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SPOT 5 - Ryder: The Shark

Das heiße Finale der erfolgreichen SPOT-Reihe!

SPOT-Mitglied Ryder ist schockiert, als er eine ohnmächtige junge Frau am Strand von Los Angeles auffindet. Sie ist übel zugerichtet, blaue Flecken überziehen ihren gesamten Körper. Der ehemalige Navy SEAL erkennt sofort, dass es sich um keinen Unfall handeln kann. Noch schlimmer: Beths eigene Familie scheint in den Fall verwickelt zu sein. Inmitten des Labyrinths aus Lügen und Verrat weiß Ryder nur eines sicher: Er muss Beth um jeden Preis beschützen. Zum Glück kann er auf die Unterstützung seines Teams zählen. Doch ihr letzter Fall bringt selbst die toughen Jungs von SPOT an ihre Grenzen.


  • Erscheinungstag: 15.04.2019
  • Seitenanzahl: 184
  • ISBN/Artikelnummer: 9783745750669
  • E-Book Format: ePub
  • E-Book sofort lieferbar

Leseprobe

SPECIAL OPERATIONS TEAM

Das Special Operations Team, auch SPOT genannt, ist eine Einsatztruppe der amerikanischen Polizei, die es offiziell nicht gibt. Nur ein paar wenige Abteilungschefs wissen von ihnen.

Diese fünf Männer haben nicht nur mit SWAT Teams trainiert, sondern auch mit Navy SEALs und Army Rangern.

Sie gehören zu den Besten.

Sie werden dann gerufen, wenn die Polizei mit normalen Mitteln nicht mehr weiterkommt.

Sie agieren im Dunkeln.

Sie haben immer alles unter Kontrolle. Aber diese Einsätze ändern alles für sie.

Dies sie die Geschichten dieser fünf Männer.

PROLOG

Beth stand etwas abseits der Menge und schaute sich das Schauspiel an, welches um sie herum herrschte. Dabei hatten ihre Finger das Geländer so fest umgriffen, dass ihre Knöchel weiß hervorstachen.

Seufzend ging sie ein paar Schritte weiter und lehnte sich dann an die Kabinenwand, um ein paar Gästen ihres Vaters Platz zu machen. Dabei verzog sie das Gesicht und hoffte, dass es als Lächeln durchgehen würde.

Das Letzte, was sie gebrauchen konnte, war, dass jemand der Meinung war, sie wäre unhöflich gewesen, und deswegen sofort zu ihrem Vater rannte. Doch sie selbst war sich bewusst, dass es ein erbärmlicher Versuch war.

Nachdem die Frauen weitergegangen waren, schloss Beth für einen Moment die Augen und versuchte, sich, und vor allem ihre Übelkeit, wieder in den Griff zu bekommen. Doch genau die wurde nur noch schlimmer, wenn sie daran dachte, was in den letzten Tagen alles in ihrem Leben geschehen war. Es war alles so schnell gegangen, dass sie noch keine Zeit gehabt hatte, es wirklich zu verdauen. In diesem Moment überkam sie alles. Ihre Brust schnürte sich zu, und jeder Atemzug schmerzte. Ihr Herz raste wie verrückt. Die Stimmen der Menschen, die in ihrer Nähe standen, wurden ihr zu viel. Noch nie hatte sie so einen Drang nach Ruhe verspürt.

Sie kam sich vor, als würde die Welt über ihr zusammenbrechen. Als sich auch noch ihre Lunge schmerzhaft meldete, machte es den Eindruck auf sie, als würde sie gleich ohnmächtig werden.

Um irgendwie Abstand zu dieser ganzen Situation zu bekommen, stieß sie sich von der Wand ab. Mit großen Schritten ging Beth den kurzen Weg zur erstbesten Kabine, die leer war. Schnell schloss sie die Tür hinter sich ab, lehnte sich gegen sie und versuchte, ihre Atmung zu beruhigen. Ihr Herzschlag dröhnte ihr in den Ohren. Es schien eine Ewigkeit zu dauern, bis sie nicht mehr das Gefühl hatte zu ertrinken.

Langsam ließ sie sich auf das Bett sinken und vergrub das Gesicht in den Händen. Beth konnte ihre Tränen nicht mehr für sich behalten. Ihr war jedoch klar, dass es ihr in dieser Situation nichts brachte, wenn sie sich gehen ließ.

Immer wieder fragte sie sich, wie sie aus diesem Mist wieder herauskommen sollte. Doch es schien keinen Ausweg zu geben. Es müsste schon ein Wunder geschehen.

All das hatte sie nur dem Mann zu verdanken, dem sie immer vertraut hatte, zu dem sie stets aufgesehen hatte. Ihrem Vater.

„Ms. Miller?“, drang eine tiefe und laute Stimme durch die dünne Tür. Erschrocken zuckte sie zusammen, und ihr ganzer Körper begann zu zittern.

