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Nichts in den Pflanzen

Als Buch hier erhältlich:

Die junge Drehbuchautorin Leila hat ihren ersten Vertrag bei einer großen Produktionsfirma unterschrieben. Ihre mäßig gelingende Schreibroutine kompensiert sie mit Nächten in Eckkneipen und auf Dinnerparties, die sie insgeheim langweilen. Man hält sich gegenseitig mit Erfolgsgeschichten am Leben — doch wie überlebt man wirklich zwischen Neid und Affären im harten Konkurrenzkampf der Kulturschaffenden?Witz, Verzweiflungstaten, Glamour, Selbstüberschätzung und Sinnsuche in einer scheinbar oberflächlichen Welt, deren Untiefen sich Stück für Stück beim Lesen auftun.

»Klug, abgründig und hintersinnig. Nora Haddada hat ein faszinierendes Debüt geschrieben, ich konnte kaum aufhören zu lesen.« Benedict Wells


  • Erscheinungstag: 22.08.2023
  • Seitenanzahl: 240
  • ISBN/Artikelnummer: 9783753000879

Leseprobe

In der Tat, der Mensch sieht gern auch seinen besten Freund im Zustand der Erniedrigung vor sich; die Freundschaft basiert größtenteils auf der Erniedrigung des einen und der Überlegenheit des andern; das ist eine alte, allen klugen Leuten bekannte Wahrheit. Aber im vorliegenden Falle kann ich Sie versichern, ich freue mich aufrichtig darüber, daß Sie nicht niedergeschlagen sind.

Fjodor Dostojewski, Der Spieler

Oktober

Es ist 19:40 Uhr in Brandenburg. Ich liege in der Datsche von Leon, mit Leon, auf Leons Sofa. Leon hat seinen Arm um mich gelegt, ein Beamer projiziert Jeanne Dielman (seine Wahl), draußen Regen, drinnen warm, alles toll. Leon sagt: »Hast du Bessie gesehen?« Und ich sage: »Nein, vielleicht ist sie noch draußen?« Und das ist halb eine Lüge, halb die Wahrheit, denn ich habe Bessie gesehen (Lüge), daher weiß ich, sie ist draußen (Wahrheit). Genauer gesagt ist Bessie dort, wo im Frühjahr die Tulpen blühen, in einer der hinteren Ecken des Wochenendgartens, dort, wo Leon schon seit einiger Zeit einen Kompost hinbauen will. Bessie ist eine orientalische Erfindung, eine ägyptische Mau: eine rare und teure Zuchtkatze, tierisches Design inspiriert durch Wandmalereien in Pyramiden, handcrafted in Europe. Spitze Ohren, gepunktetes Fell. Sehr, sehr wichtig für Leon. Obwohl er sonst als tendenziell unaufgeregter Bio-Linker wenig von Zuchttieren hält, hat er sich die Mau für geschlagene tausendsiebenhundert Euro nach dem Tod seiner Mutter angeschafft – keine Ahnung, wieso. Vielleicht, weil sie einen guten Urlaub in Ägypten hatten, vielleicht, weil Charlotte Peter-Gräber eine für ihre Verhältnisse exzentrische Frau war und ihr liebenswürdiger Sohn dieser wertvollen Eigenschaft Tribut zollen wollte; vielleicht, weil sie Punkte mochte, aber in jedem Fall ist Bessie jetzt tot, und das ist meine Schuld.

Ich würde gerne sagen, dass es ein Unfall war, aber selbst mir fällt es schwer zu argumentieren, dass eine Sache zugleich »einfach so passiert ist« und einen zwanzigminütigen körperlichen Kampf vorausgesetzt hat – aus dem, sollte das irgendwas besser machen, ich auch nicht unbeschadet davongekommen bin: Eine Regentonne zu besorgen war nicht einmal notwendig gewesen (Leon hat eine in seinem Garten), und für den Drahtkäfig hatte eine schnelle Suche auf eBay Kleinanzeigen ausgereicht. Schwierig wurde es nur, als es darum ging, Bessie in den Käfig zu bekommen: Ganz so, als hätten Katzen ein kollektives Wissen über die Bedeutung von Drahtboxen, begann sie schon zu kratzen und zu beißen und sich aus meinen kraulenden Händen zu drehen, als uns noch zehn Schritte Schlamm von der Regentonne trennten. Dabei taten die roten Risse auf meiner Haut nur halb so weh wie das furchtbare Geschrei, das das arme eingesperrte Vieh von sich gab und das auch nicht verstummte, als das Wasser sich über dem Fell schloss, sondern in den dumpfen, repetitiven Stößen des Käfigs im Regencontainer weiterhallte; bis es schließlich dann doch ganz still wurde.

