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Mit Küssen und Nebenwirkungen

hier erhältlich:

"Kommen Sie nicht näher! Ich bin ansteckend." Anstelle eines Gastgeschenks hat Alistair Woodbury die Masern mit nach Fool’s Gold gebracht. Unmöglich also, dass der Brite bei seinem Kollegen und dessen schwangerer Frau wohnt. Zum Glück bietet ihm Paige McLean eine Unterkunft an. Kaum ist sein Fieber gesunken, sind es Paiges sinnliche Lippen, die sein Blut zum Kochen bringen. Doch schon bald muss er nach England zurückkehren. Oder ist Paige genau die richtige Medizin gegen sein Singledasein?


  • Erscheinungstag: 10.12.2013
  • Aus der Serie: Fool's Gold
  • Bandnummer: 9
  • Seitenanzahl: 65
  • ISBN/Artikelnummer: 9783955763329
  • E-Book Format: ePub
  • E-Book sofort lieferbar

Leseprobe

Susan Mallery

Mit Küssen und Nebenwirkungen

Übersetzung aus dem Amerikanischen von Ivonne Senn

1. KAPITEL

„Stopp! Kommen Sie nicht näher.“

Paige McLean starrte den Mann an, der zwischen ihr und der Eingangstür zum Haus ihrer Freundin stand. Normalerweise störten eindeutige Anordnungen sie nicht, aber diese kam definitiv ungelegen, denn sie war ohnehin spät dran.

„Oder was?“, fragte sie daher ungehalten und klemmte ihre Yogamatte unter den Arm, während sie gleichzeitig versuchte, ernst und einschüchternd dreinzuschauen. In beidem war sie nicht sehr gut. „Das hier ist ein öffentlicher Bürgersteig. Sie werden mich nicht davon abhalten, dort hinzugehen, wo ich hinwill.“

Technisch gesehen standen sie auf einem privaten Bürgersteig, aber wenn der Mann nicht zufällig Anwalt oder Landvermesser war, wusste er das nicht unbedingt.

Der Mann hielt sich die Hand vor den Mund und hustete. Dann winkte er sie mit der anderen Hand fort. „Ich meine es ernst. Ich bin ansteckend.“

Er hat eine nette Stimme, dachte sie. Sexy, mit britischem Akzent. Die Aufregung darüber schwand aber schnell, als ihr bewusst wurde, was er gerade gesagt hatte.

„Oh.“ Sie trat einen Schritt zurück. „Was stimmt denn nicht mit Ihnen?“ Sie wollte nicht unhöflich klingen, also fügte sie hinzu: „Also medizinisch gesehen, meine ich. Ihre persönlichen Befindlichkeiten gehen mich nichts an.“

„Persönliche was?“

„Befindlichkeiten. Sie wissen schon. Ob Sie bindungsscheu sind oder zu schnell fahren. Was auch immer. Das ist mir egal. Wir haben alle unsere Fehler. Ich zum Beispiel nehme immer erst einmal das Beste von anderen Menschen an, was vermutlich kein echter Fehler ist. Bislang bin ich noch nie enttäuscht worden. Außerdem bin ich mir immer unsicher, wie viel Trinkgeld man geben sollte. Ich habe gehört, das Doppelte der Mehrwertsteuer ist ein guter Satz, aber haben die unterschiedlichen Staaten nicht auch unterschiedlich hohe Steuersätze? Kann man sich darauf also wirklich verlassen?“

Sie unterbrach sich, um in seine blauen Augen zu schauen. Die Pupillen waren leicht erweitert und sein Blick wirkte unstet. „Geht es Ihnen gut?“

„Nicht wirklich.“

Die Haustür wurde geöffnet und Simon Bradley, der Mann von Paiges Freundin Montana, kam heraus.

„Paige, du musst dich von ihm fernhalten.“

„Das hat er mir auch schon gesagt. Was ist denn los?“

Simon seufzte. „Alistair Woodbury ist ein Kollege von mir. Er ist zu Besuch hier. Unglücklicherweise hat er die Masern. Offensichtlich hat seine Impfung nicht gewirkt.“

„Oh-oh.“ Paige hatte zwar keine eigenen Kinder, doch sie wusste, dass Masern und schwangere Frauen keine gute Kombination waren. Und Montana war ungefähr im siebten Monat. „Er kann nicht bei euch bleiben.“

„Das wissen wir, danke“, erwiderte Alistair hustend. Er war blass und sah aus, als habe er Schüttelfrost.