„Ja, einen Moment bitte“, antwortete sie sofort. Aus Erfahrung wusste sie, dass diese Männer nicht die geduldigsten waren. Mehr als einmal war sie deswegen mit einem aneinandergeraten. Ein letzter tiefer Atemzug. Nur um sicherzugehen, dass sie sich auf den Beinen halten konnte.

„Ja?“, fragte sie dann, obwohl sie sich bereits vorstellen konnte, wieso er vor ihr stand.

„Ihr Vater sucht Sie.“

„Ich komme“, erwiderte sie und versuchte, sich dabei nicht anmerken zu lassen, wie nah es ihr wirklich ging. Ohne ihm noch einen Blick zuzuwerfen, ging sie an ihm vorbei.

Beth spürte den Wachmann hinter sich herlaufen, auch wenn sie ihn nicht hören konnte. Erst als sie das Deck erreicht hatten, auf dem sich die meisten Gäste befanden, ließ er sich noch etwas weiter zurückfallen.

Schon von Weitem konnte sie ihren Vater und Lorenzo erkennen. Allein der Anblick reichte aus, damit ihr ein kalter Schauer über den Rücken lief. Selbstgefällig standen sie dort und unterhielten sich. Dabei tranken sie ihre blöden Martinis.

Mit einem mulmigen Gefühl in der Magengegend ging sie langsam auf die beiden zu. Ohne sie zu begrüßen, oder sonst irgendetwas zu sagen, blieb sie neben ihnen stehen und wappnete sich. Beth zuckte zusammen, als ihr Vater mit einem Löffel gegen das Glas schlug, das er in der Hand hielt. Augenblicklich wurde es still um sie herum. Alle drehten sich in seine Richtung und sahen ihn erwartungsvoll an. Die meisten der Anwesenden hatte Beth noch nie gesehen. Diese unbekannte Masse machte sie nervös, weshalb sie unweigerlich einen weiteren Schritt nach hinten trat, obwohl ihr klar war, dass sie der Situation auch so nicht entgehen konnte.

„Ich freue mich, dass ihr heute alle gekommen seid. Es gibt einen wundervollen Grund, wieso ich euch alle auf meine Jacht eingeladen habe. Es ist das, worauf jeder Vater wartet und gleichzeitig mehr als alles andere fürchtet. Es bedeutet nämlich, dass ein kleines Mädchen erwachsen geworden ist und bereit ist, den nächsten Schritt in ihrem Leben zu machen.“

Eine weitere Welle der Übelkeit schwappte über Beth hinweg. Am liebsten hätte sie laut protestiert. Die Worte lagen ihr bereits auf der Zunge, doch sie zwang sich dazu, ruhig zu bleiben, wenigstens nach außen hin. Innerlich tobte in ihr ein Sturm aus Gefühlen.

„Ich möchte euch heute mitteilen, dass meine Tochter Beth und Lorenzo sich verlobt haben.“ Kaum hatte er ausgesprochen, applaudierten alle laut. Beth war sich allerdings nicht so sicher, ob es auch noch so sein würde, wenn sie wüssten, was wirklich dahintersteckte. Lorenzo griff nach ihrer Hand, um sie an seine Seite zu ziehen und so die Worte ihres Vaters noch zu unterstreichen.

„Und die beiden scheinen es ganz besonders eilig zu haben. Sie haben nämlich schon einen Termin für die Hochzeit in drei Monaten festgelegt. Auf meine Tochter Beth und ihren zukünftigen Ehemann Lorenzo“, rief ihr er und hob dabei sein Glas.

Alle anderen machten es ihm nach und wiederholten seine Worte, ehe sie einen Schluck ihres Champagners tranken.

Beth war so sehr auf den Anblick der Gäste konzentriert, dass sie gar nicht merkte, wie sich ihr Verlobter zu ihr umdrehte und sie küsste. Doch kaum berührten seine Lippen ihre, spannte sie sich an, während er sie besitzergreifend umarmte. Bis jetzt war Beth immer davon ausgegangen, dass es ein schönes Gefühl wäre auf diese Weise von einem Mann berührt zu werden. Bei ihm jedoch machte es ihr eher Angst. Die Rufe um sie herum wurden lauter, bis Lorenzo sich nach endlosen Sekunden endlich von Beth trennte und ihr ein wenig Freiraum gab. Der Blick, den er ihr zuwarf, hatte nichts mit Liebe oder Zuneigung zu tun. Beth schluckte den Kloß hinunter, der sich in ihrem Hals gebildet hatte. Dann drehte sie sich herum und rannte, sich einen Weg durch die Menge bahnend, davon. Dabei beachtete sie weder Lorenzo oder ihren Vater, die beide ihren Namen riefen. Auch die Leute, die ihr alles Gute wünschten, ließ sie hinter sich zurück. Es kam ihr wie eine Ewigkeit vor, bis sie endlich die Treppen erreicht hatte, die zum hinteren Teil der Jacht führten.