Januar

Ich hatte Leon vor zwei Jahren kennengelernt. Eine Party – er war zu spät gekommen, und als ich ihn zögerlich den Flur herunterlaufen sah, schien es mir, als kannte ich ihn schon. Er trug einen grünen Pulli und eine Hornbrille; der Blick dahinter war neugierig, aber zurückhaltend, schüchtern, aber blasiert, erwartungsvoll, aber gelangweilt, und verzückt von dieser ambivalenten Aura musste ich ihn eine Weile angestarrt haben, denn als er sich umdrehte und mich sah, nahm er einen ganz unambivalent verwirrten Ausdruck an; fast so, als ob er etwas Unanständiges gesehen hätte. Im Augenwinkel sah ich ihn in den Raucherraum gehen, und die Gastgeberin, Laura, die neben mir saß, lehnte sich zu mir und sagte: »Das ist er, erzähl ihm aber nicht direkt von dem Drehbuch, das mag er nicht.«

Ich gab mir nicht allzu viel Mühe, meine Wahl, gerade ihn nach Feuer zu fragen, wie einen Zufall aussehen zu lassen. Er gab sich seinerseits nicht allzu viel Mühe, geschmeichelt zu tun, sondern sagte nur: »Ich rauche nicht«, und verließ den Raum. Mehrere Köpfe drehten sich zu mir, und ein mitleidiger Mensch, Lars, erbarmte sich, mir meine Zigarette anzuzünden. Ich stand also da, mit meinem qualmenden Tabakstöckchen, das mich an das Zimmer und ein leidiges Gespräch mit meinem Feuerspender kettete, während ich am Fenster lehnend in den Flur lugte und Lars mir von Models erzählte.

»Und wenn ich einfach sage, schau sexy, schaut sie so.« Lars machte eine Schnute.

»So.« Er lachte hysterisch.

»So.« Er machte eine Schnute.

»Als wäre das sexy. So.« Er machte eine Schnute.

»Wie schaut man sexy?« Er lachte hysterisch.

»Nicht so ...« Er machte eine Schnute.

Als Leon wieder in den Raum kam, verließ ich ihn – demonstrativ. Ich stellte mich in die Küche und schaute durch zwei Köpfe hindurch in den Flur, die ihrerseits, also die Köpfe, über Cronenberg sprachen, und sah ihn irgendwann zwischen den Spitzen der Nasen auftauchen, flüchtig mit den Augen die Küche absuchend, bevor er zurück ins Wohnzimmer ging. Dazu gezwungen, ein wenig Zeit verstreichen zu lassen, bevor ich ihm folgen konnte, schaute ich auf die Köpfe und versuchte an dem Gespräch teilzunehmen. Cronenberg, erzählt die Linke, habe auf der vorletzten Berlinale mit ihm gekokst, was nice sei, so die Rechte, sie kenne seinen Produzenten. »Lantos?«

»Nein, Landras.«

»Ah, Landras.«

Plötzlich schauten sie mich an, von links und rechts, und ich sagte: »Landras« und dann: »Ich mochte Die Fliege

Sie schauten verwirrt, vielleicht auch pikiert, als ob eine unausgesprochene Regel fast verletzt worden wäre; und nun doch etwas beunruhigt fügte ich hinzu: »Weil man zuerst denkt, der Film bedient dieses museumsreife Narrativ von der Hybris der Wissenschaft – wenn der Forscher sich bei einem Experiment in eine Fliege verwandelt – und sich dann aber zeigt, dass es viel mehr um so eine Angst geht … Dass die Eigenschaft, die einen in erster Linie zu einer Persönlichkeit macht, auch der grundlegende Auslöser der Selbstentfremdung ist. Dabei ist nur schade, dass die Liebesgeschichte nur zum Herstellen einer idyllischen Norm genutzt wird, von der der Protagonist sich später abgrenzt.« Links zog an ihrer Zigarette, Rechts schaute geniert zum Fenster, Links sagte schließlich: »Ich kenne den Art Director von Die Fliege

Rechts: »Ach was?«

»Ja, wir haben ihn mal bei einem Werbeshoot in Toronto getroffen.«

»Welchem Dreh?«

»Von L.«

»L. Hab ich das letzte Mal bei diesem Dreh von L. in New York gesehen.«

Ein sehr gedehntes »Wirklich?« von links; dann nach einer Pause, verräterisch blasiert: »Welcher Dreh?«

»Über den Vater.«

»Oh, cool.«

Durch die Nasenspitzen konnte ich Leon sehen. Sein Blick traf meinen, verlief sich.