„Was wollt ihr tun?“, fragte Paige. Ein Hotel kam nicht infrage. Touristen einem akuten Fall von Masern auszusetzen würde den Ruf des besten Hauses ruinieren.

„Ich höre mich gerade um“, erklärte Simon.

„Er kann bei mir wohnen“, sagte Paige, bevor sie sich zurückhalten konnte. „Ich hatte schon Masern. Wow, das war ein fieser Ausschlag. Ich erinnere mich noch zu gut dran. Tante Sophia hat Fotos gemacht. Die habe ich immer noch.“

„Wie hilfreich“, sagte Alistair.

Paige zeigte mit dem Finger auf ihn. „Das ist nicht nett. Sie sind in einer fremden Stadt und krank, und ich bin die Einzige, die zwischen Ihnen und der Quarantänestation des Krankenhauses steht. An Ihrer Stelle wäre ich ein wenig höflicher.“

Alistair überraschte sie, indem er ein etwas schwaches, aber sympathisches Grinsen aufblitzen ließ. „Guter Punkt. Ich entschuldige mich.“

„Das ging jetzt aber schnell.“

„Da ich kurz vorm Umfallen bin, wollte ich keine Zeit verschwenden.“ Während er sprach, schwankte er leicht.

Paige schüttelte den Kopf. „Okay, das hier dauert schon zu lange. Simon, ich nehme an, du wirst mir bestätigen, dass dein Freund kein Serienmörder ist und ich in seiner Nähe sicher bin? Bitte sag Montana, dass sie heute alleine Yoga machen muss. Ich bringe Alistair nach Hause und melde mich dann wegen weiterer Instruktionen. Ich schätze, du weißt, was ich mit ihm tun muss?“

„Natürlich. Viel Flüssigkeit und das Fieber unten halten.“

Alistair schaute sie an. „Ich sollte mich nicht so in Ihr Leben drängen.“

„Nein, das sollten Sie nicht, aber Sie werden es trotzdem tun. Das wird lustig. Ich bin eine sehr charmante Gesellschafterin. Was nicht wirklich wichtig ist, denn Sie sehen aus, als würden Sie jeden Moment ohnmächtig. Versuchen Sie bitte, bei Bewusstsein zu bleiben, bis wir bei mir sind, ja? Ich kann Sie nicht tragen, und es würde Ihnen vermutlich nicht gefallen, von mir über den Boden geschleift zu werden.“

Alistair wandte sich an Simon. „Du kennst sie hoffentlich wirklich?“

„Sehr lustig“, sagte Paige. „So, bleiben Sie genau da stehen, ich packe eben meine Yogamatte in den Kofferraum. Ich will nicht, dass sie die Masern bekommt.“

Sie eilte zu ihrem Kleinwagen und warf die Matte in den Kofferraum. Auf dem Weg dorthin schnappte sie sich den auf dem Weg stehenden Koffer, von dem sie annahm, dass er Alistair gehörte, und stellte ihn auf die Rückbank. Dann kehrte sie zu ihm zurück und legte ihm einen Arm um die Taille.

„Okay, Wertester. Bringen wir Ihren britischen Luxuskörper in mein bescheidenes Heim. Sie dürfen jetzt losgehen.“

„Wie Sie wünschen.“

Er legte einen Arm um ihre Schultern und stützte sich auf sie, während sie sich langsam auf den Weg zum Wagen machten. Simon blieb in der Nähe, aber weit genug weg, um möglichen Viren auszuweichen.

„Ich rufe dich an“, versprach er.

„Nein, ich rufe dich an“, entgegnete Paige. „Lass mich deinen Freund erst mal versorgen. Ich melde mich in ungefähr einer halben Stunde.“

„Ich bin hier.“

Dessen war sie sicher. Simon war Arzt, aber mehr noch war er ein Mann, der bald zum ersten Mal Vater wurde. Er betete seine Frau an und trieb sie mit seinen ständigen Sorgen beinahe in den Wahnsinn. Paige hatte das dumpfe Gefühl, die gesamte Front des Hauses und der Weg zur Straße würden noch vor Sonnenuntergang gründlich desinfiziert werden.