Als sie endlich die Reling erreicht hatte, beugte sie sich darüber. Das Gefühl, sich übergeben zu müssen, wurde immer stärker. Mehrmals holte sie tief Luft, ehe sie den Würgereiz wenigstens einigermaßen im Griff hatte. Still stand sie dort und schaute auf das Meer hinaus. Dabei fragte sie sich nicht zum ersten Mal, wie sie es geschafft hatte, in dieser Situation zu landen. Doch auch jetzt fand sie keine Antwort darauf. Irgendwie hatte sie die Vermutung, dass sie diese auch nie finden würde.

„Was denkst du dir eigentlich, du undankbares Miststück?“, drang die energische Stimme ihres Verlobten an ihre Ohren.

Ruckartig drehte sie sich herum und tastete dabei nach dem Geländer hinter sich. Sie umklammerte es fest, um das plötzliche Zittern ihres Körpers ihm nicht so offensichtlich zu zeigen. Ihr Herz raste, während sie Lorenzo dabei beobachtete, wie er ihr immer näherkam.

Seine Schritte waren langsam und ruhig, und dennoch bekam sie Angst. Dieser Mann war bedrohlich, daran konnte nichts etwas ändern. Und erst recht nicht die Ruhe, die von ihm ausging.

„Es … tut … mir leid“, stammelte sie und sah dabei kurz nach rechts und links. Aber hier unten war niemand. Nicht eine einzige Person. Und selbst wenn jemand hier gewesen wäre, niemand hätte eingegriffen.

„Davon möchte ich ausgehen. Aber du brauchst dir keine Sorgen zu machen. Sobald du mit mir verheiratet bist, wirst du lernen, dich zu benehmen. Aber eigentlich könnte ich auch jetzt schon damit anfangen“, stellte er beiläufig fest und ließ sie dabei keine Sekunde aus den Augen.

Dicht vor ihr blieb Lorenzo stehen. So dicht, dass Beth sich kaum noch bewegen konnte. Trotzdem wagte sie einen Versuch, an ihm vorbeizugehen. Doch bevor sie auch nur einen einzigen Schritt zur Seite machen konnte, blockierte er ihr den Weg.

„Lass mich gehen“, zischte sie, doch es brachte nichts. Für den Bruchteil einer Sekunde war Beth sich nicht einmal sicher, ob er sie überhaupt gehört hatte. Und dann holte er aus und schlug ihr mitten ins Gesicht. Beth taumelte zur Seite und versuchte verzweifelt, sich wieder zu fangen. Doch sämtliche Kraft schien ihren Körper verlassen zu haben.

Bevor sie sich auch nur ansatzweise wieder im Griff hatte, kam Lorenzo erneut auf sie zu. Sie versuchte, sich zu wehren, hatte jedoch nicht den Ansatz einer Chance. Mit einer spielerischen Leichtigkeit, schubste er sie nach hinten. Beth verlor das Gleichgewicht. Sie versuchte noch sich irgendwo festzuhalten. In ihrer Not griff sie sogar nach dem Mann, der vor ihr stand. Doch dieser machte keine Anstalten, sie zu stützen oder ihr sonst irgendwie zu helfen. Stattdessen sah er ihr dabei zu, wie sie über die Reling fiel. Als sie spürte, wie das kalte Wasser ihre Klamotten durchdrang, war sie immer noch wie gelähmt und nicht in der Lage, sich gegen die Strömungen zu wehren. Stattdessen sank sie immer tiefer.

1

Wie jeden Morgen parkte Ryder seinen Wagen in der Nähe der Klippen. Es verirrten sich nicht sehr viele Menschen dorthin, und schon gar keine Touristen. Er hingegen genoss die Ruhe. Hier konnte er sich auf sein morgendliches Training konzentrieren, bevor es auf dem Revier wieder laut und hektisch wurde.

Kurz blieb er neben seinem Wagen stehen und ließ den Ausblick auf sich wirken. Dann warf er die Tür hinter sich zu und ging den schmalen Weg entlang zum Strand.

Während er lief, zog er sich sein Shirt über den Kopf und ließ es achtlos neben sein Handtuch fallen. Dann öffnete er seine Hose und entledigte sich ihrer, sodass er nur noch seine Boxershorts trug. Für einen kurzen Moment überlegte Ryder, ob er sie auch noch ausziehen sollte, doch dann entschied er sich dagegen. Er war zwar Polizist, doch das bedeutete nicht, dass er sich selbst Freiheiten herausnahm. In seinem Job ging er mehr als genug Risiken ein, er musste sich keine Verwarnung wegen Erregung öffentlichen Ärgernisses einfangen.