Geschmeichelt gab ich auf, ging ihm nach, setzte mich direkt neben ihn und sagte: »Wie heißt du?« Und er sagte »Leon« und ich sagte »alle heißen so«. Er schaute skeptisch, fast beleidigt: »So heißen alle?« Und dann, nach einer Pause: »Und wie heißen die anderen?«

»Die heißen anders.« Ich wieder: »Ich habe den Eindruck, wir kennen uns.« Er musterte mein Gesicht. Grüne Augen, die Schatten seiner Wimpern liefen von Iris zu Wange, als sein Blick von meiner Stirn zu meinem Kinn glitt. »Hast du auf dem letzten Film von L. gearbeitet?«

»Nein … ist er denn gut?«

»L.?«

»Sein Film.«

»Nicht wirklich.«

»Schade.«

»Wie heißt du?«

»Leila.«

»So heißen gerade alle.«

Oktober

Leon zieht sich Gummistiefel an. Er läuft durch den Garten und ruft: »Bessie, Bessie!« Unmöglich, unter dem gießenden Regen Tränen auf seinem Gesicht zu erkennen, aber selbst durch den Sturm kann man das Zittern seiner Stimme hören. Sein Kopf wie ein Phantombild aus der Emotionsforschung. So sieht Verzweiflung aus: Die Augenbrauen zum Himmel erhoben, der Mund leicht geöffnet, Mundwinkel hängend, zusammengezogen, die Nasenlöcher geweitet. Der Schrei. Darauf unablässig, unnachgiebig Regen: Bessie, Bessie. Es blitzt. Ich ziehe mir Schuhe und Jacke an, schiebe die Glastür auf. In den wenigen Sekunden, die ich zu ihm brauche, bin ich vollgesogen wie ein Wattepad in Orangensaft. Er schaut hektisch hin und her. Ich nehme seine Hand, er zieht sie weg und läuft zum Schuppen. Er ist jetzt bei der Regentonne. Sie ist bis zum Rand voll, das Wasser quillt ungehalten über, läuft über seine Füße, spritzt gegen seine Schienbeine. Ein Blitz. Bessie, Bessie.

Er hebt Bretter an, schiebt Büsche auf, öffnet die Schuppentür und versucht schließlich, die Regentonne umzuwerfen, aber sie ist zu schwer. Ich gehe zu ihm und packe die Regentonne an der freien Seite. Zusammen kippen wir das Wasser aus, das über den Rasen bis zur Gartensauna fließt. Auf dem Boden der Tonne ist nichts. Er tritt hektisch dagegen und läuft noch eine Weile über das Gelände, bestimmt eine Viertelstunde, in der ich meinerseits zögerlich umherlaufe und schließlich stehen bleibe und ihm zuschaue, bis er zurückkommt und sich gegen meine Schulter lehnt. Er weint. Bitterlich. Ich lege die Arme um ihn und küsse ihn auf die Wange. Seine Schultern zucken zum Donnergrollen. Ich sage: »Sie kommt schon wieder.«

Februar

Wir hatten uns zum Kino verabredet: Cry-Baby. Leon hatte sich ein Bier am Eingang geholt, ich verzichtete – ein temporärer Versuch in Abstinenz. Am Vortag hatte ich beschlossen, meine romantischen Ambitionen vorübergehend zu suspendieren, ich hatte beschlossen, dass ich, wie man so sagt, eine Pause brauchte. Dennoch – Laura war überzeugt, er könne mein Drehbuch weiterreichen, es würde ihm sicher gefallen, man müsse es nur eher so »by the way« erwähnen, das dürfe nicht so geplant wirken, man müsse sich schon auch für ihn als Menschen interessieren.

Um dennoch keine falschen Signale zu senden, hatte ich also nach der Arbeit nicht geduscht, hatte meinen Rucksack mitgenommen und war verschwitzt und in vom Tag abgenutzter Kleidung angekommen. Als wir uns zur Begrüßung näherten, roch ich Seife und Parfüm, sein rosa Pulli sah frisch gewaschen aus und hob die grünen Augen vorteilhaft hervor. Plötzlich schämte ich mich; ich bildete mir ein zu riechen, wie sein sauberer Geruch sich mit meinem Polyesterschweiß vermischte, und versuchte schnell wieder eine Distanz zwischen uns aufzubauen. Vor dem Film gab es eine Anmoderation. Irgendwas über die Rettung des letzten unabhängigen Kinos der Stadt, es ging um Geld. Während des Applauses lehnte er sich rüber und sagte: »Man hört nie auf zu klatschen, die Abstände werden nur größer.« Ich lachte. Der Film war okay. Ich fühlte mich dümmlich an diesem Abend; ich hatte so wenig gegessen, dass ich nicht denken konnte, und als wir dann schließlich mehrere Vorspeisenplatten in einem kleinen libanesischen Restaurant gegessen hatten, war ich so müde, dass ich kaum die Augen aufhalten konnte.

