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Die Pinguin-Spione - In geheimer Mission

hier erhältlich:

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Der abenteuerlustige Pinguin Jackson träumt davon, ein Geheimagent wie sein Onkel Bert zu werden, der für das Frosty Bureau of Investigation (FBI) arbeitet. Jackson und sein technikbesessener Freund Quentin,sind offiziell zu jung, um dem FBI beizutreten, aber das wird sie nicht aufhalten. Sie werden den fiesen Fischräubern das Handwerk legen!


  • Erscheinungstag: 09.01.2020
  • Aus der Serie: Pinguin Spione
  • Bandnummer: 1
  • Seitenanzahl: 240
  • Altersempfehlung: 8
  • Format: E-Book (ePub)
  • ISBN/Artikelnummer: 9783505143069

Leseprobe

© Schneiderbuch.digital

verlegt durch EGMONT Verlagsgesellschaften mbH,

Alte Jakobstraße 83, 10179 Berlin.

 

Alle deutschsprachigen Rechte vorbehalten.

Die englische Originalausgabe erschien 2018 unter dem Titel „Spy Penguins“.

Text copyright © 2018 by Sam Hay,

 

Illustrations copyright © 2018 by Marek Jagucki. All rights reserved.

Published in the United States by Feiwel and Friends,

an imprint of Macmillan Publishing Group LLC, 175 Fifth Ave, New York, NY 10010.

Vermittelt durch die Literarische Agentur Silke Weniger.

Übersetzung aus dem Englischen: Frederik Kugler

Umschlaggestaltung: Achim Münster in Anlehnung an das englische Original

eBook: PPP Pre Print Partner GmbH & Co. KG, www.PPP.eu

ISBN 978-3-505-14306-9

www.schneiderbuch.de

Für Alice und Archie

Und alle Pinguinfans da draußen!

Geheimagent Doppelnull (von seiner Mom auch Jackson genannt) wischte den Frost von seinem eisPad und reichte es seinem besten Freund Quentin. »Bereit?«

»Klar!«, sagte Quentin und richtete die Kamera des eisPads auf den Schlitten hinter Jackson. »Die Eisraketen sehen super auf dem Bildschirm aus.«

Jackson lächelte. »Das freut mich, aber ich wäre auch gerne auf dem Bild.»

Quentin wurde rot. »Hoppla«, murmelte er und trat einen Schritt zurück. »Sorry.«

Jackson seufzte. Quentin sollte ihn eigentlich dabei filmen, wie er auf seinem Schlitten die Scharfe Kante ­hinunterraste – den gigantischen Eisberg hinter Felsenstadt, wo sie lebten. Allerdings sah es gerade eher danach aus, als würde im Video NUR der Schlitten zu ­sehen sein, OHNE Jackson. Aber es ist ja auch kein ­normaler Schlitten, rief sich Jackson in Erinnerung. ­Es handelte sich um Quentins letzte und bisher großartigste Erfindung, ein superschnelles Spionage-Fluchtmobil mit vier krassen Eisraketen. Ein Hammerteil, das, so hoffte er, die Erfüllung all seiner Träume sein würde …

»Los geht’s!« Jackson setzte seine Sonnenbrille auf und schüttelte seine Federn, damit sie sich hinten sträubten und er cool aussah. Das musste er nämlich, wenn er als Geheimagent für das FBI arbeiten wollte. Und genau deswegen drehten sie dieses Video, denn Jackson wünschte sich nichts sehnlicher auf der Welt, als dem FBI beizutreten. Er wünschte es sich sogar mehr, als zu sehen, wie die Seehechte, sein Lieblingsflossenballteam, die Meisterschaft gewannen. Und alles, was er dafür tun musste, war, das FBI davon zu überzeugen, dass sie ihn brauchten.

Quentin richtete das eisPad auf Jackson. »FBI-Bewerbungsvideo, Take eins.«

Jackson atmete tief durch. »Hi, ich bin Geheimagent Doppelnull«, sagte er und blickte mit ernstem Gesicht in die Kamera. »Ich bin heute hier, um euch – den FBI-Bossen – zu zeigen, warum ihr mich als Geheimagenten einstellen solltet. Ach ja, und meinen Kumpel werdet ihr definitiv auch einstellen wollen –«

Quentin schwenkte das eisPad zu sich herum. »Hi!«, rief er und strahlte in die Kamera, bevor er sie wieder auf Jackson richtete.

»Das war Geheimagent Q«, sagte Jackson. »Wir waren schon als Eier befreundet. Er ist der größte Erfinder in Felsenstadt –«

Quentin hüstelte.

»Äh, ich meine, der WELT!« Jackson zwinkerte Quentin zu und machte dann wieder ein ernstes Gesicht. »Und das da hinten ist eine der Erfindungen von Agent Q.« Er wedelte mit seiner Flosse in Richtung Schlitten. »Damit werde ich euch jetzt meine Geheimagentenfahrkünste vorführen!« Jackson machte das Flossen-­hoch-­Zeichen und kletterte in den Schlitten. Er umklammerte mit beiden Flossen das Lenkrad und trat das Gaspedal durch.