Mit großen Schritten ging Ryder auf das Wasser zu, stürzte sich in die Fluten und tauchte ab. Schon als Kind hatte er genau das am liebsten gemacht. Es kam ihm so vor, als könnte er sich nur dort frei fühlen. Aus diesem Grund war er auch ein Navy Seal geworden. Im Wasser konnte ihm niemand etwas vormachen. Doch nach drei Jahren hatte er abrupt gemerkt, dass er noch etwas anderes wollte. So war er bei SPOT gelandet.

Wie so oft hatte er auch dieses Mal sein Zeitgefühl verloren. Es kam ihm vor, als wäre er eine Ewigkeit in der Kälte gewesen, als er endlich aus dem Wasser trat und nach seinem Handtuch griff. Schnell rubbelte er sich die Haare einigermaßen trocken und zog sich die Boxershorts aus, um nackt in seine Shorts und die Schuhe zu schlüpfen. Er wollte gerade nach seinem Shirt greifen, als ihm etwas Ungewöhnliches am Strand auffiel. Ryder konnte nicht sagen, was es war. Beinahe sah es aus seiner Position so aus, als wäre es ein nasser Sack, der an Land gespült worden war. Doch sein Instinkt sagte etwas anderes. Und wenn es seine Aufmerksamkeit auf sich zog, konnte er sich sicher sein, dass es mehr als nur ein nasser Sack war.

Langsam ging er näher. Innerlich stellte er sich auf alles Mögliche ein. In seinem Job hatte er schließlich schon viel gesehen. Doch als er erkennen konnte, was es war, rannte er los.

Eine Frau lag halb im Sand und halb im Wasser. So schnell er konnte, überbrückte er die Distanz und ließ sich dann neben ihr in den Sand fallen. Vorsichtig drehte er sie so herum, sodass er ihr Gesicht betrachten konnte. Was er da sah, ließ ihm das Blut in den Adern gefrieren. Und das, obwohl es nicht viele Sachen gab, die ihn wirklich schockierten. Ihr Körper war übersät mit blauen Flecken, und ihr Gesicht sah so aus, als hätte man sie geschlagen. Die Lippen waren blau angelaufen und zeigten ihm, dass sie schon viel zu lange hier draußen lag.

Schnell tastete er nach ihrem Puls. Er konnte ihn gerade noch so unter seinem Zeige- und Mittelfinger wahrnehmen. Zum einen beruhigte ihn das, auf der anderen Seite machte er sich aber auch noch mehr Sorgen um diese Frau.

Sie muss sofort ins Krankenhaus! Er wurde von diesem Gedanken beherrscht, als er sie in seine Arme nahm und an seine durchtrainierte Brust drückte. Ihr Kopf sank schlaff an seine Schulter. Am liebsten hätte er irgendetwas gesagt, nur um ihr zu zeigen, dass sie nicht allein war. Aber etwas Passendes fiel ihm nicht ein. Alles was ihm in den Sinn kam, schien totaler Schwachsinn zu sein. Deswegen entschied er sich dazu, einfach zu schweigen. Stattdessen hoffte er, dass sie seine Wärme spüren konnte und er ihr so zeigen konnte, dass er sich um sie kümmerte.

„Scheiße“, entfuhr es ihm, während er auf seinen Wagen zulief. Er hatte mit so etwas nicht gerechnet. Aber das konnte man auch nicht. Das hatte er während seiner Zeit bei SPOT gelernt. Das Leben nahm manchmal Wendungen, die man nicht ahnen konnte. Und das gehörte dazu.

Als es Ryder endlich gelungen war, die Tür zu seinem Auto zu öffnen, legte er die junge Frau behutsam auf der Rückbank nieder. Es zerbrach ihm das Herz, als er sah, wie sie dort lag. Am liebsten hätte er sie direkt wieder an sich gedrückt. Doch Ryder war sich darüber bewusst, dass sie eine Fremde war. Davon abgesehen hatte er auch gar keine Zeit dafür. Schnell griff er in den Fußraum, zog noch eine Decke hervor, die er schon seit einer Ewigkeit dort liegen hatte, und breitete sie aus.

In der nächsten Sekunde saß er bereits hinter dem Steuer und startete den Motor. Für ihn zählte nur noch, dass dieser Frau schnellstmöglich geholfen wurde. Aus diesem Grund hielt er sich an so gut wie keine Verkehrsregel, während er mit viel zu hoher Geschwindigkeit durch die Straßen raste.

Als er endlich das Gebäude des Krankenhauses vor sich sah, stieß er einen erleichterten Seufzer aus. Ryder warf einen kurzen Blick auf die Rückbank. Noch immer machte sie keine Anstalten, wieder zu sich zu kommen, was seine Panik noch verstärkte. Obwohl es sonst nicht sehr viel gab, was dieses Gefühl in ihm auslöste.

Mit quietschenden Reifen kam er vor dem Eingang der Notaufnahme zum Stehen. Am liebsten hätte er auf etwas eingeschlagen, beziehungsweise auf jemanden. Denn in diesem Punkt war er sich sicher: Ihre Verletzungen hatte sie keinem Unfall zu verdanken. Und er würde nicht eher Ruhe geben, bis er herausgefunden hatte, was geschehen war. Um die Frau nicht noch mehr zu verletzen, zog er sie vorsichtig aus dem Auto und eilte mir ihr zusammen durch die Türen der Notaufnahme.