Alistair gab sich große Mühe, ihr nicht zu sehr zur Last zu fallen. Erschöpft ließ er sich auf den Beifahrersitz sinken, was sie zu dem Gedanken brachte, dass es wesentlich schwerer würde, ihn wieder aus dem Auto herauszukriegen.

Als sie sich über ihn beugte, um ihn anzuschnallen, spürte sie die Hitze, die er ausstrahlte. Leider war es keine sexy Hitze, sondern eine, die von hohem Fieber herrührte. Oje, hoffentlich gehörte es nicht zum Krankheitsbild von Masern, sich zu übergeben, denn diesen Mann hatte es schwer erwischt, und er würde garantiert alle Symptome zeigen, die diese Krankheit aufzuweisen hatte.

Sie fuhr durch die ruhigen Straßen von Fool’s Gold und hielt in weniger als zehn Minuten vor ihrem kleinen Häuschen.

„Bleiben Sie sitzen“, befahl sie Alistair, was angesichts seiner geschlossenen Augen und dem leicht wackelnden Kopf vermutlich überflüssig war – er schien kurz vor der Ohnmacht zu stehen.

Sie rannte ins Haus und die Treppe hinauf.

Vor einundzwanzig Jahren hatte die damals fünfjährige Paige den Verlust ihrer Eltern ertragen müssen. Ihre einzige Familie war ihre Großtante Sophie, die seit vierzig Jahren Nonne war. Als Sophie von der Tragödie hörte, hatte sie den Orden sofort verlassen und war nach Fool’s Gold gereist, um Paige in ihre Obhut zu nehmen. Sie war in das Haus eingezogen und hatte Paige wie ein eigenes Kind aufgezogen.

Vor sechs Monaten hatte Paige ihre geliebte Tante verloren.

Jetzt eilte sie über den kurzen Flur zu Sophies Zimmer. Sobald sie die Schwelle überschritten hatte, hielt sie für eine Sekunde inne und gedachte der wundervollen Frau, die alles aufgegeben hatte, um sich ihrer Großnichte anzunehmen.

„Hey, Sophie“, flüsterte Paige. „Da ist ein Engländer, der eine Weile hierbleiben möchte. Was hältst du davon?“

Sie hatte das Gefühl, Sophie würde es gutheißen. Sich um andere Menschen zu kümmern, war ihre Berufung gewesen.

Paige beeilte sich, das Bett neu zu beziehen und ein Fenster zu öffnen, um etwas frische Luft hineinzulassen. Für Mai war es schon schön warm, und die leichte Brise trug den Duft nach Blumen und frisch gemähtem Rasen herein.

Als sie fertig war, rannte sie die Treppe wieder hinunter und zum Auto. Alistair saß noch genau da, wo sie ihn zurückgelassen hatte. Sie öffnete die Beifahrertür und sagte seinen Namen. Er rührte sich nicht.

„Alistair“, sagte sie etwas lauter. „Jetzt nur nicht bewusstlos werden. Wir müssen noch eine Treppe hoch.“

Er öffnete die Lider und gab den Blick auf dunkelblaue Augen frei. „Ich glaube nicht, dass ich das schaffe.“

„Mit dem richtigen Glauben ist alles möglich, mein Freund. Ich bin von einer Nonne aufgezogen worden. Ich muss es wissen.“

„Von einer Nonne? Wirklich?“

„Ja, wirklich. So, jetzt reißen Sie sich noch mal kurz zusammen. Wir steigen aus dem Wagen aus.“

Seine Lider schlossen sich wieder. „Lassen Sie mich einfach hier.“

„Auf gar keinen Fall. Dann rufen meine Nachbarn ganz sicher die Polizei.“

„Ich dachte, Amerikaner wären immer freundlich.“

„Sind wir auch, deshalb lassen wir Fremde nicht in Autos sitzen.“ Sie beugte sich über ihn und löste den Gurt, dann zog sie seine Beine zu sich, bis die Füße über dem Asphalt baumelten.

„Kommen Sie“, ermunterte sie ihn. „Sie schaffen das.“

„Nein, schaff ich nicht.“

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