Ich fragte ihn nach seiner Arbeit, und er erzählte mir von dem Politikstudium, von Praktika im Europarat, vom Ein- und Aus- und Wiedereintritt bei den Grünen und seiner plötzlichen Entscheidung, die Politik für den Film zu verlassen. Von dem Kollektiv, das ihm, allein aufgrund seines unschuldigen Interesses, Jobs als Set Runner besorgt hatte. Davon, wie er schnell Posten als Aufnahmeleiter bekommen hatte, weil »Leute mir das einfach zugetraut haben«, schließlich, wie er in einer Regieassistenz und nach einer kurzen Zeit in einer der größten Produktionsfirmen des Landes gelandet sei und nun gelegentlich für A24 scoute, aber das »wirklich nur nebenbei«. Er jonglierte mit Namen und Kontakten, verbeiläufigte absurde Zahlen von Budgets und Crews, normalisierte schwindelerregende Ziele – mit einem Lachen, einem Optimismus und einer Selbstverständlichkeit, die mir Hitze in die Wangen und meinen Puls in die Höhe trieb.

Ich brach mein Abstinenz-Vorhaben und bestellte Wein, was alles nur noch verschlimmerte und meinen dümmlichen in einen dummen Zustand versetzte. Zu allem Unglück wurde Leon mit jedem Glas lustiger, und ich bemerkte, wie ich Gefallen daran fand, Eigenarten zu sammeln: wie er seinen rechten Fuß auf den Zehenspitzen balancierte und ihn abknickte, wenn er zu reden begann. Dass er vor jedem großen Schluck einen kleinen nahm, als würde er jedes Mal aufs Neue überprüfen, ob sein Wein nicht plötzlich heiß geworden war. Wie er zärtlich mit den Fingerkuppen über den Tisch fuhr, wenn er zuhörte. Wie sich eine kleine Falte in der Wange bildete, wenn er lächelte. Wie er sich auf die Unterlippe biss und sie unvermittelt aus den Zähnen gleiten ließ, wenn er etwas witzig fand. Wie er sich beim Sprechen nach hinten lehnte, sodass ich mich vorbeugen musste; kleine subtile Dominanzspiele, auf die ich mich jedes Mal einließ. Wie er das Kondenswasser von seinem Bierglas aufzufangen versuchte, wenn ein Tropfen langsam das Glas herunterlief. Die langen Finger, der definierte Hals, die vollen Lippen. Eine Aura der Einfachheit, der Leichtigkeit.

»Was?« Er lachte.

»Was?«

»Du schaust mich so an.«

»Ach ja?«

»Ja.« Ich lachte. »Du sprichst ja auch.«

»Wie höflich.«

»Sehr höflich.«

»Was machst du eigentlich gerade?«

»Ich arbeite an einem Drehbuch.«

»Wirklich?«

»Wirklich.«

Er lachte: »Na dann erzähl mal.«

Um Mitternacht schlug er mir vor, ihn zu einer Berlinale-Party zu begleiten. Ein befreundeter Dokumentarfilmer, Linus, hatte den Ort des halb offiziellen Treffens eines wichtigen Dokumentarfilmfestivals ausfindig gemacht, das im Rahmen der Berlinale eine sonst immer allzu überlaufene Bar gemietet hatte. Er schleuste uns routiniert an dem Türsteher vorbei und erklärte, als wir mit unseren drei Bieren unter den hohen, schrägen Fenstern saßen und auf die draußen davongleitenden Hochbahnen schauten, dass er uns nicht alleine zum Vergnügen eingeladen hatte.

Er hatte sich so gedacht, dass wir uns als seine Produzenten ausgeben könnten; dass wir hier die richtigen Leute ausfindig machen könnten; dass wir seinen Film pitchen und so seinen Dokumentarfilm auf dem Festival platzieren könnten. Er schlug Leon brüderlich auf die Schulter und sagte, »Bro« – er bekomme das sowieso hin, er bekomme so was immer hin; und ich sah einen gewissen Ehrgeiz hinter dem entschuldigenden Blick aufblitzen, den Leon mir als Antwort zuwarf. Dann sah Linus mich an: »Du natürlich auch.«

Ich leerte mein Bier zu schnell und ging zurück zur Bar, wo ich versuchte, mit Leuten ins Gespräch zu kommen, die nach irgendwem aussahen, was sich allerdings bald als Strapaze erwies, weil niemand nach irgendwas aussah. Die einzigen, die irgendeine Form von Prestige in ihre Toilette gemischt hatten, waren Emporkömmlinge, die es nur nötig hatten, so auszusehen, als seien sie wer, weil sie niemand waren: jung, überstylt, schön, mit auffälligem Make-up, dicken Creolen und Lederjacken, die sich nicht gut mit der verklemmten Körperhaltung vertrugen, die sie eingenommen hatten, nachdem der Türsteher sie ermahnt hatte, keine Bilder zu machen. Dann gab es eine Menge unauffälliger Leute zwischen dreißig und fünfzig, deren äußere Erscheinung erst recht keinen Aufschluss auf Status gab: Alte Jeans, abgewetzte Jacken, trockene Haare, tief gebundene Pferdeschwänze, unmodische Brillen und schlichte, gedeckte Rundhalspullover. Und so schloss ich schnell, dass sich eben nur die Mühe gaben, die etwas beweisen mussten oder wollten – was wiederum bedeutete, dass die Ambitionslosen ununterscheidbar von jenen waren, die sich an der unerträglichen Protzerei der Bescheidenheit ergötzten, nicht mal mehr die kleinen Unterschiede nötig zu haben.