„Hilfe!“, rief er, bis er zwei Schwestern auf sich zueilen sah.

„Was ist passiert?“, fragte die eine, während ihre Kollegin eine Liege heranzog, auf der Ryder die junge Frau ablegte.

Ryder erklärte der Schwester die Situation kurz, konnte seinen Blick währenddessen aber nicht von der bewusstlosen Frau nehmen.

John muss herausfinden, wer sie ist.

„Die Polizei muss benachrichtigt werden“, wies die Schwester eine dritte Person an, die gerade vorbeikam. Diese nickte nur und wollte sich entfernen.

„Ich bin Polizist, und werde mich darum kümmern“, hielt Ryder sie auf. Ihm gefiel der Gedanke nicht, dass einer seiner anderen Kollegen hier erschien und die ganze Sache nichts mehr für SPOT war.

Die Schwester sah ihn so an, als würde sie darüber nachdenken, ob sie das wirklich machen konnte. Doch Ryder war das egal. Er brauchte ihre Erlaubnis nicht.

Er zog sein Handy aus der Tasche und entfernte sich ein Stück, auch wenn sich alles in ihm dagegen wehrte. Er ließ die junge Frau weiterhin keine Sekunde aus den Augen, allein, um zu erfahren, in welches Zimmer man sie brachte. Ryder traute dem Personal hier nicht weiter als seine Nase lang war. Als er sah, dass sie in das letzte Zimmer gebracht wurde, wählte er schnell die Nummer seines Kollegen Shane.

„Du weißt aber schon, dass ich voll in der Zeit liege, oder?“, begrüßte dieser ihn.

„Ich bin im Krankenhaus“, erwiderte Ryder nur. Er warf einen raschen Blick über die Schulter. Alle Angestellten und Patienten waren mehr oder weniger in ihre eigene Arbeit oder Probleme vertieft, sodass keiner Notiz von ihm zu nehmen schien. Das beruhigte ihn. Diese Situation musste vertraulich behandelt werden.

„Krankenhaus? Ist etwas passiert?“, frage sein Freund besorgt.

Vor seinem inneren Auge konnte Ryder sehen, wie Shane sich ruckartig aufrichtete. Da er sich noch immer nicht sicher war, dass ihn wirklich niemand belauschte, erzählte er nur die Kurzfassung in zwei knappen Sätzen. Sobald alle hier waren, konnte er alles berichten, aber so lange musste das reichen.

„Und du bist dir wirklich sicher, dass das ein Job für uns ist? Ich meine, sie könnte ja auch einfach nur ausgerutscht und von einem Boot gefallen sein“, gab Shane vorsichtig zu bedenken.

„Ich habe ihr Gesicht gesehen. Deswegen kann ich dir sagen, dass das kein Unfall war. Außerdem spüre ich, dass da etwas nicht stimmt. Ich kann dir nicht sagen, woher ich das weiß. Aber all meine Alarmglocken haben geschrillt“, versuchte Ryder, seinen Instinkt in Worte zu fassen. Er wusste nicht, ob er sich selbst schon total bekloppt anhörte oder nicht. In diesem Moment war er aber auch nicht in der Lage, irgendetwas daran zu ändern. Mit seinen Gedanken war er bei dieser Frau, die dort allein in dem Untersuchungszimmer lag und um ihr Leben kämpfte.

„Okay, ich werde die anderen benachrichtigen und dann zu dir kommen“, beendete Shane die Unterhaltung und legte auf.

Ryder war ihm dankbar, dass er keine weiteren Fragen gestellt hatte. Zumal er auch keine Antworten gehabt hätte. Ihm war klar, dass er eine gute Erklärung liefern musste, sobald alle hier waren. Doch dafür hatte er noch ein wenig Zeit.

Mit großen Schritten ging er auf den richtigen Raum zu und ließ dabei sein Handy wieder in der Hosentasche verschwinden. Bei jedem Schritt, den er ihr näherkam, nahm sein ungutes Gefühl zu. Noch nie hatte er es so extrem gespürt. Dass es ausgerechnet jetzt der Fall war, irritierte ihn.

Sein Herz raste wie verrückt. Er konnte nicht sagen, was ihn auf der anderen Seite der Tür erwartete. Doch bevor er näher darüber nachdenken konnte, öffnete er die Tür und trat leise ein. Ein Arzt und zwei Krankenschwestern schwirrten um die Unbekannte herum und versorgten sie mit allem, was sie brauchte.

