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Prinzessin Sardine, Band 03

hier erhältlich:

Was ist nur mit der Nachbarskatze Molly los? Lotti und ihre Katzenfreundin Sardine finden sie nachts unter Lottis Bett, sie frisst den anderen Katzen in der Straße das Futter weg und belegt deren Lieblingsplätze. Sardine als die Katzenprinzessin der Heringstraße geht der Sache auf den Grund. Und was sie herausfindet, lässt Lotti laut jauchzen: Molly erwartet Katzenbabys! Doch als es endlich so weit ist, verschwindet mitten in der Nacht eins der Kleinen. Und das, wo neuerdings Dachse die Umgebung unsicher machen! Lotti und Sardine machen sich sofort auf die Suche nach dem Katzenbaby. Und dabei erleben sie etwas ganz Unerwartetes …


  • Erscheinungstag: 04.02.2016
  • Seitenanzahl: 128
  • Altersempfehlung: 7
  • Format: E-Book (ePub)
  • ISBN/Artikelnummer: 9783505135811

Leseprobe

 

Aus dem Englischen von Antje Görnig

 

 

 

Angst!

Was war das? Wer ist da? Mitten in der Nacht werde ich wach. Ich ziehe mir die Bettdecke bis zur Nase hoch und blinzele in die Dunkelheit. Nichts rührt sich. Trotzdem, ich habe es mir nicht eingebildet: Irgendwas Lebendiges schleicht in meinem Zimmer herum. Aber ich habe keine Angst! Ich habe keine Angst, ich habe keine Angst ...

„Mama? Bist du das?“

Die Schranktür knarrt, als etwas daran vorbeihuscht. Mama ist es eindeutig nicht. Der Schatten hat die Form einer Katze – also muss es Prinzessin Sardine sein! Natürlich, es ist bestimmt nur meine getigerte beste Freundin, die zum Kuscheln vorbeigekommen ist.

Kein Grund zur Panik! Alles okay.

Ich bin total ruhig und ... äh, ich habe absolut keine Angst.

„Majestät?“, nuschele ich verschlafen.

„Ja, ja, ich bin hier bei dir, Lotti“, sagt Prinzessin Sardine. „Und jetzt sei still. Ich versuche zu schlafen.“

Hm, das ist merkwürdig.

„Bist du gerade reingekommen?“, frage ich misstrauisch.

Ich meine, ich freue mich natürlich, dass Sardine da ist. Sie besucht mich ganz oft. Mama hat eine Katzenklappe in die Küchentür eingesetzt, damit sie jederzeit ins Haus kann. Deshalb muss sie es eigentlich gewesen sein. Mich wundert nur, dass sie es sich schon auf meinem Bett gemütlich gemacht hat – das war ziemlich schnell! Und sie liegt zusammengerollt in meinen Kniekehlen, als hätte sie schon die ganze Nacht dort geschlafen. Wirklich seltsam.

„Mmm ...“, antwortet sie. Das macht sie immer, wenn sie mir nicht richtig zuhört.

Mein Hals ist ganz trocken und wie zugeschnürt. „Majestät“, krächze ich. „Was hast du eben da hinten beim Schrank gemacht?“

Ich drehe mich zu ihr um.

Sardine hat die Augen zu, aber sie streckt sich, gähnt und sagt: „Lotti, du siehst Gespenster. Ich liege schon stundenlang hier bei dir.“

Sie liegt hier schon seit Stunden? Wer oder was ist dann in mein Zimmer gekommen?

Na gut, ich gebe es zu, ich habe Angst. Ich habe Angst vor der Dunkelheit. Vor der Nacht.

Und am meisten Angst habe ich vor den stinkenden sabbernden Monstern, die sich in meine Gedanken schleichen, wenn ich schläfrig bin.

Aber diese Geräusche habe ich mir nicht eingebildet! Da ist wirklich etwas! Etwas Scheußliches mit Glupschaugen und ­stinkendem Atem, das uns GARANTIERT, ganz sicher und auf jeden Fall auffressen will ...

Und anscheinend ist es drüben in der Ecke bei meinem Mülleimer.

Also ja, ich habe wirklich Angst.

Hilfe, da ist der Schatten wieder! Jetzt ist er mitten auf dem Teppich. Und was immer das sein mag, es ist mir schrecklich nah!