Nichts passierte.

»Äh, Quentin«, flüsterte Jackson. »Ich bin immer noch hier.«

Quentin lugte um das eisPad herum. »Vielleicht braucht er einen kleinen Schubs.«

Als Quentin mit dem Fuß gegen die Rückseite des Schlittens tippte, machte es plötzlich WRUMM! Die Eisraketen explodierten und stießen eine nach Seetang stinkende Rauchwolke aus, die den Schlitten nach vorn schießen ließ und Jackson fast aus dem Sitz schleuderte.

»Wow!«, keuchte er. Sein stacheliger gelber Schopf flatterte im eisigen Wind, als er den Hang hinuntersauste. Wenn sie das nicht überzeugt, weiß ich auch nicht!

WUUSCH! Er lenkte den Schlitten nach links, um einem riesigen Eisbrocken auszuweichen.

WUUSCH! Er lenkte nach rechts, ganz knapp an drei Papa-Pinguinen vorbei, die mit ihren Eiern unterwegs waren.

WUUSCH! Er lenkte nach links, damit er nicht den Weg zur Klippe der Verdammnis hinunterbretterte, doch plötzlich begann sein Schlitten zu hicksen. Und zu stottern. Und zu –

»Ahhhhhh!«, schrie Jackson. Oder hätte er geschrien, wenn er kein Geheimagent wäre, denn Geheimagenten durften nicht schreien – selbst dann nicht, wenn sie einen Eisberg hinunterrasten und das Lenkrad ihres Fluchtschlittens in den Flossen hielten, das sich gerade gelöst hatte.

»Hilfe!«, brüllte Jackson und brach die Geheimagentenregel, niemals auf einer geheimen Spionagemission um Hilfe zu rufen, auch wenn der Schlitten ohne sein Zutun nach rechts abdrehte – und zwar SEHR, SEHR SCHARF NACH RECHTS –, was bedeutete, dass er jetzt außer Kontrolle war und auf die Klippe der Verdammnis zuschlitterte.

Keine Panik, Jackson, sagte er sich. Geheimagenten geraten nie in Panik. Das wusste er, weil sein Onkel Bert ein richtiger FBI-Agent war. Onkel Bert geriet nie in Panik, selbst dann nicht, wenn er seinen Geheimagenten-Werkzeugkasten verlegte, was mindestens zweimal die Woche vorkam.

Jackson starrte verzweifelt auf das Armaturenbrett. Irgendwie muss man dieses Ding doch anhalten können … Moment! … Was ist das? Er entdeckte einen kleinen roten Knopf, unter den Quentin etwas in seiner verschnörkelten Schrift geschrieben hatte. Jackson versuchte, es zu entziffern. Hoffentlich stand da F-a-l-l-­s-c-h-i-r-m oder so etwas.

»N-T-F-l-l«, las er laut vor. Hä?

Egal. Er musste JETZT handeln. Er drückte den Knopf und kniff die Schwanzfedern zusammen, als der Boden unter ihm wegbrach und er über die Klippe der Verdammnis schoss.

Im ersten Moment geschah gar nichts. Der Schlitten segelte einfach durch die Luft. Jackson spürte ein Fünkchen Hoffnung in sich aufkeimen. Vielleicht ist das ja ein fliegender Geheimagentenschlitten, dachte er. Vielleicht ist Quentin tatsächlich ein Genie –

Oder auch nicht. Jackson klammerte sich an den Schlitten, als dieser plötzlich aufhörte zu segeln und zu f-a-l-l-e-n begann …

»HILFE!«, schrie Jackson und drückte immer wieder auf den N-T-F-l-l-Knopf. Doch nichts passierte. »Verfluchte Flunder! Jetzt mach doch was!«, schrie er den Schlitten an.

Und tatsächlich …

Ein breiter Spalt öffnete sich im Boden zwischen Jacksons Füßen.

»Neeeiiin! Ich bin erledigt«, stöhnte Jackson.

In diesem Moment hörte er ein lautes WUUSCH! und vier Stoffbahnen schossen aus dem Spalt. Der Schlitten wurde plötzlich wieder nach oben gezogen und ruckelte und zuckelte, als sich vier gewaltige Heißluftballons aufblähten und gegeneinanderstießen.

»Quentin, du bist ja doch ein Genie«, jubelte Jackson, als er höher und höher stieg und über Felsenstadt hinwegglitt.

Jackson reckte den Hals. Er konnte seine Schule sehen … und den Park … und das Hirnfrost, die beste Milchshakebar in Felsenstadt. Jackson versuchte, zu erkennen, ob jemand in seiner und Quentins Lieblingsnische am Fenster saß, beziehungsweise in ihrer Kommandozentrale; dem Ort, wo sie ausbrüteten, wie sie es zum FBI schaffen könnten.

Jackson war so in Gedanken an das Hirnfrost versunken, dass er den riesigen Schatten, der aus den Wolken auftauchte und auf ihn zuflog, erst bemerkte, als es schon zu spät war.

»Halt! Nein!« Er flatterte wild mit seinen Flossen. »PASS DOCH AUF!«, schrie er.