Für einen Moment blieb Ryder in der geöffneten Tür stehen. Sie sah so zerbrechlich und zart aus, dass seine Hände sich unwillkürlich zu Fäusten ballten. Er konnte nicht verhindern, dass er eine unstillbare Wut auf den Menschen bekam, der ihr das angetan hatte. Um sich wieder zu beruhigen, rief er sich Shanes Worte in den Sinn.

Ryder wusste nicht, was mit ihr geschehen war, und dennoch sagte sein Gefühl ihm, dass das hier eindeutig ein Job für das Team war.

„Sie müssen draußen warten“, sagte der Arzt, der ihn nun anscheinend bemerkt hatte.

„Ich bin Polizist. Meine Marke ist allerdings in meiner anderen Hose, die ich zu Hause habe. Ich kann Ihnen aber gerne meine Dienstnummer geben, dann können Sie sich auf der Dienststelle erkundigen.“

Ryder wich seinem Blick nicht aus. Er machte ihm stumm klar, dass er sich nicht einen Zentimeter von der Stelle rühren würde. Diese Frau war lange genug allein gewesen. Er wollte ihr zeigen, dass er bei ihr war.

Mit einem musternden prüfenden Blick betrachtete der Arzt ihn von oben bis unten. Ryder war sich darüber bewusst, dass er gerade wahrscheinlich nicht wie ein Polizist aussah.

„Wenn Sie wollen, kann ich Ihnen auch die Nummer meines Vorgesetzten geben. Chief Detective Brown wird sich bestimmt freuen, mit Ihnen zu sprechen.“

Während seiner letzten Worte konnte er beobachten, wie sich die Augen des Arztes weiteten. Überall hatte der Name seines Chefs dieselbe Wirkung. Vor allem in solchen Einrichtungen eilte sein Ruf ihm voraus.

Einen Moment schien der Arzt nachzudenken, was er machen sollte. Ryder konnte ihm ansehen, dass er es wahrscheinlich nicht auf dieses Telefonat ankommen lassen wollte.

„Dr. Bennett“, stellte er sich vor, wobei seine Stimme allerdings etwas kleinlaut klang.

„Was ist mir ihr?“, fragte Ryder.

„Na ja, den Umständen nach könnte es ihr eindeutig schlechter gehen. Ihr Blutdruck ist zwar niedrig, aber stabil. Etwas Genaues kann ich über die Art der Verletzungen noch nicht sagen, wir müssen noch ein paar Tests machen. Als erstes werden wir dafür sorgen, dass sich ihre Körpertemperatur wieder erhöht, dann versorgen wir die offenen Wunden. Außerdem bekommt sie Flüssigkeit über einen Tropf.“

Die Worte des Arztes deprimierten Ryder. Er hatte befürchtete, dass ihr Zustand schlimm war. Wieder einmal wurde ihm vor Augen gehalten, dass er sich auf sein Gefühl verlassen konnte.

„Und Sie werden sie auch betreuen, sobald man sie auf die Station gebracht hat?“, fragte er, ohne den Blick von ihr lösen zu können.

Als Antwort nickte der Arzt nur.

„Ich will alles wissen, jedes Ergebnis, jede Veränderung an ihrem Zustand, einfach alles“, wies Ryder ihn an. Um ihm zu verdeutlichen, dass er es ernst meinte, schenkte er dem Arzt einen Blick, der klarmachte, dass sonst Chief Detective Brown anrufen würde.

„Meine Kollegen werden gleich kommen. Geben Sie mir sofort Bescheid, falls sich an ihrem Zustand etwas ändert.“

„Das werde ich machen. Wir werden sie noch eine Stunde zur Beobachtung hierbehalten und sie dann auf die Station bringen. Ich gehe aber nicht davon aus, dass etwas passieren wird.“ Dr. Bennett nannte ihm die Etage, auf die sie kommen würde, und lächelte ihn an.

Schnell zog Ryder sein Handy aus der Tasche und ging ein paar Schritte näher, um ein Foto von ihrem Gesicht zu machen. Sobald er es nicht mehr brauchte, würde er es löschen. Es gefiel ihm nicht, ein Bild von einer Frau auf dem Handy zu haben, die in diesem Zustand war. Doch er brauchte Informationen. Die wichtigste von allen: die Identität dieser Frau.

Beth war sich darüber bewusst, dass sie sich in einem Traum befand. Sie wusste, dass sie nicht wach, und dass das hier nicht die Realität war. Sie wollte wieder zu sich kommen. Doch es war egal, wie sehr sie gegen die Schwärze ankämpfte, sie schaffte es einfach nicht. Die Dunkelheit blieb und schien von Sekunde zu Sekunde nur noch bedrohlicher zu werden.

Panik überkam sie. Ihr Mund öffnete sich, weil sie schreien wollte. Doch es kam nicht ein einziger Ton heraus.

Mehrmals zwang sie sich dazu, die Augen zu öffnen, aber es war beinahe so, als würde ihr Kopf etwas Anderes wollen als ihr Körper.

