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Die Höhlmanns, Band 03

hier erhältlich:

Der Sommer ist da, endlich Ferien! Aber Steggy, der Haussaurier der Höhlmanns, langweilt sich fürchterlich, und auch die Tiere der anderen Urtal-Bewohner brauchen dringend Beschäftigung.
Da hat Hanna Höhlmann eine Idee: ein Feriencamp für Haustiere! Die Liste der Teilnehmer füllt sich schnell, doch dann wird ein zweiter Dinosaurier angemeldet - ein kleiner süßer … T-Rex!


  • Erscheinungstag: 03.08.2017
  • Seitenanzahl: 160
  • Altersempfehlung: 8
  • Format: E-Book (ePub)
  • ISBN/Artikelnummer: 9783505135712

Leseprobe

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SPIELEN!

 

„Wuuuuuuhuuuuuuuuuu!“, brüllte ich. Das war mein offizieller Sommer-Begrüßungsschrei.

„Wuuuuuuhiiiiiiiiii!“, brüllte mein kleiner Bruder Hauke, der mich gern nachmachte.

„Huuuuuuwiiiiiiiiii!“, brüllten alle, während wir aus der Kleinen Torfschule strömten.

„Habt einen tollen Sommer, Kinder!“ Frau Vollmond, Meister Ui und Frau Groll winkten uns zum Abschied und sahen auch ganz froh aus. Wir brauchten alle eine Pause von der Schule – darum gab es ja die Sommerferien.

Unser Stegosaurier, Steggy Höhlmann, wartete schon auf dem Schulhof auf Hauke und mich.

„Jiiieehaaaaaaa!“, brüllten wir, als wir auf sie zusprangen und sie am Kinn und hinter den Ohren kraulten, während sie vor Freude örmpte.

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Wir waren die einzigen Kinder im Westlichen Urtal, die einen Dinosaurier als Haustier besaßen. Zum Glück für alle anderen teilten wir gern. Die meisten Kinder hatten kleinere Haustiere; bei meiner besten Freundin Emma lebte zum Beispiel ein Fruitafossor namens Wirbelwind. Und erst letzte Woche hatte Emmas kleine Schwester Ida einen Baby-Fruitafossor bekommen, den sie Tröpfchen genannt hat.

Bruce Bruto hatte eine Ziege.

Atticus Frei kümmerte sich um eine ganze Eidechsenfamilie.

Tina Tropfstein besaß einen Stein namens Ken. (Sie sagte, für ein lebendiges Haustier sei sie noch nicht bereit.)

Während wir jetzt kreuz und quer den Urpsberg hinunterliefen, spielten wir die ganze Zeit unser Lieblingsspiel: „Hab-dich-Höhlmann.“ Unser letztes Spiel in diesem Schuljahr.

„Alle sind neidisch auf uns, weil wir auf Steggy nach Hause reiten können und sie zu Fuß laufen müssen“, stellte Hauke fest, während die Sonne langsam unterging.

Wir mussten uns nun wirklich auf den Heimweg machen, bald würde es Abendbrot geben.

„Stimmt“, sagte ich. „Aber dafür müssen wir stundenlang Futter für Steggy sammeln.“

„Uff!“, antwortete Hauke. „Das stimmt auch.“

Steggy war halb zahm, halb wild. Ihr kleines Maul hatte immer viel zu tun, bis ihr gewaltiger Körper satt war. Den ganzen Tag suchte sie nach Gras und Moosen. Hauke und ich halfen ihr dabei. An diesem Abend hatten wir Arme voll Lebermoos gesammelt. Außerdem hatten wir etwas von unserem eigenen Abendessen für sie hinausgeschmuggelt – Pinienkernpudding und gebackene Honigmöhren.

„Kinder, heute Abend gibt es eine Kopfnuss zum Essen“, verkündete Mama und kratzte sich mit beiden Händen den Schopf. „Schaltet also eure Höhlmann-Hirne ein. Wir haben Sommerferien, und die Frage ist: Wem wollt ihr diesen Sommer helfen? Papa oder mir?“

„PAPA!“, riefen wir beide.

„Oh“, sagte Mama enttäuscht. „Das war wohl gar nicht so schwierig, wie ich dachte.“

„Tut mir leid, Mama“, sagte ich. „Aber da gibt es wirklich nicht viel zu überlegen.“

In den Sommerferien halfen die Kinder im Westlichen Urtal ihren Eltern. Die zehn beliebtesten Jobs der Erwachsenen waren:

1. Jagen

2. Sammeln

3. Meißeln

4. Reparieren

5. Töpfern

6. Geschichten erzählen

7. Malen und Gravieren

8. Gartenarbeit

9. Vulkanwache

Mamas Arbeit war auf Platz zehn: Werbung.

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Zum Glück war Papa ein Sammler. Im Gegensatz zu Mama verbrachte er den ganzen Tag in der freien Natur, wo er nach leckerem neuem Urtal-Essen Ausschau hielt.

„Alles klar, Höhlmännchen. Heute geht’s früh ins Bett, bei Sonnenaufgang müsst ihr wieder raus“, sagte Papa.

„Kann Steggy morgen mitkommen?“, fragte ich. „Ihr hat es so viel Spaß gemacht, uns den ganzen Frühling über in die Schule zu bringen. So hatte sie was zu tun.“

„Tut mir leid, Hanna“, antwortete Papa. „Du weißt, wie gern ich Steggy habe, aber sie frisst mehr, als sie sammelt. Sie bleibt besser zu Hause im Garten.“

Nicht gut. Steggy musste beschäftigt werden. Wenn wir den ganzen Tag weg waren, kam sie nur auf dumme Gedanken.