Der Albatros verstand jedoch nur Bahnhof.

KRÄCHZ! Plötzlich herrschte ein großes Tohuwabohu aus Flügeln, Schlitten, Federn, Schnäbeln, Ballons und Krallen – SUPERSCHARFEN, BALLONZERFETZENDEN KRALLEN!

Und –

PLOPP! PLOPP! PLOPP! Zischhhh.

Zum zweiten Mal innerhalb von fünf Minuten fiel Jackson vom Himmel. Er schloss die Augen, als die kalte Luft an seinen Ohren vorbeipfiff, und wartete darauf, auf den Boden zu klatschen.

Nur dass es nicht KLATSCH machte. Es machte eher platsch, und alles um ihn herum wurde bläulich grün und nass und begann nach Fisch zu müffeln.

»Das Meer!«, rief Jackson, worauf ein Strom aus Luftbläschen aus seinem Schnabel stieg. Was seltsam war, da er ja eben noch über der Stadt gewesen war. Tja, ich war schon immer ein kleines Glücksküken, dachte Jackson, als er nach oben schwamm und dabei einen Schwarm seltsam aussehender Fische auseinandertrieb. Ich darf nicht vergessen, dem FBI zu erzählen, was für ein Glücksküken ich bin. Jeder Geheimagent sollte hier und da ein Quäntchen Glück haben.

Jackson dachte immer noch über sich und sein Glück nach, als er an die Oberfläche kam und den Kopf aus dem Wasser –

»Hä?« Er sah sich um. Das sah aber NICHT nach Meer aus. Eher nach … einem Teich, überlegte er, als er sich umblickte. Nach einem großen Teich mit hohen Gebäuden darum und – und – Moment! Wer sind denn diese gruseligen Pinguine mit den dunklen Sonnenbrillen, die mit ihren EISLASERN AUF MEINEN KOPF ZIELEN?!

»KEINE BEWEGUNG!«, schrie einer der Typen. »Oder wir frieren dir das Hirn weg!«

Halt! Nicht schießen!« Jackson riss seine Flossen in die Höhe.

Einer der Pinguine nahm seine Sonnenbrille ab. »Jackson? Bist du das?«

Jackson nahm ebenfalls seine Sonnenbrille ab und blinzelte in das vertraute Gesicht. »Onkel Bert?« Erleichterung machte sich in ihm breit. Die anderen Pinguine senkten ihre Eislaser, ließen ihn jedoch nicht aus den Augen. Plötzlich machte es Klick! und ihm fiel vor Überraschung die Schnabellade herunter. »Oh!«, flüsterte er. »Ist das etwa ein FBI-Einsatz?«

Kaum hatte er das gesagt, wünschte er sich, er hätte den Mund gehalten, da FBI-Agenten nicht über ihre Arbeit sprechen durften. NIEMALS! (Auch wenn Jacksons Onkel Bert mit dieser Regel selbst so seine Probleme hatte. Erst letzte Woche war er zum Abendessen vorbeigekommen und hatte fröhlich ausgeplaudert, dass er gleich zu einer FBI-Besprechung müsse, bei der es darum ging, einem Bösewicht namens Tony Schnabel das Handwerk zu legen.)

»Ich sag schon nichts«, versicherte Jackson. »Ihr könnt mir vertrauen.« Die Pinguine scharrten mit den Füßen, räusperten sich und packten schließlich ihre Eislaser ein.

»Sorry, Jungs«, murmelte Onkel Bert. »Gebt ihr uns ’ne Minute? Jackson, nimm mal meine Flosse.«

»Was ist denn hier los?«, fragte Jackson, kletterte aus dem Wasser und schüttelte sich.

»Du weißt doch, dass ich nicht über meine Arbeit sprechen darf«, antwortete Onkel Bert betont laut, damit seine Kollegen ihn hörten.

»Wo bin ich hier überhaupt?« Jackson betrachtete die großen Tafeln mit den darauf abgebildeten Fischen, die um den Teich herum angebracht waren, und ein riesiges Schild mit der Aufschrift:

»Im Felsenstädter Aquarium«, flüsterte Onkel Bert. »Wo die seltenen Fische gehalten werden.«

Jackson sah zurück zum Teich, aus dem er gerade geklettert war. Deshalb hatten die Fische, an denen er vorbeigeschwommen war, so seltsam ausgesehen. »Ach ja«, sagte er und nickte. »Jetzt erinnere ich mich. In der ersten Klasse haben wir einen Schulausflug hierher gemacht. Hoff von Felsenstein hat eine superseltene Garnele verschluckt, aber Frau Muschelspringer hat ihn gezwungen, sie wieder hochzuwürgen. Sie hat gesagt, dass er sonst ins Gefängnis käme.« Jackson sah sich um. »Die Garnele hat es übrigens überlebt. Bestimmt ist sie hier noch irgendwo.«

Onkel Bert nickte, behielt aber seine Kollegen im Blick, die die Köpfe zusammengesteckt hatten und tuschelten. »Besser, du gehst jetzt nach Hause«, sagte er leise. »Meine Chefin ist nicht gerade der freundlichste Pinguin in Felsenstadt.«

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