Vor einigen Sekunden war es ihr noch so vorgekommen, als würde sie mit jeder verstreichenden Minute mehr Kraft bekommen. Doch jetzt schien genau diese wieder zu verschwinden. Beth wusste nicht, woher dieses Gefühl der Leere plötzlich kam, aber sie wusste, dass es kein gutes Zeichen war. Nichts ging mehr. Je mehr sie versuchte, dagegen anzukämpfen, umso schlimmer schien es zu werden. Und trotzdem hatte sie das Gesicht des Mannes vor Augen, der ihr das angetan hatte.

2

Nervös fuhr Ryder sich durch die dunklen Haare. In den letzten zehn Minuten war er im Eingangsbereich so oft von rechts nach links gelaufen, dass er es schon gar nicht mehr zählen konnte. Sein Blick wanderte mehrmals in die Richtung ihres Zimmers. Alles schien ruhig zu sein. Doch Ryder wusste nicht, ob er sich darüber freuen sollte oder nicht.

„Verdammt“, fluchte er vor sich hin. Ihm war klar, dass er mittlerweile die Aufmerksamkeit aller auf sich gezogen hatte, doch das war ihm egal. Von ihm aus sollten sie ruhig wissen, wie dünn seine Nerven gerade waren.

„Ich kann die Kuhle erkennen, die du in den Boden gelaufen hast“, riss Ian ihn aus seinen Gedanken.

Schlagartig drehte Ryder sich herum und starrte seinen Freund mit einem finsteren Blick an. Doch Ian schien das nicht zu stören. Er stand wenige Schritte entfernt und grinste Ryder frech an.

Ryder wollte ihn anfahren, dass er sich sein Grinsen sonst wohin stecken konnte. Doch es drang nicht ein einziger Ton über seine Lippen. Er presste sie zu einer dünnen Linie und setzte sich wieder in Bewegung. Ihm kam es mit jeder Sekunde, die verstrich, immer mehr so vor, als müsste er irgendetwas tun, da er sonst wahnsinnig werden würde.

Das leise Lachen seines Freundes erklang, was auch nicht unbedingt dafür sorgte, dass es ihm besser ging. Deswegen reagierte er nicht darauf, was wahrscheinlich die beste Lösung für ihn war. Sonst würde er womöglich noch etwas sagen, was er später bereuen würde.

Als er das nächste Mal in Ians Richtung sah, war dieser nicht mehr allein. Alle anderen aus dem Team hatten sich zu ihm gestellt und beobachteten Ryder genauso aufmerksam. Keiner von ihnen sagte etwas.

Es war John, der schließlich das Schweigen brach. „Beth Miller.“

„Was?“ Ryder schaute seinen Freund verwirrt an, da er kein Wort verstand.

„Ihr Name ist Beth Miller. Suchst du eine Immobilie? Vielleicht ein kleines Haus? Dann solltest du dich an ihren Vater wenden. Er wird sicherlich das passende Modell für dich haben.“ Johns Worte kamen nur langsam bei ihm an.

Beth Miller, der Name passt zu ihr, dachte Ryder. Doch dieses Wissen half ihm nicht dabei, ruhiger zu werden. Sein Beschützerinstinkt lief aus irgendeinem Grund auf Hochtouren, und das gefiel ihm überhaupt nicht.

Bei keinem anderen Einsatz in den letzten Jahren war es ihm so ergangen. Deswegen konnte er diese Gefühle nicht einordnen. Doch wenn er ehrlich zu sich selbst war, wollte er sich auch nicht damit auseinandersetzen.

„Soll ich die Eltern benachrichtigen, dass wir ihre Tochter gefunden haben?“, fragte Shane.

„Nur ihren Vater“, ging John dazwischen. „Ihre Mutter ist vor einigen Jahren verstorben.“

„Nein“, sagte Ryder entschieden, ohne vorher darüber nachzudenken. In ihm wehrte sich alles dagegen, wenn er daran dachte, dass er keine Ahnung hatte, wie sie dort am Strand gelandet war.

Seine Freunde sagten nichts dazu. Sie warfen sich allerdings einen Blick zu, den er nur zu gut kannte. Er hatte ihn in den letzten zwei Jahren mehr als einmal gesehen. Viermal, um genau zu sein. Dennoch ging er nicht darauf ein.

„Ich will mich ja wirklich nicht in deine Entscheidung einmischen, aber ich glaube nicht, dass Brown derselben Meinung sein wird. Schließlich wird ihr Vater sich mit Sicherheit Sorgen um seine Tochter machen“, warf Ian unschlüssig ein.

„Wenn Brown damit ein Problem hat, kann er sich gern bei mir melden. Aber solange ich nicht weiß, wieso sie mit blauen Flecken übersät und bewusstlos am Strand lag, wird niemand darüber in Kenntnis gesetzt, dass sie hier ist. Und um sicherzugehen, dass hier auch wirklich keiner auftaucht, der in ihrer Gegenwart nichts zu suchen hat, wird immer ein Polizist in Zivil vor ihrem Zimmer stehen.“

Niemand widersprach ihm.