Eine Schaumkrone nach der anderen stieg am Hals diverser Biergläser empor, während ich über meine Strategie sinnierte, bis mir auffiel, dass ich Leon und Linus aus den Augen verloren hatte und sie auch nach ausführlicher Sondierung in keiner der kleinen Grüppchen am Fenster finden konnte. Ich schloss meine Weste, als mir auffiel, dass ich das gleiche Top wie einer der Emporkömmlinge trug. Und da meine Analysen sich als unbrauchbar erwiesen hatten, waren ich und meine Methode dem reinen Zufall überlassen: Ich begann ein Gespräch mit dem mittelalten Mann neben mir an der Bar, der mit braunen Kordhosen und trübem Blick in die Menge schaute.

»Letztes Jahr war das Bier besser.«

Seine Augen hoben sich, er schaute mich an, zunächst verwirrt, dann, als hätte er eine Offensichtlichkeit zu spät realisiert, mit einem nachgezogenen Lächeln.

»Äh … Ja.« Er schaute in die Menge, ein Ausdruck von Zufriedenheit, dann Angst.

»Bist du auch Teil von dem Festival?«

»Nein, nein, ich bin Produzentin.«

Er musterte mich mit einem kleinen Schmunzeln, eine bald schon wieder weggehuschte Reaktion auf das Decrescendo in meinem »Produzentin«.

»Bist du an der Uni?«

»Nein, nein, ich bin einfach so … Produzentin.«

»Ach so, ach so. Und bist du von hier?«

»Äh … ja.« Und dann nach einer Pause: »Und du?«

»Leipzig.«

»Macht Sinn.«

»Wieso?«

»Wegen des Festivals.«

»Ach so … Ja.«

Wir schauten wieder in die Menge. Ich trank ein bisschen schneller und wartete auf den richtigen Zeitpunkt, um von Linus und seinem Film zu reden, aber da hatte ich schon ein Gespräch über Agnès Varda begonnen, beziehungsweise, es versucht, denn er fragte:

»Wer?«

Und ich sagte: »Agnès Varda.«

Und er sagte: »Ahh, die Modedesignerin.«

Und ich nippte verzweifelt an meinem Bier, als er hinzufügte: »Von wo genau hier kommst du?«

»Aus genau dem Viertel.«

Er schürzte anerkennend die Lippen. »Dann kennst du bestimmt noch diese Bar, die sie hier direkt gegenüber früher hatten, die hier … wie hieß sie noch mal.«

»Ja, ja, die … Ja, wie hieß sie …« Ich schaute auf mein Bier, schaute aus dem Fenster auf den Ort, der Gegenüber sein konnte; fragte mich, ob wir beide Scheißkarten hatten, und sagte auf gut Glück: »Lilos Bar?«

Er musterte mich kurz, zog die Augenbrauen zusammen: »Ja, vielleicht hieß sie so.«

Ich schaute wieder in die Menge, nickte ihm gerade schon zur Verabschiedung zu, als er wieder anfing:

»Wer hat dich mitgebracht?«

»Wie bitte?«

Er sagte es lauter: »Wer hat dich mitgebracht?«

»Wieso denkst du, ich wurde mitgebracht?«

»Du siehst so verloren aus.«

Mein Kopf wurde heiß; ein bisschen weniger laut, als ich wollte, wiederholte ich: »Ich bin Produzentin, ich wurde eingeladen.«

Bier, Fenster, Menge, dann: »Ich muss jetzt auch.«

Er hielt mich am Arm fest. »Willst du mal was trinken gehen?« Und lächelte mit einer Koketterie, die nicht im Geringsten seiner Kordhose entsprach; sodass ich mich, getroffen von dieser Unverschämtheit, endlich wieder zusammenreißen konnte und das einzig Richtige erwiderte: »Natürlich nicht.«

Ich entschuldigte mich und begann die Bar nach Leon abzusuchen, doch an der Fensterreihe war er nicht, am Tresen war er nicht, in der Toilettenschlange war er nicht, an den Tischen an der Wand war er nicht, und in der leicht versteckten Ecke daneben sah ich ihn auch nicht. Dann stand ich erst mal da und ging schließlich noch mal von Fensterreihe zu Tresen, zu Toilettenschlange, zu Tischen und schließlich in die Ecke, wo ich erst jetzt bemerkte, dass sich eine Traube Leute gebildet hatte, ja, eine Rebe fast, die alle herzhaft lachten und gefesselt auf die von Hinterköpfen verdeckte Mitte der Sitzbank starrten.

