrauf!“

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Mama dachte kurz darüber nach. „Die Idee mit dem Tennisplatz gefällt mir. Und der Tennisspieler könnte so aussehen wie George. Mal sehen, was seine Mutter morgen dazu sagt. Ich habe ihr versprochen, bis dahin ein paar Entwürfe auszuarbeiten. Sie ist wirklich sympathisch. George geht aber nicht in dieselbe Schule wie du, oder?“

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Ich schüttelte den Kopf. Wann immer er während der Ferien in die Bäckerei gekommen war, hatte er seine Tennissachen angehabt. Doch in den letzten Tagen hatte er die blau-goldene Schuluniform der Ashingham-Schule getragen, einer Privatschule für Jungen, die ein paar Kilometer weit entfernt lag.

„Wahrscheinlich sollte ich den Kuchen schon am Freitagabend vorbereiten. Magst du mir dabei helfen?“, fragte Mama.

„Oh ja, gerne!“ Mir war jede Gelegenheit recht, um gemeinsam mit Mama zu backen.

Wir machten den Kuchen fürs Abendessen fertig und dekorierten ihn zum Schluss noch mit ein paar Äpfelchen, die wir aus dem übrig gebliebenen Teig geformt hatten.

„Geschafft!“, sagte Mama und schob ihn in den Ofen.

Und zwar gerade noch rechtzeitig. Im selben Moment hörten wir, wie ein Schlüssel in der Haustür umgedreht wurde, dann Stimmen aus dem Flur. Mark und die Zwillinge waren heimgekommen. Die Zwillinge waren bei der Tagesmutter gewesen. Dort holte Mark sie immer auf dem Rückweg von der Arbeit ab.

Sie stürmten in die Küche, und Mark kam mit ihren Taschen und Butterbrotdosen hinterher.

„Was gibt’s zum Abendessen?“, fragte Ella.

„Ich hab Hunger!“, rief Molly.

„Schön, euch zu sehen!“, entgegnete Mama und lächelte die Mädchen an.

Sie stürzten auf sie zu und umarmten sie.

Molly ist ein rosafarbenes Baiser – mädchenhaft und zuckersüß.

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Ella ist ein Schoko­brownie – superbeliebt und vergnügt.

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„Das riecht ja toll hier!“, sagte Mark und schnupperte genüsslich. Der süße, würzige Duft von Äpfeln und Zimt lag in der Luft. „Wird das ein Apfelkuchen?“

„Jepp“, antwortete Mama. „Erst gibt es hausgemachte Hühnchen-Burger und anschließend zum Nachtisch Apfelkuchen.“

„Köstlich!“, sagte Mark und gab Mama einen Kuss. „Wie war dein Tag, Hannah?“

„Ganz gut, danke.“

Molly nahm mich an der Hand. „Kommst du mit uns raus? Wir wollen auf dem Klettergerüst Prinzessin spielen. Ich bin Belle aus Die Schöne und das Biest …“

„Ich bin Superhund und rette sie“, rief Ella dazwischen.

„… und du bist die böse Königin, die mich gefangen genommen hat. Du musst uns jagen.“

„Ich sollte besser in der Küche bleiben und ein bisschen sauber machen“, wandte ich schnell ein. Auf Spielen hatte ich gerade keine große Lust.

„Nein, geh nur“, sagte Mama, „ich kümmere mich darum.“

„Bitte!“, rief Molly und sah mich mit ihren großen haselnussbraunen Augen an.

„Bittebiiiitte!“, rief Ella.

Ich hatte offensichtlich keine Wahl. „In Ordnung“, sagte ich mit einem Seufzer. „Aber ich muss auch noch Hausaufgaben machen, ich kann also nicht lange mit euch spielen.“

Die Zwillinge quietschten vor Vergnügen und zogen mich hinter sich her in den Garten, wo ich die nächste halbe Stunde damit zubrachte, die böse Königin zu spielen und die Mädchen über den Rasen zu jagen. Ehrlich gestanden, machte es ziemlich viel Spaß, auch wenn ich SEHR froh darüber war, dass meine neuen Freundinnen mich dabei nicht sehen konnten.

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