Daniel Silva

Daniel Silva ist der preisgekrönte New-York-Times-Bestsellerautor von zwanzig Romanen, darunter Double Cross - Falsches Spiel, Die Loge, Der Zeuge, Das Terrornetz, Das Moskau-Komplott, Die Rembrandt-Affäre, Das englische Mädchen und Die Attentäterin. Seine Bücher erscheinen in über 30 Ländern und sind weltweit Bestseller. Er lebt mit seiner Frau CNN-Sonderkorrespondentin Jamie Gangel und ihren beiden Kindern Lily und Nicholas in Florida.

Mit dem Autor haben wir ein Interview geführt, das wir für Sie unten auf dieser Seite platziert haben.

Foto: © Marco Grob

Bücher von
Daniel Silva

Interviews, Fotos und mehr

Ein Gespräch mit Daniel Silva zu "Der Drahtzieher"

Dies ist der siebzehnte Roman, in dem Gabriel Allon auftaucht. Er ist zu einem ikonischen Charakter der Literaturlandschaft geworden. Tatsächlich beschrieb ihn ein Kritiker als die überzeugendste Schöpfung, seit "Ian Fleming seinen Martini abgestellt und James Bond erfunden hat." Dabei sollte er ursprünglich gar kein wiederkehrender Charakter werden.

Silva: Das stimmt. Er sollte in einem Buch und nur in einem Buch erscheinen und dann in den Sonnenuntergang segeln, um nie wieder gesehen oder gehört zu werden. Und nun schließt sich der Kreis. Der mürrische, trauernde Mann, den wir zum ersten Mal in Der Auftraggeber kennenlernten, hat eine neue Familie und ist Chef des israelischen Geheimdienstes. Natürlich hätte ich nie gedacht, dass es einmal so kommen würde.

Wie erklären Sie Gabriels Anziehungskraft und Langlebigkeit?

Silva: Ich denke, sein wesentlicher Reiz liegt in den zwei sehr unterschiedlichen Seiten seines Charakters. Er ist nicht nur ein brillanter Agent, sondern auch einer der besten Restauratoren der Welt. Diese Kombination von Attributen erlaubt mir, meine Geschichten so zu gestalten, dass sie sich von den meisten Spionageromanen unterscheiden. Außerdem habe ich Situationen geschaffen, die es Gabriel erlauben, an verschiedenen Schauplätzen und mit verschiedenen Leuten zusammen zu arbeiten.

Der Anführer des Terrornetzwerks ISIS in Ihren Romanen ist ein faszinierender Charakter. Erzählen Sie uns von Saladin.

Silva: Zunächst ist Saladin nicht sein richtiger Name, es ist sein Nom de Guerre. Er ist eine mysteriöse Gestalt, der es gelungen ist, ihre wahre Identität vor den westlichen Geheimdiensten und sogar innerhalb seiner eigenen Organisation geheim zu halten. Tatsächlich erfahren wir nie Saladins richtigen Vornamen. Letztendlich entdecken wir, dass er für den irakischen Geheimdienst unter Saddam Hussein arbeitete und dann nach der US-Invasion im Jahr 2003 dem Irak-Aufstand und Al-Qaida beigetreten ist. Das bedeutet, dass er ein sehr gefährlicher Mann ist. Er sieht in sich selbst mehr als nur einen Terroristen. Er will den Schaden, den der Westen dem Nahen Osten zugefügt hat, reparieren und die Araber unter dem Banner des Islams vereinen. Er ist ein Mann mit großen Visionen, weshalb er sich selbst Saladin nennt. Der ursprüngliche Saladin kam aus der Stadt Tikrit, die im Sunnitischen Dreieck liegt. Als er sein Werk vollendet hatte, hatte er einen Großteil der islamischen Welt unter einem Kalifat von Kairo aus vereint. Mein Saladin, der neue Saladin, hat ähnliche Ambitionen.