Ich bahnte mir einen Weg durch die dichte Masse und entdeckte, natürlich (natürlich!), als ich endlich freie Sicht auf die Ecke bekam, zunächst Linus, dann Leon, der mit einem bescheidenen Lächeln sein Bier abstellte und zu dem sich, wie beim letzten Abendmahl, alle neigten und gespannt auf seine Darbietung warteten. Als er mich sah, grinste er und rief mich zu sich, woraufhin die Blicke der Gruppe zu mir schweiften, doch gleich wieder zurück zu ihm gingen, der, wie ich bemerkte, als ich mich auf die Bank neben ihm quetschte, komischerweise gar nichts so richtig zu tun schien. Er war einfach nur da.

Draußen bei einer Zigarette kam mir die Nachtluft kalt entgegen, dazu Nieselregen, eine Frau sprach mich an: »Kennen Sie diesen Leon, haben Sie seinen Kontakt?«

Ich nickte, sie steckte mir eine Visitenkarte zu: »Ich wäre Ihnen sehr dankbar, wenn Sie ihm die hier geben könnten, wenn er denn Zeit haben sollte.«

Sie ging, ich schaute auf die Karte: Ein Name, Absatz, Das Festival, Absatz, Künstlerische Leitung.

Oktober

Leon hat begonnen, Vermisst-Flyer aufzuhängen. Ich helfe ihm. Ein Brandenburger fragt mich, während ich mit Klebeband an einer Laterne stehe, welches Geräusch die Katze denn mache.

»Sie miaut.«

»Mach mal vor.«

»Was?«

»Mach mal vor.«

»Klingt wie bei allen Katzen.«

»Komm schon.« Ich schaue ihn verwirrt an.

»Sprichst du kein Deutsch?«

»Was?«

»Sprichst-du-kein-Deutsch?«

Ich lache.

Wir bleiben noch eine Woche, in der das Drehbuch Tag für Tag mit kräftigen, schwungvollen Pinselstrichen wächst und wächst; bis ich von der Zuversicht gepackt vorschlage, wieder in die Stadt zu fahren. Leon sagt den Nachbarn in Brandenburg Bescheid und ruft sie, wieder zu Hause, jeden Tag an, um nach Neuigkeiten zu fragen. Fünf Tage vergehen, bis sie nicht mehr abheben. Zwei Wochen später sehe ich ihn in einer Box wühlen. Auf dem Boden liegen Bilder seiner Mutter und kleine Objekte: eine Kette, Kinderzähne, eine Feder, ein Stofftaschentuch. In seiner Hand eine leere Parfümflasche, an der er riecht, als ich hereinkomme. Ich schaue ihn an, er schaut mich an, ich schaue ihn an, er senkt die Flasche (und schaut mich an), ich schaue ihn an. Er packt alles weg und berichtet mir am Abend, dass er wieder unter Leute muss. Dass es jetzt genug sei, es ist ja nur eine Katze und dass er zum Essen morgen Freunde eingeladen habe.

Ludwig, blond, Studienfreund Leons, bringt, als gäbe es etwas zu feiern, Cava mit.

»Und, gibt es Neuigkeiten von der Katze?«

»Sie ist wohl tot.« Betretenes Schweigen.

Lise, blond, Filmfreundin, Motion-Design, drückt ihm den Oberarm, sagt mitfühlend: »Vielleicht wurde sie überfahren.«

»Vielleicht.«

Ludwig: »Es war natürlich auch gefährlich, sie mit in die Region zu nehmen. In Polen ist Zuchttierraub ein richtiges Business.«

Lise: »Wirklich? Ich dachte, die züchten illegal und verkaufen dann billig nach Deutschland.«

Ludwig: »Aber wo kommen die Rassen dann zuerst her?«

Lise: »Gott, Ludwig, als ob man nur in Deutschland Rassen züchten könnte.«

Ludwig: »Sie können sie halt reproduzieren, wenn es sie schon gibt.«

Lise: »Du kannst doch jetzt Leon nicht erzählen, dass seine Katze entführt und in Polen zwangsgeschwängert wird.«

Ludwig: »Jetzt nennen wir Zucht Zwangsschwängerung, wirklich?«

Leon nippt an seinem Cava, ich nippe mit.

