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Rauchsignale. Kindergedichte. Kirchberger Idyllen

Als Buch hier erhältlich:

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Mit einundzwanzig Jahren debütierte Hermann Burger mit Gedichten in den Aargauer Blättern, im Alter von fünfundvierzig Jahren – ein Jahr vor seinem Tod – wurde sein Gedicht „Der Wasserfall von Badgastein“ in der Neuen Zürcher Zeitung abgedruckt. Zwischen diesen Gedichten spannen sich das Leben und Werk des Schriftstellers aus der Schweiz; die Lyrik zeigt auf konzentriertem Raum seine einzigartige Sprachmächtigkeit und seine virtuose Erzählkunst. Zeit seines Lebens hat Burger zwei Bände mit Lyrik veröffentlicht. Viele Gedichte, wie die aus dem geplanten Zyklus „Kindergedichte“, sind nie in Buchform erschienen. Hier finden sich alle zu Lebzeiten des Autors veröffentlichten Gedichte erstmals im Taschenbuch versammelt.


  • Erscheinungstag: 29.07.2025
  • Seitenanzahl: 184
  • ISBN/Artikelnummer: 9783312013944

Leseprobe

 

Die Werkausgabe wurde ermöglicht dank der großzügigen Unterstützung durch

 

den Kanton Aargau

 

 

 

sowie der Unterstützung durch

 

die UBS Kulturstiftung

 

die STEO-Stiftung Zürich

 

die Stadt Zürich Kultur

 

den Verein zur Förderung des Schweizerischen Literaturarchivs

 

 

© 2014 Nagel & Kimche

im Carl Hanser Verlag München

Umschlag: Stefanie Schelleis, München

Porträtfoto Hermann Burger: um 1967, Schweizerisches Literaturarchiv (Bern). Foto: privat

Herstellung: Andrea Mogwitz und Rainald Schwarz

Satz: Satz für Satz. Barbara Reischmann

ISBN Band 1: 978-3-312-00612-0

 

Unser gesamtes lieferbares Programm

und viele andere Informationen finden Sie unter:

www.hanser-literaturverlage.de

 

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Datenkonvertierung E-Book:

Kreutzfeldt digital, Hamburg

INHALTSVERZEICHNIS

FRÜHE GEDICHTE

 

Spät   Geliebtes Land

Früher Sonntagnachmittag   Einkehr

Gong   Erntegewitter

Sanduhr   Das erste Wort

 

 

RAUCHSIGNALE: Gedichte

 

I

Der stumme Bruder   Gefangenschaft

Landschaft bei Aarau   Schwerindustrie

Undine   Spaziergänge   Reigen

Dichterin   Malven   Abend vor dem Dorf

Baum I und II   Scherben und Glück

Herzlose Asse   Eiszeit

 

II

Mit dem Herbst zu Gast   Worte

An einem Streichholz entfacht   Drachen im Herbst   Schlüsselkinder   Erinnerung   Landschaft im Winter   Jahres-Markt   Flamants roses   Sommerengel   Begegnung

Rapunzel   Balance

 

III

Marmorera   Tithonien

Frühling   Runenschrift   Phlox

Landschaft am See   Glück   Venise

Kreuzsonate   Drüben   Spätnovemberliches

Wohnraum   Nebelgeliebte · Schmerz

 

 

KINDERGEDICHTE

 

Beim Betrachten einer ländlichen Idylle aus den Münchener Bilderbogen   Das alte Karussell

Turm-Wilhelm

 

 

KIRCHBERGER IDYLLEN

 

1. DUODEZHEFT

Studierstube   Nüsperli-Linde   Sophoren beim Eingang   Krähen   Erdbestattung

Auf dem Turm   Baumgarten   Gipsreibi

Erster August   Hortensien

 

2. DUODEZHEFT

Pfarrhaus-Estrich   Eidgenössischer Oberst

Chriesbaum beim Friedhof   Brunnen

Totengräber-Werkstatt   Turmhahn   Das Tälchen   Schellenbrücke   Krankheit

Gartenhaus

 

3. DUODEZHEFT

Kohlenkeller   Koryphäen und Koniferen

Clematis   Das Wurfgitter   Leichentor

Nebelkirche   Kranzdeponie   Ruine Horen

Silvesternacht    Waldterrasse

 

4. DUODEZHEFT

Bullaugen-Abort   Heldengräber

Studierzimmer-Birke    Wigger   Friedhof im Winter    Hochzeit   Sandplatz

Papiermühle   Feierabend im Sommer

Diesseits und jenseits der Mauer

 

 

NACHGELASSENE KIRCHBERGER IDYLLEN

 

Archiv   Gartensaal   Kanzelaufstieg

Abendmahls-Diener   Abdankung

 

 

VERSTREUTE GEDICHTE

 

An alle Linksextremisten

Der Wasserfall von Badgastein

 

 

ANHANG

 

Editorische Notizen

Nachwort von Harald Hartung

Alphabetisches Register der Gedichttitel

 

ERNTEGEWITTER

Burg um Burg hast du erbaut

mit Sommern, Stirnen und Staub,

Stirnenstaub,

vor den Toren spielen Kinder Krieg im Korn,

blutig verrostet der Zinnsoldat.

 

Vergebens spielen die Kinder Krieg,

keine meiner Wunden löscht der Mohn,

schwarzer Mohn,

die Vogelscheuchen lächeln sich Kopfweh zu,

ein grüner Engel wettert am Horizont.

 

Die Vogelscheuchen gehen irr durchs Korn,

lautlos rast im Hof das Karussell,

die Orgel tief im Wahn,

die Kinder reiten wild und schreien

nach dem goldnen Ring in deiner Stirn.

 

Die Kinder schreien nach dem goldnen Ring,

lass die Burgen verrauchen im Herbst,

bitteres Rauchsignal,

in den Wolkenhallen kracht die Erztür zu,

der Engel schmerzt dich, wenn du barfuß sprichst.

 

In gelben Wolkenhallen kracht die Erztür zu,

Konfetti schneit dir vors Herz,

bunte Silben,

die Schwänin sinkt im Scherbenweiher, trink

ihr aus den Federn den blutigen Mond.

Autor