 

Am nächsten Morgen, am übernächsten und am überübernächsten standen Hauke und ich mit Papa auf, um in den Feldern im Westlichen Urtal Essbares zu sammeln. Wir entdeckten Boysenbeeren-Büsche, eine neue Art grüner Wildzwiebel, einige Pilzsorten, nach deren Genuss uns richtig schlecht wurde, und eine Pilzsorte, die in Ordnung war.

Zu Hause im Garten arbeitete Steggy ebenfalls hart.

An einem Tag riss sie unsere Steinmauer ein.

Einen Tag später fraß sie die Spitzen von Mamas preisgekrönten Wasserwedelbäumen.

Am Tag darauf gönnte sie sich ein gewaltiges Matschbad.

„So kann das nicht weitergehen“, sagte Mama. „Steggy reißt uns noch die Höhle ein.“

„Sie ist allein und langweilt sich“, erklärte ich.

„Gebt ihr was zum Spielen“, schlug Papa vor.

Aber Steggy war inzwischen zu alt für ihre Walnusspuppe und ihre bunten Steine. Sie wollte unser Zuhause nicht kaputt machen. Sie wollte nur etwas zu tun haben.

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Am folgenden Tag sammelten wir Sonnenblumen in der Nähe des Lauschhügels und trafen zufällig Familie Groß, die auf der Suche nach Elefantenohren-Pflanzen war.

„Wirbelwind hat Mamas neueste Erfindung zerkaut“, erzählte Emma. „Siehst du? Sie nennt es Schirm. So ein Schirm ist dazu gedacht, Regen abzuhalten.“

Ich begutachtete den Schirm. Er wäre wirklich geeignet gewesen, um sich vor Regen zu schützen. Aber das Loch in der Mitte war ein Problem.

„Steggy baut auch Mist, wenn wir nicht zu Hause sind“, sagte ich.

Ida seufzte. „Unsere Haustiere machen Ärger, wenn wir nicht da sind. Aber was sollen wir tun?“

Das war die Frage, und ich hatte keine Ahnung, wie die Antwort aussehen könnte.

Wieder zu Hause, sahen wir, wie unser Nachbar Bruce Bruto seinen Kuschelziegenbock Mäh festband.

Normalerweise gingen wir dem stinkenden, ekligen Bruce aus dem Weg, aber an diesem Nachmittag sah er irgendwie traurig aus.

„Was ist los, Bruce?“, fragte ich.

„Mäh darf nicht mehr in unsere Höhle“, antwortete er. „Ich bin den ganzen Tag draußen und helfe meinen Leuten beim Melken. Wenn ich nach Hause komme, freut sich Mäh total, mich zu sehen. Dann tritt er aus, stößt sich den Kopf und zerkaut den Teppich.“

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„Diesen Sommer drehen unsere Haustiere alle durch“, rief Hauke. „Das Westliche Urtal braucht einen Plan!“

„Schade, dass sich die ganze Bande nicht treffen und zusammen spielen kann“, sagte Bruce.

Die Idee durchfuhr mich wie ein Rumms. Wie neulich, als ich unter einem Avocadobaum saß und mir eine Avocado auf den Kopf fiel.

„Ein Treffpunkt für Haustiere aller Art!“, rief ich. „Lasst uns das machen! Lasst uns unseren Haustieren das geben, was sie diesen Sommer am dringendsten brauchen!“

„Was meinst du?“, fragten Bruce und Hauke gleichzeitig.

„Ein Ferienlager natürlich!“, antwortete ich.

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(K)EIN GEWÖHNLICHES HAUSTIER

 

Mama und Papa fanden meine Idee sofort super.

„Es ist wichtiger, dass du Steggy hilfst als Papa“, sagte Mama. „Und ein Ferienlager klingt nach einer cleveren Lösung. Heute Abend kannst du allen die Regeln erklären.“

„Genau! Schlage die Urtal-Trommel und halte eine Rede“, sagte Papa. „Und dann sollen sich alle anmelden.“

Am Abend fand das Urtal-Spektakel statt. Es war der längste Tag im Jahr. Um das zu feiern, versammelten sich alle Familien aus dem Westlichen Urtal auf dem Tafelberg zu einem riesigen gemeinsamen Picknick. Jede Familie brachte einen großen Topf Essen mit. Man konnte sich herauspicken, was man am liebsten mochte, und komische Pampe links liegen lassen.

Hauke wollte bei meiner großartigen Ferienlageridee mitmachen – klar! Schnell meißelten wir gemeinsam REGELN FÜRS FERIENLAGER auf eine Steintafel, die wir am Abend mitnehmen wollten.

„Das sind gute Regeln“, sagte Hauke, als wir fertig waren. „Aber die anderen Kinder haben bestimmt viele Fragen. Was machen wir, wenn wir keine Antworten haben?“

„Antworte immer mit JA“, sagte ich. „Das macht mehr Spaß als NEIN.“

Wir halfen Papa, einen Stapel Haselnusspfannkuchen mit Minibeerenmarmelade für das Picknick zu backen. Außerdem überredeten wir ihn, seine Stock-Schnecken-Süßigkeiten zu Hause zu lassen. Manchmal gehen Papa ein bisschen die Pferde durch, wenn er sich neue „Höhlmanns Höhlenleckereien“ ausdenkt.

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