Lise: »Sie wurde bestimmt einfach überfahren. Als ob ein Pole durch das Land stapfen und nach Zuchtkatzen suchen würde. Wirklich.«

Februar

Leon begleitete mich nach Hause. Vor meiner Haustür verabschiedete er sich, und ich musste lächeln, als ich im Bett lag. Am nächsten Morgen setzte ich mich an den Schreibtisch und öffnete das Dokument mit dem Drehbuch. Dann saß ich erst mal eine Weile da und schaute auf den schwarz blinkenden Cursor, als plötzlich ein anderer schwarzer Punkt vor dem Weiß meines Bildschirms umherschwirrte. Ich packte ihn zwischen Daumen und Zeigefinger und identifizierte die kleine, klebrige, etwas brennende Pampe als Fliege. Ich schaute auf den Cursor, dann auf die Uhr.

Ich war am Ende des dritten von fünf Akten; ein Kammerspiel, ein Essen mit Freunden. Leon hatte mich ermuntert, ihm die aktuelle Fassung zu schicken, und unerklärlicher-, irrationalerweise spürte ich Widerwillen; dem zum Trotz ich natürlich das Exposé sowie das aktuelle Manuskript überarbeitete und ihm schließlich alles in einem hübschen PDF zukommen ließ. Dann wollte ich mich ans Schreiben machen, konnte mich aber vor Aufregung kaum konzentrieren und begann Leon zu googeln. Neben überraschend professionellen Bildern (hatte er gemodelt?), fand ich den lobenden Artikel einer Regionalzeitung über seine Abi-Rede. Ich fand ihn auf imdb und wusste nicht, ob mich die Liste seiner Filme oder die Tatsache, dass er bei unserem Treffen keine davon erwähnt hatte, mehr einschüchterte. Mehr Bilder; aus Italien, einem Boot, New York und Paris; Aufnahmen, die eine gewisse Nebensächlichkeit ausstrahlten, als hätte er eben nur kurz vorbei- und aufgeschaut. Dann fand ich einen Artikel, den er für Die Zeit geschrieben hatte; eine Rezension, dem fünfzigsten Jahrestag meines drittliebsten Films zu Ehren – sie las sich wundervoll: präzise, ohne ins Neurotische zu rutschen, elegant, ohne Tiefe zu verweigern, feinsinnig, ohne prätentiös zu werden, und vor allem die atemberaubende Schönheit des Films umkreisend, ohne sie durch allzu direkte Benennung ihrer Wahrheit zu berauben. Dann wieder ein Bild von ihm: die schönen Grübchen, das Strahlen in den Augen, so grün.

Am Abend sah ich seine Nachricht: Er mochte mein Drehbuch, er mochte es wirklich gern, er habe es »mal weitergeleitet«, er rechne mit einer Antwort, er habe sich die Freiheit genommen, auch meinen Kontakt anzufügen; er hoffe, das störe mich nicht, er hoffe, er habe mich nicht zu sehr übergangen, er hoffe, wir könnten uns bald mal wieder sehen.

Drei Tage später erhielt ich die Nachricht einer Lenka, die ich ebenfalls googelte und von deren sexy-professionellem Online-Auftritt ich Bauchschmerzen bekam. Sie hatte definitiv gemodelt; ihre Filmlisten ließen Leon wie einen kleinen Praktikanten aussehen, und die Ungeniertheit, mit der sie ihren glamourösen Lebensstil zur Schau stellte, wurde einzig von der offensichtlichen Tatsache übertroffen, dass sie nicht mal versuchte, es nicht nach Angeberei aussehen zu lassen.

Wieder drei Tage später traf ich sie. Eine Cocktailbar, tief hängende DDR-Lampen aus Kristall, gedimmtes Licht. Lenka am Tresen wie das Stock-Foto einer Femme fatale aus den Vierzigern, die Beine übergeschlagen, leichte Absätze unter der Marlene-Hose und ein kleiner, wenngleich extrem lasziver Rückenausschnitt an dem eng anliegenden Oberteil. Ich lief auf den Tresen zu, sie drehte ihren Kopf zu mir. Sie trug ihr Haar in dieser viktorianischen Mode; in diesem Protestanten-Look, der so gut auf rundlichen Gesichtern mit glatten blonden Haaren funktioniert. Eine perverse Mischung aus perfektem Mittelscheitel und einem perfekten roten Lächeln strahlte mir durch den Zigarettennebel entgegen. Weiter oben: kleine dicke goldene Creolen, steif auf edel geschwungenen Ohren. Der rechte Arm fuhr zu einer herzlichen Begrüßung aus, und dann tatsächlich – Küsschen links, Küsschen rechts, wobei sich erdiger, mit einer weichen, süßen Note versetzter Duft ausbreitete, ebenso einschüchternd wie verführerisch.