„Majestät, da ist was“, wispere ich und streiche über ihr weiches Fell. „Hier in meinem Zimmer!“

„Hmm?“, macht sie verschlafen.

Majestät!“, zische ich und schüttele sie sanft. „Da ist was in meinem Zimmer!“

Jetzt hat Sardine wohl gehört, was ich gesagt habe. Oder sie wittert das fremde Wesen. Denn plötzlich stellt sie die Ohren auf und sträubt ihr Fell.

Im nächsten Moment springt Prinzessin Sardine auf. „Wer ist da?“, knurrt sie ­bitterböse. Dann schleicht sie geduckt zum Bettrand.

Wir warten.

Wir lauschen.

...

Stille.

...

„Was glaubst du, wer es ist, Majestät?“, raune ich ihr zu.

„Pst!“, macht sie. „Kann nicht reden. Muss ... riechen.“

Riechen? Okay, Sardine riecht immer ein bisschen, wenn sie das ekelige Katzen­futter mit Fisch gegessen hat, das sie so mag. Aber was kann es ihr nützen, wie eine alte Forelle zu riechen?

Sie zieht die Nase kraus und schnuppert einmal, zweimal und ein drittes Mal. Ach so, jetzt verstehe ich! Sie versucht das Monster zu erschnüffeln! Ist ja auch logisch, denn Prinzessin Sardine ist eine tolle Schnüfflerin. Katzen haben einen viel besseren Geruchssinn als Menschen. Er ist nicht so gut wie der von Hunden, aber trotzdem ziemlich beeindruckend.

Sardine reckt die Nase in die Luft und schnuppert noch ein letztes Mal.

BUMM-BUMM, BUMM-BUMM ...

Mein Herz hämmert immer schneller in meiner Brust. Sardine kauert regungslos an der Bettkante und beobachtet den ­Eindringling. Dann macht sie plötzlich „Tz“ und stöhnt, und ihr Körper entspannt sich. „Molly! Du liebe Zeit! Was machst du denn hier? Lotti, schalt bitte das Licht an!“

Hä? Molly? Die süße dicke Fellkugel aus der Nachbarschaft? Sie gehört zu den Katzen von der Heringstraße. Es sind ziemlich viele, und alle lieben Prinzessin Sardine. Aber was hat Molly in meinem Zimmer zu suchen? Hat sie wirklich diese komischen Geräusche gemacht? Ich schlage die Decke zurück und knipse die Lampe auf dem Nachtschränkchen an.

Wie es aussieht, hat Molly meinen Mülleimer umgekippt. Ich hatte eine Handvoll alte Filzstifte weggeworfen, die nun kreuz und quer auf dem Boden liegen. Doch wo ist Molly?

Sardine beugt sich vor. „Da unten“, sagt sie. „Guck, ihr Schwanz schaut ein Stück heraus!“

Ich beuge mich auch vor, und Mollys Schwanz verschwindet blitzschnell unter dem Bett.

„Schon gut, Molly“, sage ich leise. „Wir sind’s nur, Lotti und Prinzessin Sardine.“ Warum fürchtet sich Molly auf einmal vor uns?

Ich steige aus meinem warmen Bett und hocke mich davor.

„Bitte komm raus und sag uns, was los ist!“ Ich kann Molly nicht sehen, und ehrlich gesagt weiß ich auch gar nicht, wie sie es unter mein Bett geschafft hat. Mein ganzes Spielzeug ist darunter verstaut, und eigentlich ist da kein Platz mehr für eine dicke flauschige Katze.

Aber ich höre, wie sie irgendwo da unten im Dunkeln murmelt: „Nirgendwo ist es sicher ... Nirgendwo ist es gut ...“ Sie klingt ziemlich besorgt. Ich warte und hoffe, dass sie rauskommt. Als sie sich nicht zeigt, springt Sardine vom Bett und setzt sich neben mich.

„Da hinten ist sie“, sagt sie. „Zwischen dem Keyboard und diesen doofen Schuhen mit Rädern.“

Meine Rollschuhe! Die sind überhaupt nicht doof, aber egal ... „Ich sehe sie immer noch nicht. Weißt du, wir können nicht alle im Dunkeln sehen!“ Sardine hat damit natürlich kein Problem. Sie hat für die Nacht ihre Katzen-Spezial-Sinne.

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