„Fühlt sich gut an, oder?“, frage Jace und grinst seinen Freund dabei von einem Ohr bis zum anderen an.

„Was meinst du?“ Ryder hatte eine Ahnung, worauf sein Kollege hinauswollte.

„Die Frau zu finden, für die man ohne zu zögern sämtliche Vorschriften über den Haufen wirft. Aber ich kann dir versprechen, es wird noch besser.“ Jace zwinkerte ihm einmal zu, ehe er ihm freundschaftlich auf die Schulter schlug.

„Keine Sorge, wir sind bei dir und werden dir helfen“, fügte Shane hinzu, konnte sich dabei aber auch ein kleines Grinsen nicht verkneifen.

Ryder betrachtete einen nach dem anderen. Diese Jungs waren seine Familie. Meistens hatten sie die gleiche Meinung. Doch in diesem Fall hatte er definitiv eine andere. Er war nämlich der Ansicht, dass sie nicht alle ihre Partnerinnen im Dienst trafen. Bei seinen Freunden hatte das zwar geklappt, aber er hielt sich vor Augen, dass es doch eher unwahrscheinlich war, dass er sich in diese Schlange einreihen würde. Dabei ignorierte er das Bedürfnis, wieder bei Beth zu sein.

„Fahr nach Hause und zieh dich um. Ich bin mir sicher, dass du ihr nicht halb nackt gegenübertreten willst“, wies Shane ihn an. „Ich werde so lange hierbleiben und aufpassen, dass ihr nichts geschieht.“

Ryder dachte über den Vorschlag nach. Alles in ihm wehrte sich dagegen, sie allein zu lassen. Er konnte es sich selbst nicht erklären, doch er wollte in ihrer Nähe sein. Dennoch war er sich darüber bewusst, dass es keine besseren Bodyguards für sie gab als diese Männer. Deswegen nickte er zustimmend.

„Ich beeile mich.“

„Lass dir Zeit. Auch wenn sie aufwacht, bevor du zurückkehrst, wird sie noch unter Schock stehen. Ich glaube nicht, dass du so schnell etwas aus ihr herausbekommen wirst. Müsste ich raten, würde ich sagen, dass jeder von uns die Erfahrung gemacht hat, dass Menschen erst einmal für sich verarbeiten müssen, was geschehen ist.“

Ryders Mund öffnete und schloss sich wieder. Doch an den Gesichtern der Jungs konnte er erkennen, dass es nichts bringen würde, wenn er etwas dagegen sagte. Deswegen nickte er nur, obwohl es ihm schwerfiel.

„In der Zwischenzeit werde ich mehr über ihren Hintergrund in Erfahrung bringen. Mach dir keine Sorgen, wir haben alles im Griff“, fügte John hinzu.

Mach dir keine Sorgen, wiederholte Ryder in seinen Gedanken. Doch es war einfacher gesagt als getan.

Er nickte nur, da sich ein dicker Kloß in seinem Hals gebildet hatte, der dafür sorgte, dass er nicht sprechen konnte. Ein letztes Mal schaute er in die Richtung des Krankenzimmers.

„Ihr ruft mich sofort an, falls etwas sein sollte“, wies er seine Kollegen an. Jedem einzelnen von ihnen warf er einen strengen Blick zu. Einen Blick, der keine Widerrede duldete.

„Ich habe mein Handy in Reichweite“, erklärte Shane und wedelte wie zum Beweis damit in der Luft.

„Okay“, murmelte Ryder und ging dann an seinen Kollegen vorbei.

Mit schnellen Schritten hielt er auf seinen Wagen zu. Während er den Motor startete, zerbrach er sich den Kopf darüber, was sein Vorgesetzter wohl davon halten würde, dass Ryder einfach über seinen Kopf hinweg entschieden hatte, was zu tun war. Doch sollte Brown deswegen sauer sein, war es Ryder egal.

Sie hatte Schmerzen. Ihr kam es so vor, als würde jeder einzelne Knochen wehtun. Muskeln, von denen sie nicht einmal gewusst hatte, dass sie diese hatte, brannten. Ihre Augenlider waren schwer, und bei jedem Atemzug kam es ihr so vor, als würde ein riesiges Gewicht auf ihrer Brust lasten.

Es schien, als würde es eine Ewigkeit dauern, bis sie endlich ihre Umgebung erkennen konnte. Es war zwar alles noch verschwommen, doch es war besser als die Dunkelheit.

Langsam kam sie wieder zu sich und bemerkte, dass ihre Umgebung in hellen Farben gehalten war. Schockiert riss sie die Augen auf und versuchte, sich aufzurichten. Doch die plötzliche Bewegung sorgte nur dafür, dass ein scharfer Schmerz durch sie hindurch schoss und ihr den Atem raubte.

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