»Leila!«

»Lenka!«

»Es ist mir eine absolute Freude, bitte, setz dich, setz dich!«

Vor ihr ein Espresso Martini, an dem sie nippte, während ihre stechenden blauen Augen aufmerksam meinem Versuch folgten, auf den Barhocker zu klettern. »Wie geht es dir, meine Liebe, wie war dein Tag?« Ihr Glas landete weich auf dem schwarzen Tresen, und ich musste feststellen, dass weder ihr Lippenstift noch die dünne weiße Schaumkrone irgendwelche Spuren von dem Kontakt davongetragen hatten. »Mich freut es auch.«

Mit der rechten Hand tastete ich nach einem Haken unter dem Tresen, »wirklich toll, dass Sie ...« und versuchte, den Mantel an dem kleinen Ding aufzuhängen, »also, dass dieses Treffen zustande gekommen ist«, aber er fiel immer wieder runter.

»Mein Schatz, was willst du trinken, hm? Bist du eher so Gin Tonic«, sie lachte schrill, drehte sich zum Barkeeper: »Einen Espresso Martini.« Sie zwinkerte mir zu: »Die sind super hier, vertrau mir.«

»Oh wirklich?«

»Ja, wirklich, ich kann mich hier immer nicht zurückhalten, weißt du, dann trinke ich einen nach dem anderen, und ich bin so jemand, eigentlich finde ich es furchtbar, wenn Leute sagen, sie sind so jemand, aber ich bin so jemand; wirklich: Wenn ich trinke, fange ich an zu erzählen, und manchmal, ja, verrate ich das ein oder andere Detail, das ich vielleicht nicht hätte verraten sollen. Wirklich, gib mir drei von den Dingern, und ich werde zur ernsthaften Konkurrenz für die Bunte. Aber was soll man auch machen, wir sind ja leider Gottes in einem Business, in dem alle die ganze Zeit nur Scheiße bauen, ich sag dir, ganz ehrlich, unter uns, unser Milieu ist so krank, also jetzt nicht kranker als Kunst-Leute, aber ich sag mal so, ich hab mehr Film-Scheiße gesehen als Lars Eidingers Proktologe, wenn du verstehst, was ich meine.« Sie lachte spitz, schaute sich um, schaute mich an. »Aber jetzt habe ich wieder so viel geredet und du hast immer noch nicht erzählt, wie es dir geht, dabei hast du gerade deinen Espresso Martini probiert. Er ist gut, oder?«

»Sehr gut.« Lenka schaute mich erwartungsvoll an, ein wenig braune Suppe schwappte über die Ränder der Champagner-Schale und tropfte auf meine Hose. »Ich habe neulich einen Espresso Tonic getrunken«, Lenka rieb sich die kleine spitze Nase, holte ihr Handy heraus, »das war wirklich unangenehm«, tippte ein wenig drauf herum, »ich meine, Tonic und Kaffee, wer kommt auf so was«, scrollte durch einen Chat, »ich glaube wirklich, dass die Person, die diese Idee hatte, ernsthaft gestört ist, und wenn ich ganz ehrlich bin, glaube ich auch, dass jede Person, die Espresso Tonic mag, mindestens genauso gestört sein muss«, verschickte ein paar Herzen, »also gestört sagt man ja eigentlich nicht mehr, aber ich habe keine anderen Worte dafür – es ist vollkommen geisteskrank«, erhielt ein paar Herzen, »aber der Espresso Martini«, steckte es zurück, »ist wirklich gut.«

Sie schaute mich mit großen Augen an. »Ja, er ist gut, oder?« Eine Pause. »Also, Leila, lass uns nicht weiter um den heißen Brei reden.« Ich nickte, ich hielt meine Espresso-Schale nun mit beiden Händen. »Leon hat mir dein Manuskript geschickt, und was soll ich sagen.« Sie breitete ihre Arme aus, in der linken Hand den Espresso Martini, die Finger der rechten Hand ausgespreizt. »Ich bin begeistert! Was für eine ungewöhnliche Idee, was für eine zeitgenössische Sprache, das knallt einfach, BAM, BAM, BAM«, sie schlug mit der flachen Hand auf den Tisch, sie trug Ringe, roten Nagellack, »was für spannende Dialoge; so was, und das sage ich nicht einfach so, so was liest man nicht alle Tage, gerade heutzutage nicht mehr.«

Lenka hatte nicht die geringste Falte, nicht mal eine Pore, um genau zu sein, aber vielleicht lag es auch daran, dass sie ihr Gesicht nicht bewegte beim Sprechen; nur den knallroten Mund öffnete und schloss; zum O formte, zum Spalt; wie ein Karpfen, während die Wangen, die Augen, die Stirn merkwürdig marmorn blieben. »Also, was ich sagen will: Wir würden dir gerne einen Vertrag anbieten.«

»Einen Vertrag?« Espresso Martini schwappte.

»Ja, einen Vertrag.«

»Wow, ich weiß gar nicht …«

»Es gibt nur eine Sache, natürlich.«

»Ich nehme an, das …«

»Du musst das Ende schreiben.«

»Ja natürlich, kein Problem, absolut kein …«

»Und du musst die Protagonistin netter machen.«

»Netter?«

Autor